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Umwelt & Natur

Der Umweltjournalismus ist ein eher junges fachjournalistisches Gebiet. Umweltthemen haben in den vergangenen Jahren auch in der breiten Öffentlichkeit an Bedeutung gewonnen. Darauf wurde und wird u. a. mit neuen Hochschul- und Weiterbildungsangeboten im Bereich Umweltjournalismus reagiert.

Aus- und Weiterbildung

Fachbeiträge

Fachbeiträge zum Ressort „Umwelt & Natur“ finden Sie im Onlinemagazin „Fachjournalist„.

Fachliteratur

  • Umweltrecht: Wichtige Gesetze und Verordnungen zum Schutz der Umwelt

    von Deutscher Taschenbuch Verlag

    Erscheinungsjahr: 2022 (32. Auflage)

    Jetzt bestellen
  • Taschenbuch der Umwelttechnik

    von Karl Schwister

    Erscheinungsjahr: 2009

    Jetzt bestellen
  • Erde 2.0 - Technologische Innovationen als Chance für eine nachhaltige Entwicklung?

    vom Ministerium für Umwelt

    Erscheinungsjahr: 2004

    Jetzt bestellen

Veranstaltungen

Eine ressortspezifische Zusammenstellung von regelmäßig stattfindenden Messen und Veranstaltungen:

Portrait

Hier erhalten Sie einen Überblick über das Ressort „Umwelt & Natur“ und den Beruf „Umweltjournalist/in“:

Grundlagen des Umweltjournalismus

Berichterstattungsgegenstände

Thematisch ist der Fachbereich des Umweltjournalismus sehr klar definiert: Die Journalisten berichten über alles, was mit Natur, Umwelt und Umweltschutz zusammenhängt. Trotz dieser sehr deutlichen Fokussierung verzichten die Medien größtenteils darauf, ein eigenes Umweltressort einzurichten. Allenfalls Ratgeber zum Umweltschutz und Ähnliches werden regelmäßig unter dieser Rubrik veröffentlicht.

Umweltjournalismus betrifft alle Ressorts

Der Grund dafür liegt darin, dass das Umweltressort sehr breit gefächert ist und unter verschiedenen Aspekten nahezu alle anderen Ressorts betrifft. Deshalb wird über Natur- und Umweltthemen meist unter dem jeweiligen Gesichtspunkt im entsprechenden Fachressort berichtet.

Der Umweltjournalismus beginnt im Lokalen, etwa wenn eine Kommune eine neue Kläranlage errichten will und in diesem Zusammenhang über Aspekte des Gewässerschutzes berichtet wird. Darüber hinaus zieht sich der Umweltjournalismus quer durch alle weiteren Ressorts bis hinauf zum internationalen Geschehen. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise über Umweltschutz-Maßnahmen auf internationaler Ebene wie das Washingtoner Artenschutzabkommen berichtet. Weitere Themen aus dem Umweltschutzbereich auf internationaler Ebene sind vor allem Umweltkatastrophen, etwa die Nuklearkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima oder Aktionen von Umweltschützern, die international agieren. So besetzten Greenpeace-Aktivisten im April 1995 die Ölbohrinsel „Brent Spar“, um zu verhindern, dass sie versenkt wird. In diesem Zusammenhang löste das große Medienecho eine größere politische und gesellschaftliche Diskussion zum Thema „Entsorgung von Industriemüll“ im Meer aus.

Umweltjournalismus in den klassischen Ressorts

Eine besonders enge Verzahnung in der Berichterstattung ergibt sich zwischen Politik, Wirtschaft und Umweltjournalismus. So hatte etwa die politisch gewollte Verringerung des Schadstoffausstoßes bei Neufahrzeugen teilweise massive Auswirkungen auf die Autoindustrie. Während die Politikjournalisten über die gesetzlichen Vorgaben berichteten, untersuchten Wirtschaftsjournalisten die konkreten Auswirkungen auf Hersteller und Zulieferer. Umweltjournalisten ergänzten die Berichterstattung durch Berichte über die gesundheitlichen Gefahren des Feinstaubs für den Menschen und rundeten somit diesen Themenkomplex für den Mediennutzer ab.

Weitere Themen aus dem Umweltbereich, die ressortübergreifend behandelt werden, sind regenerative Energien oder Photovoltaik. Weil die Energiewende von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien gesellschaftlich gewollt ist, wurden vom Gesetzgeber attraktive Fördermöglichkeiten auch für private Bauherren geschaffen. Auch dieses Thema betrifft also alle journalistischen Ressorts bis hin zum Lokaljournalismus. Regenerative Energien werden für Lokaljournalisten etwa dann zum Thema, wenn in ihrem Zuständigkeitsbereich Windparks, alternative Kraftwerke oder in größerem Umfang Photovoltaikanlagen errichtet werden sollen.

Reise, Technik und Kultur

Auch diverse andere Fachressorts werden von umweltspezifischen Themen berührt. Für den Technikjournalisten etwa sind die technischen Hintergründe, etwa der technische Aufbau von Kraftwerken zur alternativen Energiegewinnung, durchaus Thema für die Berichterstattung. Die ökologischen Auswirkungen des Massentourismus sind für Reisejournalisten Aspekte aus dem Umweltjournalismus. So klagen etwa Alpinisten in den vergangenen Jahren verstärkt über eine zunehmende Verschmutzung des Himalaja-Massivs, nachdem die bis vor wenigen Jahren noch nahezu unberührten Berge inzwischen von zahlreichen Bergsteigern und Abenteurern erkundet werden.

Selbst das Feuilleton kommt immer wieder mit dem Umweltjournalismus in Berührung. So machen namhafte sowie noch unbekannte Künstler seit einigen Jahren durch aufsehenerregende Installationen in der freien Natur von sich reden. Regelmäßig sorgt auch der Nationalpark Bayerischer Wald – Deutschlands ältester Nationalpark – für überregional interessante kulturelle Aspekte des Umweltjournalismus, indem er etwa internationalen Künstlern, die sich mit Natur und Umwelt beschäftigen, in seinen Einrichtungen Flächen für Ausstellungen zur Verfügung stellt.

Rezipienten

Schwerpunktmäßig berichten Umweltjournalisten für eine relativ konstante Zielgruppe. Es handelt sich dabei um Mediennutzer, die sich entweder selbst im Umweltschutz engagieren oder zumindest ihr Leben möglichst nachhaltig ökologisch ausrichten wollen. Diese Zielgruppe hat sich mit der Umweltbewegung Ende der 1970er Jahre entwickelt und in den 1980ern als feste Größe etabliert. Diese Zielgruppe ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Dieses größere Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zeigt sich unter anderem daran, dass inzwischen sogar die großen Lebensmitteldiscounter einen wachsenden Anteil an Bioprodukten in ihr Sortiment aufnehmen.

Darüber hinaus erreicht der Umweltjournalismus zumindest zeitweise auch eine große Masse an Mediennutzern. Das gilt vor allem dann, wenn sie in großem Umfang von einem bestimmten Thema direkt betroffen sind, etwa beim Schadstoffausstoß von Autos. Der Verbraucher ist davon direkt betroffen, weil er beim Kauf von energieeffizienten Autos auch steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen kann.

Betreffen Katastrophen den Mediennutzer direkt?

Einen sehr großen Kreis an Mediennutzern erreichen Umweltjournalisten, wenn sie über spektakuläre Umweltkatastrophen berichten. So waren die Reaktorunglücke in Tschernobyl und Fukushima wochenlang das beherrschende Thema in den Schlagzeilen. Ein nahezu ähnliches Ausmaß erreichen Berichte über Tankerunglücke. Die Mediennutzer fühlen sich zunächst direkt betroffen. Weil sich die tatsächlichen ökologischen Auswirkungen aber erst nach Jahren oder Jahrzehnten zeigen, flaut das große Interesse so schnell wieder ab, wie es gewachsen ist.

Bedeutung

Die Bedeutung des Umweltjournalismus ist – seit den 1980er Jahren – kontinuierlich gestiegen, sodass sich eine Vielzahl von Fachmedien etablieren konnte. Doch auch in den Publikumsmedien spielt der Umweltjournalismus ressortübergreifend eine wichtige Rolle, weshalb nahezu kein Medium auf die entsprechende Berichterstattung verzichtet.

Deshalb ist der Umweltjournalismus für Publikumsmedien wichtig

Abgesehen von tagesaktuellen Ereignissen, die Anlass zur Berichterstattung geben, hat sich der Umweltjournalismus auch in nahezu allen Publikumsmedien einen festen Platz erobert – und sei es nur in Form von Ratgebern. Nachhaltigkeit und eine ökologische Lebensweise sind für viele Mediennutzer vor allem nach den zahlreichen Nahrungsmittelskandalen in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema geworden.

Sie wollen wissen, woher ihr Essen und die Verbrauchsgüter stammen, die sie kaufen. Zur Sensibilisierung der Mediennutzer trägt außerdem die seit Jahren steigende Zahl an Allergien wie schweren Hautkrankheiten bei, deren wesentlichen Ursachen in Umwelteinflüssen liegen.

Fokus Deutschland

Vor allem in Deutschland spielt der Umweltjournalismus eine wichtige Rolle. Diese hängt unmittelbar mit der Umweltbewegung zusammen, die ab den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland entstanden ist. Die Parteigründung der Grünen sowie verschiedene spektakuläre Aktionen von Umweltaktivisten haben dafür gesorgt, dass Bevölkerung in Deutschland besonderes für das Thema Umwelt und Umweltschutz sensibilisiert wurde.

Ein Reaktorunglück als Anstoß

Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt als einer der Schlüsselmomente für die wachsende Bedeutung des Umweltjournalismus in Deutschland. Weil just zu dieser Zeit starker Ostwind herrschte, fühlten sich die Menschen durch den möglichen radioaktiven Fallout bedroht, zumal in den ersten Tagen große Ungewissheit darüber herrschte, was sich tatsächlich im Reaktor von Tschernobyl ereignet hatte.

Dieses Ereignis fiel genau in den Zeitraum, als in Deutschland ein eigenes atomares Großprojekt regelmäßig für überregionale Schlagzeilen sorgte: Die bayerische Staatsregierung wollte in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage errichten, in welcher die Brennstäbe aus allen deutschen Kernkraftwerken wiederaufbereitet werden sollten. Der Super GAU in der damaligen Sowjetunion hatte den Widerstand der Bevölkerung gegen dieses Projekt noch weiter beflügelt.

Deutschland als europäischer Vorreiter

Dass Deutschland auf internationaler Ebene in Sachen Umweltschutz eine gewisse Vorreiterrolle spielt, ist nicht zuletzt dem starken Umweltjournalismus in Deutschland zu verdanken. So treibt die Bundesregierung beispielsweise Emissionsschutz und ähnliches auf europäischer Ebene maßgeblich voran.

Qualitätskriterien

Der Umweltjournalismus behandelt eine Materie, die für den Laien nicht unbedingt einfach nachzuvollziehen und zu verstehen ist. Technische Aspekte spielen ebenso hinein wie komplexe ökologische Zusammenhänge, die sich oft erst in einem Zeitraum von mehreren Jahren betrachtet erschließen. Qualitativ hochwertigen Journalismus kann der Laie also nicht zwangsläufig erkennen. Der Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus an der Technischen Universität Dortmund hat deshalb einen Katalog von Kriterien erarbeitet, anhand dessen sich hochwertiger Umweltjournalismus erkennen lässt. Die wichtigsten Punkte daraus lauten:

Keine Panikmache

Risiken und Schäden werden angemessen dargestellt. Der Umweltjournalist übertreibt auch bei sogenannten Umweltkatastrophen nicht, sondern stellt diese möglichst neutral dar. Sofern eine Gefährdung für Menschen oder Natur vorliegen könnte, kann er diese benennen, auch wenn das tatsächliche Ausmaß nicht absehbar ist. Der Umweltjournalist sollte allerdings die Skandalisierung ebenso vermeiden wie die Bagatellisierung eines Problems. Auch wenn das Ausmaß der möglichen Folgen noch nicht bekannt ist, sollte der Umweltjournalist deutlich darauf hinweisen. In jedem Fall sollte er sich an die zur Verfügung stehende Datenlage halten.

Die Aussagekraft

Der Umweltjournalist muss deutlich machen, wie hoch die Aussagekraft der Fakten ist, über die er berichtet. Denn die Bandbreite reicht bei Umweltveränderungen und Prognosen von Messwerten, die nur in wenigen Stichproben erfasst wurden bis hin zu Langzeitstudien, die über Jahre hinweg durchgeführt werden. Diese Datenlage kann zu Unstimmigkeiten und Unsicherheiten führen, auf die der Journalist hinweisen muss.

Wer liefert die Informationen?

Der Umweltjournalist sollte sich für seinen Bericht auf zwei oder mehr Quellen stützen, die voneinander unabhängig sind. Auch muss er deutlich machen, woher er die Informationen für seinen Bericht bezogen hat. Sofern sich der Umweltjournalist auf Studien bezieht, sollte im Beitrag deutlich werden, wer diese in Auftrag gegeben und finanziert hat, damit der Mediennutzer selbst die Seriosität dieser Quellen einschätzen kann. Falls im Beitrag Experten zitiert werden, sollte deren Zugehörigkeit zu Behörden oder Unternehmen und eventuelle Abhängigkeiten ebenfalls benannt werden.

Das Für und Wider

Gibt es zu einem Thema widersprüchliche Standpunkte, müssen diese je nach ihrer Relevanz dargestellt werden. Der Umweltjournalist muss deutlich machen, wer von einer Entscheidung profitiert und welche Vor- und Nachteile sie für die Umwelt bedeuten. Hierfür ist der seit Jahre schwelende Streit um den Donauausbau in Niederbayern ein Paradebeispiel. Die Bundeswasserstraße soll auf dem letzten unverbauten, 70 Kilometer langen Teilstück zwischen Vilshofen und Straubing weiter ausgebaut werden. Gegen diese Pläne der Bayerischen Staatsregierung laufen jedoch Naturschützer Sturm. Denn bei einer Variante würde das Naturschutzgebiet Isarmündung überschwemmt. Bei allen drei möglichen Ausbauvarianten befürchten sie außerdem das Aussterben endemischer Arten, die auf die natürliche Fließdynamik des Wassers angewiesen sind. Gescheitert ist der Ausbau bislang aber nicht am Veto der Naturschützer, sondern weil sich Bundesregierung und Bayern nicht über den Ausbau einig sind.

Pressemitteilungen sind tabu

Unternehmen, aber auch Behörden und verschiedene Umweltorganisationen versorgen die Medien regelmäßig mit Pressemitteilungen. Nur wenn der Umweltjournalist die wichtigen Aussagen prüft und gegenrecherchiert, handelt es sich tatsächlich um eine journalistische Leistung. Das gilt auch für Mitteilungen, die von angesehenen Forschungseinrichtungen verschickt werden.

Wie lässt sich ein Problem lösen?

Der Journalist muss Lösungsvorschläge, die für ein bestimmtes Umweltproblem bereits im Raum stehen, benennen können. Zudem muss der Journalist das Problem im gesamten Zusammenhang darstellen, also auch die Ursache benennen, falls diese bekannt ist.

Auf wen wirkt sich das Problem aus?

Umweltprobleme wirken sich in der Regel nicht nur lokal, sondern auch regional, wenn nicht sogar global, aus. Diese Zusammenhänge sollte der Umweltjournalist darstellen. Beispielsweise hängt die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes zur Gewinnung von Weideland für Rinder sehr eng mit den Ernährungsgewohnheiten in Europa und den USA zusammen. Über die unmittelbaren Folgen hinaus hat die Weidewirtschaft weitere indirekte Folgen, etwa auf die Qualität des Bodens und des Trinkwassers in den bewirtschafteten Regionen.

Nachhaltigkeit

Der Umweltjournalist muss deutlich machen, in welchen Zeiträumen sich ein konkretes Problem auswirken kann. Kommt es etwa durch den Ausfall einer Kläranlage zur Verschmutzung eines Bach- oder Flusslaufes, handelt es sich um ein zeitlich sehr begrenztes Problem. Treten bei einem Unglück in einem Unternehmen hingegen schädliche Chemikalien aus, zeigen sich die Folgen oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten.

Weitere Aspekte

Der Umweltjournalist sollte in seinem Beitrag auch wirtschaftliche oder gesellschaftliche Aspekte berichten. Wird beispielsweise ein großes Bauprojekt in der Nähe eines Naherholungsgebietes diskutiert, kann dies durchaus unabhängig vom Naturschutzgedanken langfristig negative Folgen haben. So verringert sich der Erholungseffekt für die Anwohner, was dazu führen kann, dass so mancher wegzieht oder der Tourismus als Wirtschaftsfaktor einen erheblichen Einbruch verzeichnen muss. Auch diese Folgen sollten im Einzelfall benannt werden.

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