Sei es aufgrund des Geschlechts, der Herkunft, der sexuellen Identität oder einer Behinderung: Viele Menschen sind in den deutschen Medien nicht ausreichend vertreten beziehungsweise werden nicht genügend sichtbar gemacht. Das belegen mehrere Studien.
Unterschiedliche Organisationen haben nun einen Diversity-Guide online verfügbar gemacht. Dieser ist intersektional konzipiert; somit wird berücksichtigt, dass Menschen von mehreren Diskriminierungsformen betroffen sein können. Das Handbuch richtet sich an Redaktionen und gibt Journalistinnen und Journalisten Tipps, wie sie mehr Diversität in den Medienbetrieb bringen können.
Die Ratschläge können in die journalistische Praxis integriert werden. So werden Checklisten vorgestellt, die helfen sollen, eine diskriminierungsfreie journalistische Sprache zu erarbeiten, eine größere thematische wie perspektivische Vielfalt in der Berichterstattung zu erlangen oder auch eine diskriminierungskritische Bildberichterstattung umzusetzen. Entscheidungsträger:innen in Medienhäusern erhalten des Weiteren konkrete Anleitungen, wie sie etwa vielfältiges journalistisches Personal rekrutieren und ein diskriminierungsfreies Arbeitsklima schaffen können. Ergänzend zeigen die Macher:innen des Ratgebers internationale Good-Practice-Beispiele auf und stellen digitale Hilfen vor, mit denen zum Beispiel die Umsetzung von Diversity-Maßnahmen überwacht oder analysiert werden kann. Darunter befindet sich ein eigens entwickeltes Tool, mit dem die ABC (Australian Broadcasting Corporation) den Anteil verschiedener Gruppen im Programm des Senders misst.
Der Diversity-Guide ist ein Gemeinschaftswerk der Neuen deutschen Medienmacher*innen, Leidmedien, dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland, der MaLisa Stiftung, ProQuote Medien und der Queer Media Society.