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WDR-Umfrage: Vertrauen in Medien steigt – Herausforderungen bleiben

Qualitätsjournalismus muss im Osten mehr Vertrauen schaffen und in sozialen Medien erkennbar präsent und sichtbar sein.

Das Medienvertrauen ist in Deutschland – wie auch weltweit – angeschlagen. Umso erfreulicher ist es, dass eine aktuell vom WDR beauftragte repräsentative Befragung von Wahlberechtigten in Deutschland zur „Glaubwürdigkeit der Medien“ hier nun einen Aufschwung zeigt: So halten 61 Prozent der Befragten Informationen durch Medien in Deutschland für glaubwürdig – das sind fünf Prozentpunkte mehr als bei der letzten Befragung im Jahr 2023. Öffentlich-rechtliche Angebote, auf denen in der Befragung der Fokus lag, und Tageszeitungen schneiden besonders gut ab.

Gute Werte für öffentlich-rechtlichen Rundfunk – Mehr Skepsis im Osten

So halten rund zwei Drittel der Menschen (67 Prozent) den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt für „nicht verzichtbar“ und für „glaubwürdig“ (65 Prozent); über die Hälfte (55 Prozent) bringen diesem insgesamt „sehr großes“ bzw. „großes“ Vertrauen entgegen. Die aktuelle Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zu Krisen und zur Bundestagswahl wird von jeweils zwei Dritteln als „gut“ oder „sehr gut“ bewertet.

Ein Unterschied in der Bewertung zeigt sich jedoch, wenn man Ost und West gesondert betrachtet: In Westdeutschland geben 58 Prozent der Befragten an, in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk „großes“ oder „sehr großes“ Vertrauen zu haben, während dies in Ostdeutschland nur 41 Prozent tun.

Gute Bewertung für Medieninformationen, bei Glaubwürdigkeit öffentlich-rechtliche Angebote vorne

Die Qualität des Informationsangebotes der Medien in Deutschland wird von 83 Prozent der befragten Menschen und somit überwiegend als insgesamt „sehr gut“ oder „gut“ empfunden. Auch hier zeigen sich die Befragten aus dem Osten mit 76 Prozent Zustimmung skeptischer als jene aus dem Westen (85 Prozent). 64 Prozent der Westdeutschen halten die Informationen in den deutschen Medien zudem insgesamt für „glaubwürdig“, jedoch nur 50 Prozent der ostdeutschen Befragten.

Betrachtet man die wahrgenommene Glaubwürdigkeit der Medien im Detail, stehen öffentlich-rechtliche Angebote mit an der Spitze – allen voran die Radiosender, die im Vergleich zur Befragung im November 2023 von 69 Prozent als „glaubwürdig“ erachtet werden und somit drei Prozentpunkte zulegen konnten. Es folgen Tageszeitungen (66 Prozent, +1) und öffentlich-rechtliche Fernsehsender, deren Glaubwürdigkeit bei 65 Prozentpunkten liegt und sich seit 2023 nicht verändert hat. Überwiegend gut wurden in diesem Jahr auch öffentlich-rechtliche Videostreamingangebote bewertet (59 Prozent Glaubwürdigkeit). Und ÖRR-Internetangebote konnten um 3 Punkten zulegen und werden von 55 Prozent für „glaubwürdig“ gehalten.

Werden die Antworten nach Parteizugehörigkeit gewertet, sind AfD- vor BSW-Anhängern jene mit der größten Skepsis gegenüber Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit des ÖRR. Diese Gruppen der Befragten glauben auch am stärksten, dass Staat und Regierung den Öffentlich-rechtlichen die Berichterstattung vorgeben.

In Bezug auf regionale öffentlich-rechtliche Angebote wünschen sich insgesamt rund 35 Prozent mehr Angebote, 49 Prozent erachten den Umfang des Angebots als genau richtig.

Soziale Medien gelten als wenig glaubwürdig

Insgesamt am häufigsten genutzt wird nach wie vor das Fernsehen, vor Radio, Internetangeboten und sozialen Medien. Letztere konnten als Nutzungsquelle für Informationen am stärksten zulegen. Wer verschiedene Quellen nutzt, um sich über Politik zu informieren, tut dies hauptsächlich über das Fernsehen; es folgen Tageszeitungen vor sozialen Medien, die für jüngere Befragte sogar als Hauptinformationsquelle zum politischen Geschehen dienen. In Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit landen soziale Medien dennoch auf den hinteren Plätzen; TikTok rangiert an letzter Stelle. Das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Angebote sowie in Tageszeitungen ist hingegen auch bei den Jüngeren hoch.

Fazit: Vertrauen weiter erarbeiten

Das gestiegene Vertrauen in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk sieht der DFJV als positives Signal. Es darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Vertrauen weiter erarbeitet werden muss. Wir begrüßen in diesem Zusammenhang die Besinnung des WDR-Programmdirektors Jörg Schönenborn auf den Auftrag des ÖRR: „Es reicht nicht, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk Medium für viele ist, wir müssen Medium für alle sein. Das ist unser Auftrag. Und die Studie hilft den Redaktionen den Blick auf die zu werfen, die gegenwärtig Distanz zu uns halten“, so Schönenborn. Die Zukunftsfähigkeit des ÖRR hängt auch nach Meinung des DFJV entscheidend davon ab, wie er es schafft, relevante Inhalte für alle gesellschaftlichen Gruppen zugänglich, verständlich und glaubwürdig zu vermitteln. Hier ist medienpolitische Unterstützung durch eine bessere Ausfinanzierung ebenso gefragt wie redaktionelle Innovationskraft. Die niedrigeren Vertrauenswerte in Ostdeutschland erfordern gezielte Maßnahmen zur Förderung regionaler journalistischer Angebote, um die Identifikation mit den Medien zu stärken und Vor-Ort-Berichterstattung zu sichern.

Der Bedeutungszuwachs sozialer Medien bei Jüngeren macht zudem deutlich: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk und die Qualitätsmedien müssen auf diesen Plattformen noch zielgerichteter präsent und sichtbar sein. Dabei ist nach wie vor ein Spagat zu meistern zwischen Relevanz, Ansprache und Wahrung journalistischer Standards. Wir fordern in diesem Zusammenhang stärkere gesetzliche Rahmenbedingungen zur Sicherstellung der Sichtbarkeit und Auffindbarkeit von Qualitätsjournalismus auf digitalen Plattformen sowie zur Förderung von innovativem Qualitätsjournalismus, der jüngere Zielgruppen wirksam erreicht.

Bei der bei Infratest dimap in Auftrag gegebenen Studie wurden im April 2025 über 1.300 Wahlberechtigte in Deutschland befragt.

(bearb. Red. 19.5.2025)

 

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