Neuer Fachjournalist-Beitrag.
Seit den Investigativrecherchen zum Missbrauchsskandal um Harvey Weinstein und der Nutzung des #MeToo-Hashtags stehen die daraus entstandene Bewegung und der Journalismus in einer engen Wechselbeziehung. Kaum jemand in Deutschland kennt die Errungenschaften und Tücken dieses Verhältnisses wohl besser als Juliane Löffler. Die mehrfach ausgezeichnete Investigativjournalistin recherchiert seit Jahren zu den Themen sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch und war maßgeblich an den Recherchen zu Julian Reichelt beteiligt. Ihr heute erschienenes Buch ist eine Bestandsaufnahme des sich wandelnden Umgangs vieler Medien mit diesen Themen. Darüber hinaus lässt sie die Lesenden hinter die Kulissen investigativer „MeToo“-Recherchen blicken – und zeigt auf persönlicher Ebene auf, was es den Betroffenen, aber auch den Berichterstattenden abverlangt, sich öffentlich gegen festgefahrene Machtstrukturen zu stellen. Wie der Autorin mit ihrem Buch ein „Erklärstück“ gelungen ist, das das Zeug hat, die „festgefahrene Haltung mancher MeToo-SkeptikerInnen ins Wanken zu bringen“, lesen Sie in der Buchbesprechung von Carola Leitner.