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Studie „Der getrübte Rückblick“: 2022 verstärkte mediale Vernachlässigung des „Globalen Südens“

Fokus auf Industrienationen, Ukraine und Russland in Jahresrückblicken.

Nachdem in den vorhergehenden „Corona-Jahren“ die Pandemie im Fokus der Berichterstattung stand, dominierte 2022 der Ukraine-Krieg inklusive seiner Auswirkungen die deutschen Medien. Krisen und Katastrophen, die sich im „Globalen Süden“ (und somit in Entwicklungs- und Schwellenländern) ereigneten, fanden hingegen kaum Beachtung – darauf verweist die aktuelle Studie „Der getrübte Rückblick“. Die Erhebung ist eine Ergänzungsanalyse zu einer Langzeitstudie der Universität Heidelberg, die langfristig die mediale Vernachlässigung des Globalen Südens in in- und ausländischen Leitmedien untersucht. Für die aktuelle Ergänzung wurden 13 umfangreiche Jahresrückblicke auf das Jahr 2022 aus Deutschland (10), Österreich (2) und den USA (1) analysiert; darunter etwa ein 116-Seiten starkes stern-Sonderheft, der ARD-Jahresrückblick, die ZDF-Sendung „Markus Lanz – Das Jahr 2022“, 125 Seiten „Schlagzeilen 2022“ der österreichischen Kronen Zeitung und 62 Seiten Jahresrückblick des US-amerikanischen Nachrichtenmagazins TIME.

In allen untersuchten Beiträgen zeigte sich mit rund 89 Prozent in Bezug auf die geografische Orientierung eine starke Konzentration auf den „Globalen Norden“ – und somit auf die Industrienationen. Neben dem jeweiligen Herkunftsland des Mediums (Deutschland, Österreich, USA) traten des Weiteren auch die Ukraine und Russland sowie die Auswirkungen des Krieges – z. B. in Bezug auf die Inflation und die Energieversorgung – in den Vordergrund. Fast unbemerkt geblieben sind hingegen Krisen und Katastrophen im Globalen Süden, auf die im Durchschnitt nur etwa 11 Prozent der zur Verfügung stehenden Seiten bzw. der Sendezeit fielen. So wurden die seit Jahrzehnten schlimmste Dürre in Angola, die Hungersnot in Malawi oder der immer wieder aufflammende Bürgerkrieg in der Zentralafrikanischen Republik, wie Studienautor Ladislaus Ludescher unter anderem anführt, kaum behandelt. Auch der Militärputsch in Burkina Faso, die humanitäre und politische Krise in Haiti sowie die „Jahrhundertflut“ in Pakistan zählen laut Studie zu den Ereignissen, die wenig wahrgenommen wurden. Kaum Beachtung fand zudem der Bürgerkrieg in Tigray (Äthiopien), durch den seit Ende 2020 hunderttausende Menschen starben und mindestens zwei Millionen in die Flucht getrieben wurden. Zu den am stärksten vernachlässigten Katastrophen gehöre auch der globale Hunger: Dass die Zahl der weltweit Hungernden auf rund 828 Millionen Menschen gestiegen ist, hätten die Beiträge „kaum thematisiert“.

Die Ergebnisse zeigen zudem insgesamt, dass es sich bei der medialen Vernachlässigung des Globalen Südens nicht um ein vorübergehendes Phänomen aufgrund einer aktuell fokussierten Krisenberichterstattung handelt – vielmehr handle es sich um eine „Langzeitmarginalisierung“, wie Studienmacher Ladislaus Ludescher konstatiert. Diese habe sich in der Zeit der Corona-Pandemie 2020/21 und seit dem Ukraine-Krieg „beispiellos zugespitzt“. In der Langzeituntersuchung „Vergessene Welten und blinde Flecken“ wurden unter anderem mittlerweile etwa 5.800 Ausgaben der „Tagesschau“ aus den Jahren 2007–2022 ausgewertet.

 

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