Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen hat am heutigen Donnerstag die Rangliste der Pressefreiheit 2019 veröffentlicht. Europa zählt zu den Regionen, in denen sich die Lage für Journalisten am stärksten verschlechtert hat. Insbesondere Osteuropa schneidet im innereuropäischen Vergleich schlecht ab. Als Grund werden gezielte Diffamierungen und zum Teil hetzerische Kampagnen von populistischen Politikern aufgeführt. Auf den ersten drei Plätzen landen die skandinavischen Länder Norwegen, Finnland und Schweden. Am unteren Ende der Rangliste stehen Diktaturen, die keine unabhängige Berichterstattung zulassen: Turkmenistan (180), Nordkorea (179) und Eritrea (178).
Deutschland ist auf der Liste im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze vorgerückt und belegt Rang 13. Die Verbesserung des Platzes liegt jedoch wesentlich an der Verschlechterung der Situation in anderen Ländern. So sind in Deutschland die tätlichen Angriffe auf Journalisten 2018 sogar gestiegen. Waren es 2017 noch 16 Angriffe, gab es 2018 bereits 22. Vor allem kam es am Rande rechtspopulistischer Veranstaltungen zu Gewalt.
Die größten Aufsteiger der Rangliste finden sich in Subsahara-Afrika. Dort wurden in einigen Ländern wie Äthiopien (110, +40) und Gambia (92, + 30) nach Regierungswechseln Reformen eingeleitet und inhaftierte Journalisten freigelassen.
Die Rangliste der Pressefreiheit 2019 vergleicht die Situation für Journalistinnen, Journalisten und Medien in 180 Staaten und Territorien. Untersucht wurde das Kalenderjahr 2018. Grundlagen der Rangliste sind ein Fragebogen zu diversen Aspekten unabhängiger journalistischer Arbeit sowie die von Reporter ohne Grenzen ermittelten Zahlen von Übergriffen, Gewalttaten und Haftstrafen gegen Journalisten.
Alle Informationen zur Reporter ohne Grenzen-Rangliste sind hier abrufbar.
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