Rasante Entwicklungen im Medienbereich stellen hohe Anforderungen an Fachjournalisten, die in diesem Bereich agieren. Neben der Auseinandersetzung mit technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhängen ist vor allem auch eine Auseinandersetzung mit rechtlichen und medienpolitischen Fragen angezeigt.
Medien
Aus- und Weiterbildung
Links zu fachspezifischen Aus- und Weiterbildungsangeboten im Ressort „Medien“.
Fachbeiträge
Fachbeiträge zum Ressort „Medien“ finden Sie im Onlinemagazin „Fachjournalist„.
Fachliteratur
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Fernsehjournalismus
Jetzt bestellenvon Daniel Moj und Martin Ordolff
Erscheinungsjahr: 2019 (2. Auflage)
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Management von Medienunternehmen
Jetzt bestellenvon Martin Schneider (Hrsg.)
Erscheinungsjahr: 2013
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Medien- und Internetmanagement
Jetzt bestellenvon Bernd. W. Wirtz
Erscheinungsjahr: 2012 (8. Auflage)
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Medien. Basiswissen für die Medienpraxis
Jetzt bestellenvon Christian Meier und Stephan Weichert
Erscheinungsjahr: 2012
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Das Mediensystem Deutschlands: Strukturen, Märkte, Regulierung
Jetzt bestellenvon Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e. V.
Erscheinungsjahr: 2012
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Die Fernsehreportage
Jetzt bestellenvon Bodo Witzke und Ulli Rothaus
Erscheinungsjahr: 2010 (2. Auflage)
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Hier rein, da raus? Wie unser Gedächtnis Medieninhalte verarbeitet
Jetzt bestellenvon Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen e. V.
Erscheinungsjahr: 2012
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Die Selbstbeobachtungsfalle. Grenzen und Grenzgänge des Medienjournalismus
Jetzt bestellenvon Michael Beuthner und Stephan A. Weichert
Erscheinungsjahr: 2005
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Handbuch Journalismus und Medien
Jetzt bestellenvon Siegfried Weischenberg und Hans J. Kleinsteuber
Erscheinungsjahr: 2005
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Medienangebote
Eine Zusammenstellung wichtiger Medienangebote zum Ressort „Medien“:
Ministerien
Für Ihre Recherche: die wichtigsten Ministerien zum Fachressort „Medien“:
- Bund: Staatsminister für Kultur und Medien
- Baden-Württemberg: Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg
- Bayern: Bayerische Landeszentrale für neue Medien
- Berlin: Medienanstalt Berlin-Brandenburg
- Brandenburg: Medienanstalt Berlin-Brandenburg
- Bremen: Bremische Landesmedienanstalt
- Hamburg: Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein
- Hessen: Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
- Mecklenburg-Vorpommern: Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern
- Niedersachsen: Niedersächsische Landesmedienanstalt
- Nordrhein-Westfalen: Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz: Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz
- Saarland: Landesmedienanstalt Saarland
- Sachsen: Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
- Sachsen-Anhalt: Medienanstalt Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein: Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein
- Thüringen: Thüringer Landesmedienanstalt
Veranstaltungen
Eine ressortspezifische Zusammenstellung von regelmäßig stattfindenden Messen und Veranstaltungen:
Verbände
Sie sind auf der Suche nach einem Fachverband für das Ressort „Medien“? Hier finden Sie eine Übersicht:
- Verband der Filmverleiher e. V.
- Verband der Fernseh-, Film-, Multimedia- und Videowirtschaft e. V.
- Verband Deutscher Filmproduzenten
- Ver.di FilmUnion
- ALM – Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten
- BDZV – Bundesverband deutscher Zeitungsverleger
- Börsenverein des deutschen Buchhandels
- BVDA – Bundesverband deutscher Anzeigenblätter
- BVDW – Bundesverband digitale Wirtschaft e. V.
- Deutsche Fachpresse – Interessenvertretung der deutschen Fachverlage
- DGPuK – Deutsche Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft
- Deutscher Medienverband e. V.
- VDZ – Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
- Presse-Grosso – Bundesverband deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten e. V.
- Online Publishers Association
- World Association of Newspapers
- National Association of Broadcasters
- EMMA – European Media Management Education Association
Portrait
Hier erhalten Sie einen Überblick über das Ressort „Medien“ und den Beruf „Medienjournalist“:
Grundlagen des Medienjournalismus
Berichterstattungsgegenstände
Medienjournalisten berichten über die Medien, vor allem über Massenmedien wie Presse, Fernsehen, Hörfunk und Internet. Die Fachjournalisten thematisieren sowohl einzelne Beiträge, Sendungen oder Serien, als auch grundlegende Sachverhalte und Entwicklungen. Dadurch sind die Grenzen zu anderen Ressorts wie Kulturjournalismus, Wirtschaft und Politik fließend. Das wurde bei der spektakulären Kirch-Pleite 2002 besonders deutlich: Der Zusammenbruch eines der größten deutschen Medienkonzerne beschäftigte Journalisten über Monate hinweg.
Die Justiz musste sich mit diesem Fall sogar noch über Jahre hinweg beschäftigen. Denn bei der Kirch-Gruppe handelte es sich um ein höchst kompliziertes Firmengeflecht und zudem machte Gründer Leo Kirch die Deutsche Bank für die Insolvenz und damit das Scheitern seines Lebenswerkes verantwortlich. In diesem Fall griffen also nahezu alle klassischen Ressorts der Medien Themen aus dem Medienjournalismus auf.
Service und Bewertung
Im Fall der Kirch-Pleite handelte es sich um die ganz große Ausnahme. Generell wird der Medienjournalismus dem Fachjournalismus zugerechnet. Ein eigenes Ressort erhält er außerhalb von Fachpublikationen allerdings erst seit Kurzem, vor allem von führenden Medien im Printbereich. Zuvor wurden den Medienjournalismus betreffende Themen den passenden Ressorts zugeschlagen, beispielsweise Kultur, Unterhaltung oder Service.
Die rasante Entwicklung innerhalb der Medienlandschaft, die vor allem durch das Internet und die Neuen Medien begründet ist, rückt die Berichterstattung über medienspezifische Themen in das Blickfeld von Journalisten, Medien und Medienkonsumenten. Dabei lassen sich generell zwei Trends beobachten: Die Berichterstattung konzentriert sich einerseits auf Servicethemen und andererseits auf kritische Berichterstattung.
Die Serviceorientierung wird vom Mediennutzer geschätzt, weil es ihm selbst unmöglich ist, einen Überblick über das riesige Angebot auf dem Medienmarkt zu behalten. Einen wichtigen Stellenwert nimmt jedoch nach wie vor der kritische Medienjournalismus ein. Auch hier sind die Grenzen des Ressorts nicht völlig eindeutig definiert. Medienjournalisten kritisieren zwar auch Fernseh- und Kinofilme, erfüllen damit aber die klassische Aufgabe eines Kulturjournalisten. Geht es um die Kritik an einem konkreten Medium, sind häufig Boulevard-Medien und die teilweise sehr grenzwertige Vorgehensweise der Boulevardjournalisten Thema der Berichterstattung.
Rezipienten
Ein typischer Mediennutzer lässt sich für den Medienjournalismus nicht näher definieren, da das Thema zu vielfältig ist, um nur eine ganz bestimmte Personengruppe anzusprechen. Beispielsweise sind die Fans von Fernsehserien vielleicht an Hintergründen zur Serie, Reportagen vom Set und einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Handlung interessiert. Kinogänger dagegen informieren sich eher über die aktuellen Produktionen aus der Traumfabrik Hollywood. Eines der Kriterien, für welchen Film sich der Filmfreund letztlich entscheidet, sind häufig die Filmkritiken, die nach der Premiere veröffentlicht werden. Die große Masse der Mediennutzer ist also vor allem am aktuellen Geschehen in den Medien außerhalb des Journalismus und an geplanten Produktionen interessiert.
Wer hingegen eher die wirtschaftliche Entwicklung von Medienunternehmen im Blickfeld hat, informiert sich eher im Wirtschaftsteil von Zeitungen und Magazinen. Das betrifft nicht nur Anlageprofis, sondern auch Kleinsparer, die ihr Geld beispielsweise in Fonds investieren, die in ihrem Portfolio einen Schwerpunkt auf Medienunternehmen legen.
Welche Möglichkeiten bieten die Medien?
Zunehmend gehören außerdem Blogger und Menschen, welche soziale Medien nutzen, zur Zielgruppe des Medienjournalismus. Sie informieren sich hier unter anderem über Möglichkeiten und Gefahren, die sich aus einem sorglosen Umgang mit den Neuen Medien ergeben können. Ein Beispiel dafür ist der Hack von 16 Millionen Nutzerkonten, der sich 2013 in Deutschland ereignet hatte. Dieser Fall betrifft den Medienjournalismus zwar nicht direkt. Durch den möglichen Missbrauch, der durch illegales Eindringen in fremde Nutzerprofile entstehen kann, war dieser Fall von Online-Kriminalität jedoch sehr wohl ein Thema für Medienjournalisten.
Auch die aktuellen technischen Entwicklungen finden durchaus ihre Interessenten. So informieren sich nicht nur Fachleute wie Kameramänner über die neuesten Kameras und Schneideprogramme, sondern auch Blogger und Hobbyfilmer, die technisch ausgefeilte Videos auf YouTube einstellen wollen. Die aktuellen Trends in der Produktion sind vor allem im Vor- und Umfeld großer Fach- und Publikumsmessen wie etwa der Cebit Thema im Medienjournalismus.
Bedeutung
Lange Zeit galt im Journalismus die Regel, dass nicht über Kollegen geschrieben wird. Das hat durchaus gute Gründe: Die Berichterstattung oder gar Kritik über die Arbeit anderer Medien oder Kollegen kann vom Mediennutzer nur allzu leicht als bewusstes „Schlechtmachenwollen“ ausgelegt werden, wodurch schnell die eigene Arbeit oder gar das eigene Medium in die Kritik geraten kann.
In der Vergangenheit wurde deshalb im Medienjournalismus in erster Linie über softe Themen berichtet. Ausnahmen davon wurden nur dann gemacht, wenn tatsächlich herausragende Ereignisse innerhalb der Medienlandschaft geschehen sind. Die bekanntesten Beispiele dafür sind neben der Kirch-Pleite der Skandal um die gefälschten Hitler-Tagebücher oder der Watergate-Skandal.
Aus einem Coup wird ein Skandal
Mit dem Kauf der Hitler-Tagebücher schien das Nachrichtenmagazin Stern Anfang der 1980er Jahre einen grandiosen Coup gelandet zu haben. Das Magazin war jedoch dem geschickten Fälscher Konrad Kujau aufgesessen, welcher diesen Deal durch die Vermittlung durch den Reporter Gerd Heidemann machen konnte. Das Medienecho war zunächst gewaltig, weil sich selbst renommierte Experten über Wochen hinweg hatten täuschen lassen. Umso größer war die öffentliche Blamage, als eine chemische Analyse durch das Koblenzer Bundesarchiv die Fälschungen auffliegen ließ. Dieser Skandal beschädigte den Ruf und das Image des Magazins so sehr, dass es seine Rolle als eines der führenden deutschen Nachrichtenmagazine verlor.
Wenn Präsidenten fallen
Die Watergate-Affäre, welche in den 1970er Jahren den amtierenden US-Präsidenten zu Fall brachte, wurde erst in der Nachschau zu einem Thema des Medienjournalismus. Zunächst ging es nur um einen scheinbar belanglosen Einbruch in die Parteizentrale der Demokratischen Partei während des 1972er Präsidentschaftswahlkampfes. Die beiden Washington Post-Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein konnten schließlich dank ihrer Quelle „Deap Throat“ nachweisen, dass höchste Regierungskreise bis hin zum Präsidenten direkt oder indirekt in den Einbruch verstrickt waren.
In den folgenden Jahren wurde der Watergate-Skandal immer wieder journalistisch und in verschiedenen Filmen aufgearbeitet. Der Medienjournalismus berichtete zuletzt weltweit darüber, als 2005 bekannt wurde, dass es sich bei dem geheimnisvollen Informanten um Mark Felt, einen hochrangigen FBI-Mitarbeiter gehandelt hatte.
Fokus Deutschland
Die Berichterstattung im Medienjournalismus in Deutschland unterscheidet sich vor allem vom angloamerikanischen Raum. In den USA besitzen beispielsweise Talkshows, in welchen auch Themen, Sendungen und einzelne Berichte aufgegriffen werden, eine sehr viel längere Tradition als in Deutschland. Der Ton in diesen Shows ist generell sehr viel aggressiver als hierzulande.
Das Konzept dieser sogenannten Late-Night-Shows, die bis zu einem gewissen Grad auch eine Presseschau des Tages oder der Woche beinhaltet, wurde auch von deutschen Privatsendern aufgegriffen. Allerdings schätzen die Zuschauer ironische Seitenhiebe auf andere Medien ähnlich wie im Hörfunk allenfalls im Unterhaltungsprogramm.
Seriosität ist Trumpf
Auch die Konsumenten schätzen vor allem eine seriöse und fundierte Berichterstattung im Medienjournalismus. Wichtig ist ihnen neben der Information vor allem eine fundierte Kritik, die sich gut begründen lässt. Insgesamt lässt sich also sagen, dass Journalisten im Medienjournalismus im Vergleich zu Ländern wie den USA eher zurückhaltend formulieren. Das liegt auch im Interesse der Fachjournalisten. Sie würden sonst schnell als Nestbeschmutzer wirken und ihren eigenen Ruf beschädigen.
Qualitätskriterien
Qualitativ hochwertiger Medienjournalismus zeichnet sich dadurch aus, dass beim jeweiligen Thema auch Hintergründe beleuchtet werden. Die Medienjournalisten benötigen dafür unter Umständen Hintergrundwissen, das weit über ihren eigentlichen Fachbereich hinausgeht. Unter welchen Facetten sie ein Thema beleuchten, ist natürlich stark abhängig von der Zielgruppe, für die sie schreiben.
Hintergründe zu soften Themen
Auch die Mediennutzer, die sich vor allem über Filme und Fernsehserien informieren wollen, erwarten von hochwertigem Medienjournalismus Hintergründiges. Die Journalisten können etwa die einzelnen Darsteller in einem eigenen Bericht kurz vorstellen oder dem Mediennutzer einen Einblick in die Dreharbeiten und Informationen zur Produktion liefern. Die notwendigen Informationen dafür bekommen sie mit einem relativ geringen Rechercheaufwand üblicherweise von der Produktionsgesellschaft oder dem Sender. Schließlich stellt die Berichterstattung in großen Publikumsmedien für sie einen nicht zu unterschätzenden Werbeeffekt dar. Die Journalisten müssen gerade in diesem Bereich jedoch sehr vorsichtig agieren, wenn sie keinen reinen PR-Journalismus betreiben wollen.
Medienkritik und Hintergründe
Etwas schwieriger ist qualitativ hochwertiger Journalismus im Bereich der Medienkritik. Ein Filmkritiker etwa sollte ein gewisses Basiswissen zur Arbeit hinter der Kamera mitbringen, wenn er die handwerklichen Qualitäten eines Drehbuches oder eines Filmes fundiert einschätzen will.
Medienjournalismus und Politik
Berichtet der Medienjournalist hingegen über aktuelle Entwicklungen, Strömungen oder gesellschaftliche Entwicklungen, liegt das Erfolgsgeheimnis für eine qualitativ hochwertige Berichterstattung vor allem in der guten und gründlichen Recherche. Berichtet der Medienjournalist beispielsweise über den Zusammenschluss von Medienunternehmen, sollte er auch die Geschäftszahlen und die gesamtwirtschaftlichen Folgen einschätzen können. Diese Informationen sind oft nicht so einfach zu bekommen, weil selbst kleine und mittelgroße Unternehmen aus der Branche aus einem Konglomerat von mehreren Firmen bestehen. So sind etwa die Abteilungen Redaktion, Verkauf, Vertrieb und Technik in vielen Medienhäusern in rechtlich eigenständige Firmen ausgelagert.
Auch politische Hintergründe muss der Medienjournalist zumindest kennen. Schließlich spielen Medien als Meinungsbildner und Multiplikatoren eine extrem wichtige Rolle. Legendär ist in diesem Zusammenhang folgende Aussage des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder: „Zum Regieren brauch‘ ich nur Bild, Bams und Glotze!“
Auch außerhalb des Medienjournalismus bilden Journalismus und Politik eine eher seltsam anmutende Symbiose. Denn während es zu den Aufgaben des Journalisten gehört, Politik kritisch zu beobachten, setzt die Politik über die Medienpolitik den gesetzlichen Rahmen. Das begann mit der Lizenzvergabe an die ersten Zeitungen nach dem Zweiten Weltkrieg, setzte sich über die Vergabe von Frequenzen an Hörfunk und Fernsehsender fort und hat mit der gezielten Förderung der Ansiedlung von Medienunternehmen – etwa im Großraum München – noch lange kein Ende. Auch wenn derartige Zusammenhänge nicht zwangsläufig in die Berichterstattung des Medienjournalismus einfließen, muss der Journalist sie kennen.
Woran ist schlechter Journalismus zu erkennen?
Qualitativ schlechter Medienjournalismus lässt sich am besten daran erkennen, dass der Journalist unkritisch und unkommentiert die Informationen, die ihm von Dritten gegeben werden, wiedergibt. Darin unterscheidet sich qualitativ schlechter Medienjournalismus nicht von anderen Ressorts.
Ob hochwertiger Medienjournalismus gefragt ist oder nicht, hängt allerdings auch von der Zielgruppe ab. Beispielsweise legen Mediennutzer, die sich nur über das aktuelle Fernseh- oder Radioprogramm informieren wollen, nur Wert auf einige Basisinformationen, die ihnen auch ohne großen journalistischen Anspruch präsentiert werden können.
Beruf Medienjournalist
Faszination
Der Beruf des Medienjournalisten übt vor allem für junge Menschen, die sich für die Welt der Medien interessieren, eine besondere Faszination aus. Obwohl das Ressort Medienjournalismus auf den ersten Blick durch den Fokus auf den Bereich der Medien stark eingeschränkt zu sein scheint, müssen sie sich im Berufsleben mit einem sehr breit gefächerten Themenspektrum befassen.
Ihre alltägliche Arbeit berührt häufig die Themen anderer Ressorts, sodass sie auch einen Einblick in die Tätigkeit ihrer Kollegen in den Redaktionen bekommen. Sie müssen sich also auch nicht zwangsläufig dauerhaft auf diesen Themenbereich festlegen, sondern können außerdem relativ kurzfristig in ein anderes Ressort wechseln und sich dort rasch einarbeiten.
Einblicke in Scheinwelten
Was einen Teil des ganz besonderen Reizes ausmacht: Medienjournalisten bekommen lange vor den Mediennutzern Einblicke in Produktionen und dürfen oft zusammen mit einem handverlesenen Publikum an exklusiven Events teilnehmen. Diese exklusive Nähe zu den Stars aus Film, Fernsehen und sonstigen Medien mag vor allem für Berufsanfänger einen besonderen Reiz darstellen.
Auch aus anderen Gründen wird diese Nähe von vielen angehenden Medienjournalisten geschätzt: Sie können während ihrer Tätigkeit jede Menge Kontakte sammeln, wodurch ihnen ein späterer beruflicher Umstieg leichter fällt, als zahlreichen Kollegen aus anderen Ressorts. Freelancer können diese Kontakte außerdem nutzen, um sich ein zweites berufliches Standbein außerhalb des Journalismus zu schaffen.
Rollenverständnis
In nahezu allen Ressorts sind die Rollen, in welche der Journalist schlüpft, nicht exakt definiert. Oft nimmt der Journalist durch einen Beitrag sogar mehrere Rollen ein. Das ist allerdings vom Mediennutzer, der häufig zugleich unterhalten und informiert werden möchte, auch durchaus gewünscht. Der Medienjournalist kann und soll ebenfalls in unterschiedlichen Rollen auftreten. Diese unterschiedlichen Rollen drückt er jeweils durch die Art des Berichts aus, in welchem er sich strikt an die journalistischen Regeln hält.
Der Medienjournalist als Unterhalter
Tritt der Medienjournalist als Unterhalter auf, thematisiert er in der Regel glossenhaft die Inhalte der Berichterstattung oder Sendungen in anderen Medien. Beliebte Themen sind vor allem Sendungen wie „Big Brother“, „Bauer sucht Frau“ oder das „Dschungelcamp“, bei denen Quote dadurch gemacht wird, dass Prominente oder normale Bürger in möglichst peinliche Situationen gebracht werden. Typische Situationen werden ironisch überzeichnet dargestellt, wodurch der Mediennutzer vor allem unterhalten werden soll. In der Glosse können aber auch kritische Untertöne mitschwingen, etwa wenn der Trend dahin, dass immer mehr Menschen bereit zu sein scheinen, selbst ihr Intimleben in der Öffentlichkeit darzustellen, thematisiert wird.
Der Medienjournalist als Informierer
Am häufigsten nimmt der Medienjournalist die Rolle des Erklärers ein. Er informiert die Mediennutzer zunächst über bestimme Angebote aus der riesigen Vielfalt. In der Rolle des Informierers bedient sich der Medienjournalist üblicherweise der Nachricht oder des Berichts, da die Informationen den Mediennutzer möglichst sachlich erreichen sollen.
Der Medienjournalist als Aufklärer
In der Rolle des Aufklärers berichtet der Medienjournalist umfangreich über Hintergründe aus der Welt der Medien. Bericht und Reportage sind die Stilformen, die der Journalist in Abhängigkeit vom jeweiligen Thema wählt. Geht es um medienjournalistische Themen, welche Politik oder Wirtschaft berühren, will der Medienjournalist möglichst sachlich berichten und wählt deshalb eher den Bericht. Die eigene Meinung fließt nur dann ein, wenn der Bericht von einem Kommentar begleitet wird.
In der Reportage hingegen schildert der Medienjournalist auch persönliche Eindrücke. Diese Form wählt der Medienjournalist eher, wenn er persönlich vom Filmset einer großen Produktion berichtet oder für ein Magazin die einzelnen Produktionsprozesse einer Zeitung darstellt.
Der Medienjournalist als Kritiker
Einzelne Publikationen oder Formate sind die bevorzugten Themen, wenn der Medienjournalist als Kritiker auftritt. Das kann ein Film ebenso sein wie eine Fernsehserie oder eine Neuerscheinung im Printbereich. Kritik an der Branche an sich übt der Medienjournalist allenfalls dann, wenn sich Kollegen tatsächlich einen großen Fauxpas erlauben. In der Kritik stehen dann häufig Boulevardjournalisten, die ihre Storys oft hart an der Grenze der Legalität und journalistischer Grundsätze recherchieren.
Beschäftigungsformen
Medienjournalisten arbeiten ebenso wie ihre Kollegen aus anderen Ressorts entweder in Festanstellung oder als Freelancer. Allerdings können sich beide außerhalb von Fachmagazinen nicht einzig und allein auf dieses Fachgebiet spezialisieren. Der Grund: Noch bieten relativ wenige Medien Formate oder eigene Ressorts für Medienjournalismus an, weshalb die Möglichkeiten etwas eingeschränkt sind.
Medienjournalisten in Festanstellung
Bei zahlreichen Publikumsmedien wird der Bereich Medienjournalismus ressortübergreifend bearbeitet. Medienjournalisten arbeiten dann in anderen Ressorts wie dem Feuilleton, dem Wirtschafts- oder dem Politikteil mit und bearbeiten dabei auch das Ressort Medienjournalismus. Eine alternative Struktur besitzen Medien, die zwar ein eigenes Ressort eingerichtet haben, aber keine komplette Auslastung für die Journalisten gewährleisten können. Dadurch ist gewährleistet, dass die Produktion der Beiträge durch den Fachmann erfolgt, der auch einen Überblick über alle aktuellen und anstehenden Beiträge hat. Mit seinen freien Kapazitäten unterstützt er die Kollegen aus anderen Ressorts.
Medienjournalisten als Freelancer
Rein auf das Ressort Medienjournalismus können sich Freelancer bei Printmedien nur spezialisieren, wenn sie mit Fachzeitschriften einen Stamm als feste Kunden haben. Arbeiten sie schwerpunktmäßig für Tageszeitungen, müssen sie auch weitere Ressorts bedienen, um ausreichende Honorare zu bekommen.
Das gilt für Festangestellte und Freelancer
Diese ressortübergreifende Arbeitsweise bietet sowohl Festangestellten als auch Freelancern zahlreiche Vorteile. Schließlich lernen sie durch die ressortübergreifende Arbeitsweise die aktuellen Trends in den Medien, die ja auch zum Gegenstand ihrer Berichterstattung gehören, am besten kennen.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Der Bereich des Medienjournalismus wird von allen Mediengattungen abgedeckt, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und Facetten. Sowohl für Journalisten als auch für Freelancer gibt es also zahlreiche Möglichkeiten.
Medienjournalismus in den Printmedien
Auch außerhalb von Fachmagazinen gewinnt der Medienjournalismus im Printbereich zunehmend an Bedeutung. So haben in den vergangenen Monaten und Jahren vor allem große Magazine und führende Tageszeitungen ein eigenes Ressort Medienjournalismus eingerichtet.
Das ist nicht zuletzt der Entwicklung im Bereich der Medien geschuldet. Denn nicht nur die Zahl der Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk- und Fernsehsender ist in den vergangenen Jahren gewaltig angestiegen. Vor allem das Internet hat mit den Neuen Medien einen wahren Boom beschert. Dadurch ist natürlich auch der Informationsbedarf entsprechend gestiegen. Und hier bieten sich Printmedien als Informationsträger eben hervorragend an, weil der Leser die Artikel notfalls auch aufheben kann, um später nochmals nachzulesen.
Hörfunk und Fernsehen
In Hörfunk und Fernsehen nimmt der Medienjournalismus eher eine untergeordnete Rolle ein. Aktuelles wird in den Nachrichten berichtet, während in Magazinen gern bei passenden Anlässen Berichte und Reportagen aus dem Ressort eingestreut werden.
Etwas mehr Raum wird dem Medienjournalismus im Fernsehen eingeräumt. Sowohl in Talkshows als auch in diversen andern Formaten. Mit etwa Clipshows wie „Pleiten, Pech und Pannen“ oder „talk talk talk“ wurden auch Pannen aus anderen Sendungen oder Shows gezeigt. Journalistisch aufbereitet wurden diese Beiträge jedoch nicht. Medienjournalismus wird von den Programmverantwortlichen eher als Teil des Unterhaltungsprogramms gesehen.
PR-Agenturen
Gerade im Bereich des Medienjournalismus sind die Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations oft schwer zu ziehen. Medienjournalisten fällt es deshalb relativ leicht, in Werbeagenturen oder zu anderen Medienunternehmen zu wechseln, wo sie die Öffentlichkeitsarbeit übernehmen können. Ihr großer Vorteil: Da sie aus dem Journalismus kommen, wissen sie sehr gut, wie sie Themen bearbeiten müssen, damit ihre Beiträge abgedruckt oder gesendet werden.
Berufsaussichten
Generell lässt sich sagen, dass die Berufsaussichten für Medienjournalisten glänzend sind. Während die Medienunternehmen in anderen Ressorts eher Stammpersonal abbauen und die Berichterstattung zunehmend auf freie Mitarbeiter verlagern, werden in zahlreichen Medienunternehmen gerade eigene Ressorts für Medienjournalismus aufgebaut und etabliert. Ein Grund dafür besteht darin, dass aktuell sehr viel mehr Medien auf dem Markt sind als noch vor wenigen Jahren – darunter zahlreiche Special-Interest-Medien. Diese Vielfalt ist mittlerweile zu groß, als dass der Mediennutzer noch den Überblick behalten könnte.
Neue Medien als Motor für den Boom
Die Neuen Medien, insbesondere Social Media bescherten dem Medienjournalismus erst recht einen Boom. Denn während Kinder und Jugendliche durch Schule und Freunde fast von selbst in den Umgang mit sozialen Medien wie Facebook und Twitter hineinwachsen, haben Erwachsene in diesem Bereich einen höheren Informationsbedarf. Beim führenden sozialen Netzwerk Facebook etwa steigt die Zahl der Erwachsenen und sogar der Senioren rasant an. Diese wurden in den meisten Fällen erst durch die Berichterstattung in anderen Medien auf Social Media und dessen Möglichkeiten aufmerksam.
Sehr große Chancen liegen deshalb für junge Medienjournalisten vor allem im Onlinejournalismus. Hier hat sich bereits eine ganze Reihe von Fachmagazinen wie die „Neue Gegenwart – Magazin für Medienjournalismus“ etabliert. Auch verschiedene medienkritische Blogs sind als sogenannte „Watchblogs“ im Internet zu finden. Diese werden zwar von Experten betrieben, erhalten viele Inhalte allerdings von Laien. Zahlreichen Webprojekten fehlen eine professionelle redaktionelle Bearbeitung der Beiträge und sehr oft auch eine redaktionelle Struktur. Sobald sich diese Webprojekte auch so weit wirtschaftlich durchgesetzt haben, dass professionelle Strukturen eingeführt werden können, dürfte sich hier künftig ein sehr breites Betätigungsfeld für Medienjournalisten ergeben.
Arbeitsprozesse im Medienjournalismus
Themenfindung
Die Themenfindung gestaltet sich im Medienjournalismus bisweilen etwas schwieriger als in anderen Ressorts. Denn während diese auf die Meldungen von Nachrichtenagenturen zurückgreifen können, müssen Medienjournalisten ihre Themen selbst finden. Den Medienjournalisten von Fachzeitschriften hilft dabei der Status des eigenen Mediums, weil sich diese in den Presseverteilern der entsprechenden Firmen befinden. Für Medienjournalisten, die für Zeitungen und Sender oder als Freelancer arbeiten, ist die Lektüre der Fachliteratur also Pflicht.
Darüber hinaus müssen Medienjournalisten in den einschlägigen Social Media-Plattformen vertreten sein. Diese werden nicht nur von Medienunternehmen als günstige Gelegenheit für Werbung genutzt. Über die Posts der Kollegen, aber auch über die Beiträge anderer User stoßen sie auf so manches Thema, das für ihre eigene Berichterstattung interessant sein könnte. Ebenso sollten sie regelmäßig einen Blick in die einschlägigen Blogs werfen, wo sie ebenfalls zahlreiche Anregungen finden können.
Recherche
Die Art der und die Vorgehensweise bei der Recherche des Medienjournalisten ist höchst unterschiedlich und extrem themenabhängig. Von medienpolitischen Entscheidungen und wirtschaftlich interessanten Nachrichten aus der Welt der Medien erfahren Medienjournalisten meist auf die klassische Art, also häufig über Pressemitteilungen oder durch Nachrichtenagenturen. Sie recherchieren in diesen Fällen entweder per Telefon und Mail vom Schreibtisch aus oder persönlich vor Ort. Berichten Medienjournalisten über andere Unternehmen oder Kollegen ist eine gründliche Recherche absolute Pflicht. Eine unsaubere Arbeitsweise kann hier nicht nur juristische, sondern auch persönliche Konsequenzen haben: Der Medienjournalist könnte nun im schlimmsten Fall sogar selbst zum Gegenstand der Berichterstattung werden.
Besonderheiten investigativer Arbeit
Die gründliche Recherche gilt vor allem dann, wenn ein Medienjournalist Missstände bei anderen Medienunternehmen aufdecken möchte. Als Paradebeispiel dafür gilt der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff, der sich während seiner Karriere bei verschiedenen Großunternehmen oder Institutionen einschleuste, um aus erster Hand Reportagen und Bücher machen zu können. Unter anderem arbeitete er 1977 als Redakteur für die Bild-Zeitung in Hannover. In seinem Bestseller „Der Aufmacher. Der Mann, der bei „Bild“ Hans Esser war“, warf er dem Boulevardblatt unsaubere Methoden der Recherche sowie schwere Verstöße gegen journalistische Grundsätze vor. Die Folgen: Die Bild-Zeitung kassiere sechs Rügen des Deutschen Presserates, Günter Wallraff eine für die „nicht zulässige verdeckte Recherche“. Juristische Auseinandersetzungen zwischen Wallraff und dem Axel Springer Verlag folgten.
Die Online-Recherche
Für den größten Teil der Medienjournalisten ist die Online-Recherche ein unerlässliches Element ihrer Tätigkeit. Im Netz finden sie am schnellsten und einfachsten die Basisinformationen, welche die Grundlage ihrer Berichterstattung darstellen. Und selbst exklusive Informationen und Nachrichten lassen sich im Netz finden, wobei es sich dabei aber wohl eher um Zufallstreffer handeln dürfte.
Da sowohl in Medienunternehmen als auch bei Film- und Serienproduktionen zahlreiche Mitarbeiter beteiligt sind, lassen sich eventuelle Informationslecks nicht ausschließen. So mancher Mitarbeiter führt vielleicht seinen eigenen Blog und veröffentlicht darin Informationen, die eigentlich noch nicht publik gemacht werden sollten. Für die Medienjournalisten, die auf eine derartige Information stoßen, bedeutet das einen absoluten Glücksfall. Natürlich können sie diese Information nicht ungeprüft übernehmen, sondern müssen nach bester journalistischer Gepflogenheit gründlich gegenrecherchieren.
Medienjournalisten und die Sorgfaltspflicht
Die journalistische Sorgfaltspflicht gilt grundsätzlich als eine der höchsten Pflichten des Journalisten. Keine Information darf ohne eine gründliche Gegenrecherche und ohne dass die Betroffenen Gelegenheit für eine Stellungnahme hatten, veröffentlicht werden. Der Grundsatz der Sorgfaltspflicht gilt insbesondere für Medienjournalisten – schon aus eigenem Interesse. Schließlich macht ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit die Berichterstattung über die Tätigkeit von Kollegen aus. Kein Medienjournalist will unter Umständen als Nestbeschmutzer wegen unsauberer Arbeitsweise in der Öffentlichkeit stehen. Und nicht zuletzt kann auch seine eigene Arbeit von Kollegen kritisch unter die Lupe genommen werden.
Darstellungsformen
Was das Verfassen der Beiträge angeht, bedient sich der Medienjournalist zahlreicher Stilformen, die eigentlich typisch für andere Ressorts sind. Mit Nachrichten, Berichten und Reportagen werden in erster Linie Informationen transportiert, welche – je nach Stilart – gern mit eigenen Eindrücken ergänzt werden können.
Charakteristisch für den Medienjournalismus sind außerdem Rezensionen. Ähnlich wie seine Kollegen im Feuilleton verfasst der Medienjournalist klassische Kritiken zu Inhalten aus anderen Medien. Darüber hinaus gelten Testberichte als typisch für den Medienjournalismus. Sobald neue Apps für Smartphones erscheinen, sind Medienjournalisten häufig die ersten User, die sie testen dürfen. Sie können dem Anwender dadurch nützliche Tipps für den praktischen Alltag geben.
Gerade in den beiden letztgenannten Fällen benutzt der Medienjournalist eine sehr zielgruppenorientierte Sprache. Während der potenzielle Zuschauer den persönlichen Touch schätzt, ist das bei Testberichten nicht der Fall. Hier orientiert sich der Medienjournalist eher an der Arbeitsweise anderer Produkttester und der Kollegen aus dem Technikressort.
Medienjournalismus in den Medien
Mediengattungen
Im Hörfunk und Fernsehen spielt der Medienjournalismus eine eher untergeordnete Rolle, wobei diesem Ressort im Fernsehen noch etwas mehr Raum eingeräumt wird. Bis zu einem gewissen Grad liegt das an diesen Mediengattungen an sich. Der Medienjournalismus ist also die Domäne der Print- und vor allem der Onlinemedien.
Medienjournalismus in den Printmedien
Neben diversen Fachmagazinen bieten mittlerweile auch große Tageszeitungen ein eigenes Ressort für den Medienjournalismus an. Sie berichten über aktuelle Nachrichten aus der Medienwelt, beleuchten die Themen durch Hintergrundinformationen und berichten durchaus kritisch über die Entwicklungen der verschiedenen Mediengattungen. Auch das tägliche Fernseh- und Hörfunkprogramm, das zu den Essentials jeder Tageszeitung gehört, lässt sich bis zu einem gewissen Grad dem Medienjournalismus zuordnen, wenngleich hier der Servicegedanke für den Leser stärker im Vordergrund steht.
In Nachrichtenmagazinen, die eine regelmäßige Rubrik aus diesem Ressort anbieten, stehen Hintergrundinformationen im Vordergrund. Betreffen Berichte aus dem Bereich Medienjournalismus Wirtschaft oder Politik, werden sie sowohl in Zeitungen als auch in Magazinen eher in diesen Ressorts veröffentlicht.
Medienjournalismus im Hörfunk
Weil der Zuhörer Informationen, die er nur über das Gehör aufnimmt, schlechter verarbeitet und behält, wird der Medienjournalismus im Hörfunk am wenigsten berücksichtigt. Aktuelle News werden im Rahmen der Nachrichten gesendet. Reportagen oder Berichte aus anderen Mediengattungen bieten sich lediglich im Rahmen von bestimmten Magazinen oder als Features zu besonderen Anlässen an. Denkbare Anlässe sind etwa die Jubiläen herausragender Medien oder Herausgeberpersönlichkeiten.
Medienjournalismus im Fernsehen
Berücksichtigt wird das Ressort Medienjournalismus im Fernsehen sowohl in den Nachrichten als auch in verschiedenen Magazinen. Beispielsweise lässt sich im Rahmen einer Reportage schildern, wie eine Zeitung vom ersten Telefonat für die Recherche bis hin zum Druck und zur Auslieferung an den Leser, entsteht. Eine wichtigere Rolle spielen andere Medien jedoch im Unterhaltungsprogramm. Dazu gehören Clipshows, in welchen etwa besonders peinliche Momente aus anderen Fernsehsendungen gezeigt und kommentiert werden.
Medienjournalismus im Onlinejournalismus
Das Internet stellt mit wachsender Tendenz geradezu ein ideales Betätigungsfeld für Medienjournalisten dar. Themenblogs und Onlinemagazine werden meist von Privatleuten oder Herausgebern betrieben, welchen die Möglichkeiten fehlen, ein klassisches Medium finanziell zu stemmen. Das bietet den Betreibern, aber auch den Medienjournalisten die Chance, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Interessen ihres Arbeitgebers publizieren zu können. Denn zahlreiche Printmedien, Hörfunk- und Fernsehsender sind über Beteiligungen miteinander verwoben. Dadurch genießen Medienjournalisten im Onlinejournalismus vor allem mehr Freiheiten in Bezug auf eine kritische Berichterstattung. Allerdings werden auch zahlreiche Webseiten von journalistischen Laien beliefert oder verantwortet.
Medienberichterstattung im Fotojournalismus
Für den Fotojournalismus stellt der Medienjournalismus keine besonderen Herausforderungen dar. Die Redaktionen bekommen entweder Bildmaterial von ihren Kollegen oder verwenden allenfalls ein thematisch passendes Bild als Eyecatcher für den Beitrag.
Medienangebote
Das Ressort Medienjournalismus spielt vor allem für Print- und Onlinemedien eine sehr wichtige Rolle. In diesen Mediengattungen finden sich auch die für das Ressort maßgeblichen Fachmagazine.
Die Süddeutsche Zeitung, Deutschlands größte überregionale Tageszeitung, hat als eine der ersten deutschen Tageszeitungen eine Seite explizit für das Ressort Medienjournalismus reserviert.
Das Nachrichtenmagazin Focus hat seinen redaktionellen Schwerpunkt in informativen Serviceberichten. Auch in Bezug auf den Medienjournalismus spielt der Servicegedanke eine wichtige Rolle.
Beim Kressreport handelt es sich um eine Fachzeitschrift für die gesamte Kommunikationsbranche. Die Hamburger Fachzeitschrift erscheint seit 1966 in 14-tägigem Turnus.
„M – Menschen machen Medien“ lautet der Titel einer medienpolitischen Zeitschrift, die von der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di herausgegeben wird. Die Zeitschrift beleuchtet die aktuellen Entwicklungen in der Medienpolitik.
Im November 2004 erschien die Zeitschrift „Berliner Journalisten„, die sich explizit an Journalisten als Leser wendet, erstmals. Die Zeitschrift startete als Kollegenprojekt und erscheint im Selbstverlag.
„Der Apparat – Das Medienmagazin auf Radio Eins“ ist eines der wenigen Hörfunkmagazine, das sich ausschließlich dem Medienjournalismus widmet. Das Programm ist auf die Beitragszahler der Rundfunkgebühren zugeschnitten.
Seit dem 4. Juli 1998 erscheint das Onlinemagazin „Neue Gegenwart – Magazin für Medienjournalismus„. Seit 2006 erscheint es in einem dreimonatigen Turnus, wobei jede Ausgabe ein bestimmtes Medienthema schwerpunktmäßig beleuchtet. Für seine publizistische Qualität wurde das Magazin mehrfach ausgezeichnet, etwa mit dem Online Grimme Award.
Bildblog gilt als bekanntester deutscher Watchblog. Dieser wird seit 2004 von mehreren Medienjournalisten betrieben, welche zunächst die Publikationen des Axel Springer Verlages und deren Online-Auftritte kritisch beobachteten. Fünf Jahre nach der Gründung wurde die Berichterstattung auf deutsche Medien generell ausgeweitet.
Medienjournalismus im Wandel der Zeit
Historie
Der Medienjournalismus in seiner heutigen Form entwickelte sich aus der Medienkritik, die grundsätzlich so alt ist, wie der Journalismus an sich. Denn schon im alten Rom, wo im ersten vorchristlichen Jahrhundert Informationsblätter und erste Wochenzeitungen herausgegeben wurden, gab es Stimmen, welche die Art der Berichterstattung kritisierten. Es handelte sich bei diesen frühen Medienkritikern jedoch nicht um Schreiber von anderen Blättern, sondern um Leser, Politiker oder Philosophen, die schon zu allen Zeiten gern den Verfall der Sitten beklagten.
Eine etwas modernere Form der Medienkritik kam während des 17. Jahrhunderts mit den ersten regelmäßig erscheinenden Zeitungen auf. Nachdem sich diese ab dem 18. Jahrhundert vorwiegend an eine gebildete Leserschaft richteten, gehörten bald Literaturkritiken zu einem festen Element der Berichterstattung, die als gemeinsame Wurzel des heutigen Feuilletons und des Medienjournalismus gesehen werden kann.
Der Medienjournalismus wird geboren
Als eigenes Ressort konnte sich der Medienjournalismus schließlich ab den 1920er Jahren etablieren, als der Hörfunk als neues Medium die Wohnzimmer der Mediennutzer eroberte und eine Liveberichterstattung von Geschehnissen aus aller Welt möglich machte. Einen weiteren Schub erlebte das Ressort des Medienjournalismus, als sich das Fernsehen zu einem Massenmedium entwickelte. Weil diese beiden Medien auch Leser faszinierten, die sich Radio und Fernsehen nicht leisten konnten, waren die Medien an sich nun endgültig zu einem Gegenstand der Berichterstattung geworden.
Nachdem die Faszination des Neuen erloschen und Hörfunk sowie Fernsehen so selbstverständlich von den Menschen genutzt wurden wie zuvor die Zeitungen, trat eher der Servicegedanke in den Vordergrund. Denn sowohl Hörer als auch Zuschauer nutzten Zeitungen, um sich über die aktuellen Programme zu informieren und weitere Hintergründe zu erfahren.
Ein Quantensprung: Privatsender und Neue Medien
Eine wahre Goldgräberstimmung brach in der Medienlandschaft aus, nachdem ab 1982 durch die Breitbandverkabelung die Voraussetzungen für private Fernsehsender geschaffen wurden, die ab Mitte der 1980er Jahre die Medienlandschaft im Sturm eroberten. Neue Sendeformate, die teilweise aus den USA importiert worden waren, wurden etabliert und boten Stoff für eine ausführliche Berichterstattung.
Diese Entwicklung setzte sich bis in die 1990er Jahre hinein fort und der Medienjournalismus bot den Nutzern eine Orientierung im ständig unübersichtlicher werdenden Dschungel an Sendern und Publikationen. Während sich der Markt ab Mitte der 1990er Jahre allmählich konsolidierte, verbreitete sich das Internet, wodurch sich eine Vielzahl an Neuen Medien etablieren konnte.
Mittlerweile bildet der Umgang mit Social Media-Plattformen wie Facebook und mögliche Gefahren, die davon ausgehen können, einen wesentlichen Teil des Medienjournalismus. Innerhalb dieses Ressorts reagieren die Journalisten also in erster Linie auf die neuesten Entwicklungen und Trends in der Medienlandschaft.
Ausblick
Ausgehend von der aktuellen Situation dürfte das Ressort Medienjournalismus in allen Mediengattung einen Bedeutungszuwachs erlangen. Ein Grund dafür liegt in der rasanten Entwicklung der Medienbranche insgesamt, vor allem aber im Bereich der Neuen Medien. Der Mediennutzer kann sich aufgrund der Geschwindigkeit dieser Entwicklung die notwendige Medienkompetenz nicht mehr selber erarbeiten und braucht den Medienjournalisten gewissermaßen als Lotsen.
Denn wie das Jahr 2013 gezeigt hat, ist ein allzu sorgloser Umgang mit Passwörtern auf verschiedenen Plattformen auch mit Gefahren verbunden: Bundesweit wurden 16 Millionen Konten von Usern gehackt. In diesem Fall gibt es zwar keinen hundertprozentigen Schutz, doch Medienjournalisten können dem Anwender zumindest einen Anhaltspunkt geben, wie er sich bestmöglich schützen kann.
Das Internet als Spielwiese für Medienjournalisten?
Auch wenn die Ressorts für Medienjournalismus in den klassischen Medien ausgebaut würden, dürfte die große Zukunft vermutlich im Internet liegen. Denn sinkende Auflagen-, Hörer- und Zuschauerzahlen sowie ein Rückgang der Werbeerlöse machen die Situation für die etablierten Medien schwieriger und es dürfte langfristig zu einer weiteren Konsolidierung des Medienmarktes kommen. Das wiederum macht die Situation für Medienjournalisten schwieriger.
Nachdem sich bereits zahlreiche – auch sehr medienkritische Watchblogs etabliert haben, wird sich vermutlich jeder Medienjournalist zumindest ein Standbein im Onlinejournalismus schaffen müssen, um erfolgreich arbeiten zu können. Hier ist er nicht eingebunden in wirtschaftliche Sachzwänge und kann frei über die Themen schreiben, die ihm am Herzen liegen.
Da die meisten Watchblogs zwar mit viel Engagement, aber wenig journalistischem Know-how betrieben werden, haben Medienjournalisten durchaus attraktive Möglichkeiten zum Einstieg in attraktive Projekte. Eine Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass diese Projekte wirtschaftlich auf eine tragfähige Basis gestellt werden können, sodass der Medienjournalist, der sich darauf konzentriert, von seiner Tätigkeit auch leben kann.
Ausbildung zum Medienjournalisten
Allgemeine Hinweise
Der angehende Medienjournalist braucht vor allem eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand hinausblicken zu können. Weil auch diverse andere Ressorts den Medienjournalismus zumindest berühren können, sollte der Medienjournalist darüber hinaus recherchesicher in möglichst allen journalistischen Fachbereichen sein. Und natürlich sollte er über ausreichend Medienkompetenz verfügen, um sich schnell in ein neues Medium einarbeiten zu können. Dieses Wissen und Können muss er natürlich auch an Dritte vermitteln können.
Vor dem Volontariat empfiehlt sich deshalb ein möglichst breit gefächerter Studiengang, in dem sich der angehende Medienjournalist die Fähigkeiten antrainiert, die er während seines späteren Studiums braucht. Nicht nur klassische und beliebte Studienfächer wie Kommunikationswissenschaft oder Germanistik kommen dafür in Frage, sondern durchaus auch exotischere Studiengänge wie Volkskunde oder Ethnologie. Der Grund: In diesem Studium lernen die Studenten, sich in fremde Kulturkreise hineinzudenken. Dadurch trainieren sie die Fähigkeit zum ressortübergreifenden Denken.
Zur optimalen Studienwahl lässt sich allerdings keine Empfehlung aussprechen. Für den Medienjournalisten sind die oben genannten Fähigkeiten entscheidend, die er nur durch das tägliche Training in der Praxis erwerben kann. Eventuelle Wissenslücken in verschiedenen Bereichen kann der Medienjournalist durch konsequente Fortbildung schließen.
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Volontariat
Bei den wenigen Fachmedien, die in Deutschland auf dem Markt sind, stehen die Chancen für angehende Medienjournalisten, dort eine Volontariatsstelle zu bekommen, äußerst gering. Die besten Möglichkeiten, bereits während der journalistischen Ausbildung ressortfokussiert arbeiten zu können, bieten Tageszeitungen, die auch für die Ausbildung junger Journalisten generell eine wichtige Rolle einnehmen.
Hier bekommen sie innerhalb des zweijährigen Volontariats einen Einblick in die verschiedenen Ressorts, was ihnen im Hinblick auf die beabsichtigte Spezialisierung auf den Fachbereich des Medienjournalisten nur zugute kommt. Denn dadurch lernen sie die Abläufe innerhalb verschiedener Abteilungen der Redaktion aus erster Hand kennen und nehmen sich dadurch wichtiges Hintergrundwissen für die Zukunft mit.
Das gilt selbst dann, wenn die angehenden Fachjournalisten während des Volontariats bei einer Regionalzeitung mehrere Monate lang in einer Lokalredaktion tätig sind. Dort lernen sie beispielsweise, wie sie eigenständig Themen finden, aus welchen Aspekten einer Mitteilung sich eine größere Geschichte machen lässt, wie sie sich Kontakte aufbauen und diese pflegen.
Journalistenschule
Eine gezielte Ausbildung für die Fachrichtung des Medienjournalismus gibt es an deutschen Journalistenschulen nicht. Allerdings gehört zum Ausbildungsprogramm aller Journalistenschulen ein fundierter Einblick in die verschiedenen Mediengattungen und ihre spezifischen Charakteristika.
Zweifachstudium
Zahlreiche Universitäten bieten im Zuge von medienspezifischen Studiengängen wie Kommunikationswissenschaften oder Publizistikwissenschaften Seminare und Veranstaltungen an, die den Fachbereich des Medienjournalismus berühren oder beinhalten. Zwei Universitäten in Deutschland bieten darüber hinaus Studiengänge an, welche die künftigen Fachjournalisten direkt auf ihren Fachbereich vorbereiten. Es handelt sich dabei um sogenannte Zweifachstudiengänge, die nur in Kombination mit einem anderen Fach möglich sind.
Kommunikations- und Medienwissenschaft in Düsseldorf
Die Düsseldorfer Heinrich Heine Universität bietet das Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft als empirische Sozialwissenschaft an. Gegenstand des Studiums ist die öffentliche Kommunikation, wie sie in den Massenmedien erfolgt. Analysiert wird, wie die Kommunikation in den verschiedenen Mediengattungen von den Nutzern aufgenommen, aber auch wie die politische Kommunikation in den und durch die Medien erfolgt.
Deshalb forscht und unterrichtet die Heinrich Heine Universität die Kommunikations- und Medienwissenschaft in einem relativ breiten Feld. Dieses reicht von den verschiedenen Medien und ihrer Entwicklung bis hin zu Medieninhalten und Mediennutzung. Die Regelstudienzeit umfasst sechs Semester. Allerdings wird das Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaft in der Ruhrmetropole nur als ergänzendes Fach in Verbindung mit einem Bachelor-Kernfachstudium angeboten. Die Studenten müssen eines der folgenden Hauptfächer wählen, um hier Kommunikations- und Medienwissenschaft studieren zu können: Englisch, Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie, Romanistik, Jüdische Studien oder modernes Japan.
Die Studenten erlernen die theoretischen Grundlagen des Journalismus. Auch die Ansprüche, die an Qualitätsjournalismus gestellt werden und der Aufgabenbereich des Journalisten gehören zu den Themen, die hier beleuchtet werden.
Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin
In Verbindung mit allen Kernfächern, die an der Berliner Humboldt-Universität als Bachelor-Studiengang angeboten werden, können die Studenten Medienwissenschaft als Zweitfach belegen. Die Vermittlung wissenschaftlicher Kompetenz angesichts der wachsenden Vernetzung innerhalb der Medien und deren herausragenden gesellschaftlichen Bedeutung sehen die Verantwortlichen an der Universität als gute Ergänzung zum bestehenden Studienangebot.
Das Ziel des Studienganges besteht in der Aneignung von Kompetenz im Umgang mit den Medien. Als wichtigste Bereiche der Medienwissenschaft gelten neben der Analyse von Massenmedien aus den verschiedenen Mediengattungen vor allem die Medientheorie sowie die Geschichte der Medien. Die Medienwissenschaft unterscheidet sich dabei in grundsätzlichen Elementen von der Kommunikationswissenschaft. Diese untersucht meist die Wechselwirkung zwischen Medien und Mediennutzer. Programmgestaltung, Organisation und die technische Umsetzung bilden hingegen in der Medienwissenschaft den Schwerpunkt. Die Anfänge dieses Studiengangs reichen bis ins Jahr 1916 zurück, als Zeitungen und Zeitschriften durch das Leipziger Institut für Zeitungswissenschaft erstmals Gegenstand wissenschaftlicher Forschung wurden.
Quereinstieg
Ein Quereinstieg in den Medienjournalismus gestaltet sich ohne jegliche journalistische Ausbildung etwas schwieriger als in anderen Ressorts. Der Grund dafür liegt darin, dass Medienjournalisten eben einen guten Einblick in die journalistische Arbeit als Basis für ihre Tätigkeit haben müssen.
Interessenten, die zuvor nicht zumindest in irgendeinem Bereich der Medien gearbeitet haben, sollten sich also besser für ein anderes Ressort entscheiden. Wer hingegen bereits in der Medienbranche im weitesten Sinne gearbeitet hat, kann sich relativ leicht in den Fachbereich einarbeiten. Das gilt beispielsweise für die Absolventen einer Schauspielschule, die vergleichbar mit einem regulären Universitätsstudium ist. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie bereits hinter der Kamera gearbeitet haben und dadurch Film- und Fernsehproduktionen auch dahingehend beurteilen können, ob diese handwerklich gut umgesetzt wurden. Sie können sich also beispielsweise zunächst im Bereich der Medienkritik etablieren und sich gewissermaßen nebenbei das journalistische Know-how aneignen.
Interessant kann ein Quereinstieg auch für Mitarbeiter von Webprojekten sein. Gerade im Hinblick auf die wohl stark wachsende Bedeutung des Onlinejournalismus können sie als Medienjournalisten nicht nur die Inhalte und deren Präsentation beurteilen, sondern auch deren technische Umsetzung. Im Servicebereich, also etwa im Testen von neuen Apps für das Smartphone oder von diversen Desktop-Publishing-Programmen können sie auch als Quereinsteiger im Medienjournalismus relativ schnell Fuß fassen. In diesen Bereichen können sie gegenüber den Kollegen mit ihrem Wissensvorsprung aus der vorherigen Tätigkeit punkten.