Links zu fachspezifischen Aus- und Weiterbildungsangeboten im Ressort „Umwelt & Natur“.
Umwelt & Natur
Aus- und Weiterbildung
Fachbeiträge
Fachbeiträge zum Ressort „Umwelt & Natur“ finden Sie im Onlinemagazin „Fachjournalist„.
Fachliteratur
-
Umweltrecht: Wichtige Gesetze und Verordnungen zum Schutz der Umwelt
Jetzt bestellenvon Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsjahr: 2022 (32. Auflage)
-
-
Erde 2.0 - Technologische Innovationen als Chance für eine nachhaltige Entwicklung?
Jetzt bestellenvom Ministerium für Umwelt
Erscheinungsjahr: 2004
Journalistenpreise
Hier finden Sie eine Übersicht an Journalistenpreisen im deutschsprachigen Raum zum Ressort „Umwelt & Natur“:
- Agro-Medienpreis
- Grüne Reportage
- InnoPlanta-Preis
- JournalistInnen-Umweltpreis
- Journalistenpreis der Landwirtschaftskammer Niedersachsen
- Journalistenpreis der österreichischen Landesjagdverbände
- Neumarkter Lammsbräu Nachhaltigkeitspreis
- Niedersächsischer Umweltpreis
- Salus-Journalistenpreis
- Star Prize for Broadcasting
- Star Prize for Print Journalism
- Sustainable Theme Award
- UmweltMedienpreis
- Wildtier und Umwelt
Medienangebote
Eine Zusammenstellung wichtiger Medienangebote zum Ressort „Umwelt & Natur“:
Ministerien
Für Ihre Recherche: die wichtigsten Ministerien zum Fachressort „Umwelt & Natur“:
- Bund: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
- Baden-Württemberg: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
- Bayern: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
- Berlin: Senator für Stadtentwicklung und Wohnen
- Brandenburg: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft
- Bremen: Senator für Umwelt, Bau und Verkehr
- Hamburg: Behörde für Umwelt und Energie
- Hessen: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
- Mecklenburg-Vorpommern: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
- Niedersachsen: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz
- Nordrhein-Westfalen: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz
- Rheinland-Pfalz: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten
- Saarland: Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz
- Sachsen: Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft
- Sachsen-Anhalt: Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energie
- Schleswig-Holstein: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt, Natur und Digitalisierung
- Thüringen: Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz
Veranstaltungen
Eine ressortspezifische Zusammenstellung von regelmäßig stattfindenden Messen und Veranstaltungen:
Verbände
Sie sind auf der Suche nach einem Fachverband für das Ressort „Umwelt & Natur“? Hier finden Sie eine Übersicht:
- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.
- Verband Bergbau, Geologie und Umwelt e. V.
- Deutsche Umwelthilfe e. V.
- Naturfreunde Internationale
- NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V.
- DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt
- The Regional Environmental Center
- Meeresforschung und Umweltjournalismus e. V.
- Greenpeace
- WWF Deutschland
- NKS Netzwerk Umwelt
Portrait
Hier erhalten Sie einen Überblick über das Ressort „Umwelt & Natur“ und den Beruf „Umweltjournalist/in“:
Grundlagen des Umweltjournalismus
Berichterstattungsgegenstände
Thematisch ist der Fachbereich des Umweltjournalismus sehr klar definiert: Die Journalisten berichten über alles, was mit Natur, Umwelt und Umweltschutz zusammenhängt. Trotz dieser sehr deutlichen Fokussierung verzichten die Medien größtenteils darauf, ein eigenes Umweltressort einzurichten. Allenfalls Ratgeber zum Umweltschutz und Ähnliches werden regelmäßig unter dieser Rubrik veröffentlicht.
Umweltjournalismus betrifft alle Ressorts
Der Grund dafür liegt darin, dass das Umweltressort sehr breit gefächert ist und unter verschiedenen Aspekten nahezu alle anderen Ressorts betrifft. Deshalb wird über Natur- und Umweltthemen meist unter dem jeweiligen Gesichtspunkt im entsprechenden Fachressort berichtet.
Der Umweltjournalismus beginnt im Lokalen, etwa wenn eine Kommune eine neue Kläranlage errichten will und in diesem Zusammenhang über Aspekte des Gewässerschutzes berichtet wird. Darüber hinaus zieht sich der Umweltjournalismus quer durch alle weiteren Ressorts bis hinauf zum internationalen Geschehen. In diesem Zusammenhang wird beispielsweise über Umweltschutz-Maßnahmen auf internationaler Ebene wie das Washingtoner Artenschutzabkommen berichtet. Weitere Themen aus dem Umweltschutzbereich auf internationaler Ebene sind vor allem Umweltkatastrophen, etwa die Nuklearkatastrophe im japanischen Atomkraftwerk Fukushima oder Aktionen von Umweltschützern, die international agieren. So besetzten Greenpeace-Aktivisten im April 1995 die Ölbohrinsel „Brent Spar“, um zu verhindern, dass sie versenkt wird. In diesem Zusammenhang löste das große Medienecho eine größere politische und gesellschaftliche Diskussion zum Thema „Entsorgung von Industriemüll“ im Meer aus.
Umweltjournalismus in den klassischen Ressorts
Eine besonders enge Verzahnung in der Berichterstattung ergibt sich zwischen Politik, Wirtschaft und Umweltjournalismus. So hatte etwa die politisch gewollte Verringerung des Schadstoffausstoßes bei Neufahrzeugen teilweise massive Auswirkungen auf die Autoindustrie. Während die Politikjournalisten über die gesetzlichen Vorgaben berichteten, untersuchten Wirtschaftsjournalisten die konkreten Auswirkungen auf Hersteller und Zulieferer. Umweltjournalisten ergänzten die Berichterstattung durch Berichte über die gesundheitlichen Gefahren des Feinstaubs für den Menschen und rundeten somit diesen Themenkomplex für den Mediennutzer ab.
Weitere Themen aus dem Umweltbereich, die ressortübergreifend behandelt werden, sind regenerative Energien oder Photovoltaik. Weil die Energiewende von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien gesellschaftlich gewollt ist, wurden vom Gesetzgeber attraktive Fördermöglichkeiten auch für private Bauherren geschaffen. Auch dieses Thema betrifft also alle journalistischen Ressorts bis hin zum Lokaljournalismus. Regenerative Energien werden für Lokaljournalisten etwa dann zum Thema, wenn in ihrem Zuständigkeitsbereich Windparks, alternative Kraftwerke oder in größerem Umfang Photovoltaikanlagen errichtet werden sollen.
Reise, Technik und Kultur
Auch diverse andere Fachressorts werden von umweltspezifischen Themen berührt. Für den Technikjournalisten etwa sind die technischen Hintergründe, etwa der technische Aufbau von Kraftwerken zur alternativen Energiegewinnung, durchaus Thema für die Berichterstattung. Die ökologischen Auswirkungen des Massentourismus sind für Reisejournalisten Aspekte aus dem Umweltjournalismus. So klagen etwa Alpinisten in den vergangenen Jahren verstärkt über eine zunehmende Verschmutzung des Himalaja-Massivs, nachdem die bis vor wenigen Jahren noch nahezu unberührten Berge inzwischen von zahlreichen Bergsteigern und Abenteurern erkundet werden.
Selbst das Feuilleton kommt immer wieder mit dem Umweltjournalismus in Berührung. So machen namhafte sowie noch unbekannte Künstler seit einigen Jahren durch aufsehenerregende Installationen in der freien Natur von sich reden. Regelmäßig sorgt auch der Nationalpark Bayerischer Wald – Deutschlands ältester Nationalpark – für überregional interessante kulturelle Aspekte des Umweltjournalismus, indem er etwa internationalen Künstlern, die sich mit Natur und Umwelt beschäftigen, in seinen Einrichtungen Flächen für Ausstellungen zur Verfügung stellt.
Rezipienten
Schwerpunktmäßig berichten Umweltjournalisten für eine relativ konstante Zielgruppe. Es handelt sich dabei um Mediennutzer, die sich entweder selbst im Umweltschutz engagieren oder zumindest ihr Leben möglichst nachhaltig ökologisch ausrichten wollen. Diese Zielgruppe hat sich mit der Umweltbewegung Ende der 1970er Jahre entwickelt und in den 1980ern als feste Größe etabliert. Diese Zielgruppe ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Dieses größere Umweltbewusstsein in der Bevölkerung zeigt sich unter anderem daran, dass inzwischen sogar die großen Lebensmitteldiscounter einen wachsenden Anteil an Bioprodukten in ihr Sortiment aufnehmen.
Darüber hinaus erreicht der Umweltjournalismus zumindest zeitweise auch eine große Masse an Mediennutzern. Das gilt vor allem dann, wenn sie in großem Umfang von einem bestimmten Thema direkt betroffen sind, etwa beim Schadstoffausstoß von Autos. Der Verbraucher ist davon direkt betroffen, weil er beim Kauf von energieeffizienten Autos auch steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen kann.
Betreffen Katastrophen den Mediennutzer direkt?
Einen sehr großen Kreis an Mediennutzern erreichen Umweltjournalisten, wenn sie über spektakuläre Umweltkatastrophen berichten. So waren die Reaktorunglücke in Tschernobyl und Fukushima wochenlang das beherrschende Thema in den Schlagzeilen. Ein nahezu ähnliches Ausmaß erreichen Berichte über Tankerunglücke. Die Mediennutzer fühlen sich zunächst direkt betroffen. Weil sich die tatsächlichen ökologischen Auswirkungen aber erst nach Jahren oder Jahrzehnten zeigen, flaut das große Interesse so schnell wieder ab, wie es gewachsen ist.
Bedeutung
Die Bedeutung des Umweltjournalismus ist – seit den 1980er Jahren – kontinuierlich gestiegen, sodass sich eine Vielzahl von Fachmedien etablieren konnte. Doch auch in den Publikumsmedien spielt der Umweltjournalismus ressortübergreifend eine wichtige Rolle, weshalb nahezu kein Medium auf die entsprechende Berichterstattung verzichtet.
Deshalb ist der Umweltjournalismus für Publikumsmedien wichtig
Abgesehen von tagesaktuellen Ereignissen, die Anlass zur Berichterstattung geben, hat sich der Umweltjournalismus auch in nahezu allen Publikumsmedien einen festen Platz erobert – und sei es nur in Form von Ratgebern. Nachhaltigkeit und eine ökologische Lebensweise sind für viele Mediennutzer vor allem nach den zahlreichen Nahrungsmittelskandalen in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Thema geworden.
Sie wollen wissen, woher ihr Essen und die Verbrauchsgüter stammen, die sie kaufen. Zur Sensibilisierung der Mediennutzer trägt außerdem die seit Jahren steigende Zahl an Allergien wie schweren Hautkrankheiten bei, deren wesentlichen Ursachen in Umwelteinflüssen liegen.
Fokus Deutschland
Vor allem in Deutschland spielt der Umweltjournalismus eine wichtige Rolle. Diese hängt unmittelbar mit der Umweltbewegung zusammen, die ab den 1970er Jahren in Ost- und Westdeutschland entstanden ist. Die Parteigründung der Grünen sowie verschiedene spektakuläre Aktionen von Umweltaktivisten haben dafür gesorgt, dass Bevölkerung in Deutschland besonderes für das Thema Umwelt und Umweltschutz sensibilisiert wurde.
Ein Reaktorunglück als Anstoß
Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 gilt als einer der Schlüsselmomente für die wachsende Bedeutung des Umweltjournalismus in Deutschland. Weil just zu dieser Zeit starker Ostwind herrschte, fühlten sich die Menschen durch den möglichen radioaktiven Fallout bedroht, zumal in den ersten Tagen große Ungewissheit darüber herrschte, was sich tatsächlich im Reaktor von Tschernobyl ereignet hatte.
Dieses Ereignis fiel genau in den Zeitraum, als in Deutschland ein eigenes atomares Großprojekt regelmäßig für überregionale Schlagzeilen sorgte: Die bayerische Staatsregierung wollte in Wackersdorf eine Wiederaufbereitungsanlage errichten, in welcher die Brennstäbe aus allen deutschen Kernkraftwerken wiederaufbereitet werden sollten. Der Super GAU in der damaligen Sowjetunion hatte den Widerstand der Bevölkerung gegen dieses Projekt noch weiter beflügelt.
Deutschland als europäischer Vorreiter
Dass Deutschland auf internationaler Ebene in Sachen Umweltschutz eine gewisse Vorreiterrolle spielt, ist nicht zuletzt dem starken Umweltjournalismus in Deutschland zu verdanken. So treibt die Bundesregierung beispielsweise Emissionsschutz und ähnliches auf europäischer Ebene maßgeblich voran.
Qualitätskriterien
Der Umweltjournalismus behandelt eine Materie, die für den Laien nicht unbedingt einfach nachzuvollziehen und zu verstehen ist. Technische Aspekte spielen ebenso hinein wie komplexe ökologische Zusammenhänge, die sich oft erst in einem Zeitraum von mehreren Jahren betrachtet erschließen. Qualitativ hochwertigen Journalismus kann der Laie also nicht zwangsläufig erkennen. Der Lehrstuhl Wissenschaftsjournalismus an der Technischen Universität Dortmund hat deshalb einen Katalog von Kriterien erarbeitet, anhand dessen sich hochwertiger Umweltjournalismus erkennen lässt. Die wichtigsten Punkte daraus lauten:
Keine Panikmache
Risiken und Schäden werden angemessen dargestellt. Der Umweltjournalist übertreibt auch bei sogenannten Umweltkatastrophen nicht, sondern stellt diese möglichst neutral dar. Sofern eine Gefährdung für Menschen oder Natur vorliegen könnte, kann er diese benennen, auch wenn das tatsächliche Ausmaß nicht absehbar ist. Der Umweltjournalist sollte allerdings die Skandalisierung ebenso vermeiden wie die Bagatellisierung eines Problems. Auch wenn das Ausmaß der möglichen Folgen noch nicht bekannt ist, sollte der Umweltjournalist deutlich darauf hinweisen. In jedem Fall sollte er sich an die zur Verfügung stehende Datenlage halten.
Die Aussagekraft
Der Umweltjournalist muss deutlich machen, wie hoch die Aussagekraft der Fakten ist, über die er berichtet. Denn die Bandbreite reicht bei Umweltveränderungen und Prognosen von Messwerten, die nur in wenigen Stichproben erfasst wurden bis hin zu Langzeitstudien, die über Jahre hinweg durchgeführt werden. Diese Datenlage kann zu Unstimmigkeiten und Unsicherheiten führen, auf die der Journalist hinweisen muss.
Wer liefert die Informationen?
Der Umweltjournalist sollte sich für seinen Bericht auf zwei oder mehr Quellen stützen, die voneinander unabhängig sind. Auch muss er deutlich machen, woher er die Informationen für seinen Bericht bezogen hat. Sofern sich der Umweltjournalist auf Studien bezieht, sollte im Beitrag deutlich werden, wer diese in Auftrag gegeben und finanziert hat, damit der Mediennutzer selbst die Seriosität dieser Quellen einschätzen kann. Falls im Beitrag Experten zitiert werden, sollte deren Zugehörigkeit zu Behörden oder Unternehmen und eventuelle Abhängigkeiten ebenfalls benannt werden.
Das Für und Wider
Gibt es zu einem Thema widersprüchliche Standpunkte, müssen diese je nach ihrer Relevanz dargestellt werden. Der Umweltjournalist muss deutlich machen, wer von einer Entscheidung profitiert und welche Vor- und Nachteile sie für die Umwelt bedeuten. Hierfür ist der seit Jahre schwelende Streit um den Donauausbau in Niederbayern ein Paradebeispiel. Die Bundeswasserstraße soll auf dem letzten unverbauten, 70 Kilometer langen Teilstück zwischen Vilshofen und Straubing weiter ausgebaut werden. Gegen diese Pläne der Bayerischen Staatsregierung laufen jedoch Naturschützer Sturm. Denn bei einer Variante würde das Naturschutzgebiet Isarmündung überschwemmt. Bei allen drei möglichen Ausbauvarianten befürchten sie außerdem das Aussterben endemischer Arten, die auf die natürliche Fließdynamik des Wassers angewiesen sind. Gescheitert ist der Ausbau bislang aber nicht am Veto der Naturschützer, sondern weil sich Bundesregierung und Bayern nicht über den Ausbau einig sind.
Pressemitteilungen sind tabu
Unternehmen, aber auch Behörden und verschiedene Umweltorganisationen versorgen die Medien regelmäßig mit Pressemitteilungen. Nur wenn der Umweltjournalist die wichtigen Aussagen prüft und gegenrecherchiert, handelt es sich tatsächlich um eine journalistische Leistung. Das gilt auch für Mitteilungen, die von angesehenen Forschungseinrichtungen verschickt werden.
Wie lässt sich ein Problem lösen?
Der Journalist muss Lösungsvorschläge, die für ein bestimmtes Umweltproblem bereits im Raum stehen, benennen können. Zudem muss der Journalist das Problem im gesamten Zusammenhang darstellen, also auch die Ursache benennen, falls diese bekannt ist.
Auf wen wirkt sich das Problem aus?
Umweltprobleme wirken sich in der Regel nicht nur lokal, sondern auch regional, wenn nicht sogar global, aus. Diese Zusammenhänge sollte der Umweltjournalist darstellen. Beispielsweise hängt die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes zur Gewinnung von Weideland für Rinder sehr eng mit den Ernährungsgewohnheiten in Europa und den USA zusammen. Über die unmittelbaren Folgen hinaus hat die Weidewirtschaft weitere indirekte Folgen, etwa auf die Qualität des Bodens und des Trinkwassers in den bewirtschafteten Regionen.
Nachhaltigkeit
Der Umweltjournalist muss deutlich machen, in welchen Zeiträumen sich ein konkretes Problem auswirken kann. Kommt es etwa durch den Ausfall einer Kläranlage zur Verschmutzung eines Bach- oder Flusslaufes, handelt es sich um ein zeitlich sehr begrenztes Problem. Treten bei einem Unglück in einem Unternehmen hingegen schädliche Chemikalien aus, zeigen sich die Folgen oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten.
Weitere Aspekte
Der Umweltjournalist sollte in seinem Beitrag auch wirtschaftliche oder gesellschaftliche Aspekte berichten. Wird beispielsweise ein großes Bauprojekt in der Nähe eines Naherholungsgebietes diskutiert, kann dies durchaus unabhängig vom Naturschutzgedanken langfristig negative Folgen haben. So verringert sich der Erholungseffekt für die Anwohner, was dazu führen kann, dass so mancher wegzieht oder der Tourismus als Wirtschaftsfaktor einen erheblichen Einbruch verzeichnen muss. Auch diese Folgen sollten im Einzelfall benannt werden.
Beruf Umweltjournalist
Faszination
Idealismus ist eine wichtige Antriebsfeder für junge Menschen, die den Beruf des Umweltjournalisten ergreifen wollen. Viele wollen mit ihrer Arbeit dazu beitragen, die Mediennutzer sensibler für Umweltthemen zu machen, aufklären und letztlich dazu beitragen, ihr Lebensumfeld lebenswerter zu machen.
Neben dem Wunsch, durch die Berichterstattung über Umweltthemen eine gesellschaftliche Veränderung herbeiführen zu können und den Mediennutzer zu einer ökologisch bewussteren Lebensweise zu animieren, führt viele Journalisten die Faszination für Tiere und Natur in den Beruf. Sie erleben die komplexen Zusammenhänge, die in der Natur herrschen, täglich nahezu hautnah mit und können ständig Neues lernen.
Eigenen Interessen nachkommen
Der Umweltjournalismus bietet Journalisten darüber hinaus hervorragende Möglichkeiten, persönliche Interessen mit der täglichen Arbeit zu verbinden. Je nach Interessenlage können sie sich nämlich auf verschiedene Teilaspekte des Umweltjournalismus konzentrieren. Das können sowohl politische, wirtschaftliche oder technische Aspekte sein. Und auch Reisejournalisten können den Umweltjournalismus in ihrer Berichterstattung berücksichtigen und damit einer historischen Tradition des Umweltjournalismus treu bleiben.
Denn die Faszination für fremde Kulturen, Tiere und Landschaften, ist seit jeher eine wichtige Antriebsfeder, um neue Reiseziele zu entdecken und zu erschließen. Doch seit einigen Jahren geht der Trend massiv hin zu sanftem und ökologisch möglichst korrektem Urlaub. Das zeigt sich beispielsweise daran, dass vor allem im Alpenraum „Urlaub auf dem Bauernhof“ ein absoluter Wachstumsfaktor ist, während die Übernachtungszahlen in großen Hotels eher stagnieren.
Rollenverständnis
Im Vergleich zu anderen journalistischen Ressorts kann der Umweltjournalist lediglich in eine überschaubare Zahl von Rollen schlüpfen. Der Hauptgrund dafür liegt an der Komplexität der Materie. Diese zwingt den Journalisten fast zwangsläufig in nahezu jedem Zusammenhang bis zu einem gewissen Grad in die Rolle des Erklärers, der über die Hintergründe informiert.
Der Umweltjournalist als Informierer
Als Informierer tritt der Umweltjournalist vor allem dann auf, wenn er aktuell aus Politik und Wirtschaft berichtet. Beispiele dafür sind die Schadstoffbegrenzungen für Autos oder die Einführung der Energiesparlampen. Hier geht es dem Mediennutzer in erster Linie darum, zu erfahren, was sich für sie persönlich ändert. Die Hintergründe und der Aspekt des Umweltschutzes sind für ihn üblicherweise nicht von Interesse.
Der Umweltjournalist als Erklärer
Egal, ob der Umweltjournalist über regenerative Energien, den Bau einer Kläranlage, ein Naturschutzgebiet, den Klimawandel oder eine Umweltkatastrophe berichtet, er muss in der Regel viel erklären. Wie hoch der Erklärungsbedarf für den Mediennutzer ist, hängt wesentlich vom Thema des Beitrages ab. Denn gerade im ökologischen Bereich sind die Hintergründe oft sehr komplex und nur mit einem langfristigen Zeithorizont zu erfassen. Bis heute ist beispielsweise nicht endgültig geklärt, ob der Mensch tatsächlich einen Einfluss auf den Klimawandel hat oder ob es sich dabei nur um Schwankungen innerhalb der natürlichen Toleranz handelt. Einflussfaktoren, die durch den Menschen begründet sind, reichen bis zum Beginn der Industrialisierung zurück, als Energie hauptsächlich aus Kohlekraftwerken gewonnen wurde, in welche keinerlei Filteranlagen eingebaut waren.
Der Umweltjournalist als Ermittler
Vor allem in den 1980er Jahren schlüpften Umweltjournalisten oft in die Rolle von Ermittlern, wenn sie Umweltskandale aufdeckten. Diese Umwelt-Sünden wurden sehr oft von Großunternehmen begangen, sehr oft nicht einmal vorsätzlich. Das bewusste Herbeiführen von Umweltschäden ist zumindest in Westeuropa kaum noch zu befürchten. Zum einen existieren mittlerweile strenge gesetzliche Vorgaben, zum anderen müssten Unternehmen einen massiven Imageschaden befürchten, den sich kein Unternehmen leisten kann. Als Ermittler treten Umweltjournalisten allenfalls auf, wenn sie die Umweltverschmutzung bei wichtigen Rohstoffproduzenten aufdecken. Das ist beispielsweise in China beim Abbau von seltenen Erden, die in der Computerindustrie benötigt werden, der Fall. Einfluss können die Umweltjournalisten allerdings nur indirekt nehmen, indem sie diese Vergehen in den Staaten der westlichen Welt publik machen.
Der Umweltjournalist als Entertainer
Die Rolle des Entertainers nehmen Umweltjournalisten eher selten ein. Das ist dann der Fall, wenn der Umweltjournalist Themen unterhaltsam aufbereiten soll. Das ist vor allem in Fernsehsendungen der Fall, wenn der Umweltjournalist davon ausgehen muss, dass die Zuschauer kaum Hintergrundwissen mitbringen oder bei speziellen Sendungen für Kinder, wo das Wissen auf eine fast spielerische Weise vermittelt werden soll.
Der Umweltjournalist als Agenda-Setter
Die Umweltbewegung hat sich eigentlich aus der Friedensbewegung entwickelt. Doch rasch hat die Ökologie hier einen guten Nährboden gefunden. Durch die Berichterstattung über diese Trends haben Umweltjournalisten dafür gesorgt, dass die Begriffe „Bio“ und „Öko“ einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurden und die Verbraucher Nahrungsmittel und Gebrauchsgüter bewusster einkaufen. Damit ist der Umweltjournalist zumindest graduell auch ein Agenda-Setter.
Beschäftigungsformen
Prinzipiell hat der Umweltjournalist bei den Beschäftigungsformen die Wahl zwischen Festanstellung und einer Tätigkeit als Freelancer. Welche Möglichkeit für den einzelnen Umweltjournalisten in Frage kommt, ist abhängig davon, ob er sich rein auf das Ressort spezialisieren oder auch andere Themenbereiche bearbeiten will.
Eine Festanstellung als Umweltjournalist ist lediglich bei den jeweiligen Fachmedien möglich, die einen Großteil der Berichterstattung allerdings ebenfalls von Freelancern erledigen lassen. Bei Publikumsmedien können sich Journalisten zwar schwerpunktmäßig auf den Umweltjournalismus konzentrieren, sind in der Hauptsache allerdings für ein anderes Ressort tätig. In der Regel sind die Politik- und Wirtschaftsressorts oder die Redaktion für Sonderveröffentlichungen.
Als Freelancer sind Umweltjournalisten wesentlich freier in der Themenwahl und der Art der Darstellung. Sie können als Freiberufler teilweise sogar für mehrere Medien und Mediengattungen arbeiten, weil kein Medium auf umweltspezifische Berichte verzichten möchte.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Die verschiedenen Medien sind nach wie vor die wichtigsten Arbeit- und Auftraggeber für Umweltjournalisten. Das journalistische Know-how ist auch bei Unternehmen, Forschungseinrichtungen und NGOs, also Nichtregierungsorganisationen, gefragt.
Zahlreiche Unternehmen, vor allem aus sensiblen Branchen wie der Auto- oder der Mineralölindustrie haben aus Marketinggründen Interesse an der Platzierung von Umweltthemen. Für sie stellt das eine hervorragende Werbung dar. Genauso groß ist das Interesse von Forschungseinrichtungen und NGOs. Vor allem für unabhängige Umweltschutzverbände ist die regelmäßige Präsenz in den Medien wichtig, weil sie sich nur dadurch die erforderliche Unterstützung und Spenden aus der Bevölkerung sichern können, um ihre Arbeit zu finanzieren.
Berufsaussichten
Die Berufsaussichten für Umweltjournalisten gelten als glänzend. Das gilt zumindest dann, wenn die Umweltjournalisten über die Grenzen des Ressorts hinaus blicken. Gesundheit und Energie beispielsweise gelten vor allem angesichts knapper und teurer werdender Rohstoffe als wichtige Zukunftsthemen. Diese streifen die klassischen Themen des Umweltjournalismus zwar nur am Rande, hängen aber unmittelbar damit zusammen.
Nachdem in den 1980er Jahren, die als goldene Ära des Umweltjournalismus gelten, die Mediennutzer überhaupt erst für die Themen Umwelt und Naturschutz sensibilisiert wurden, erwarten die Mediennutzer vom Journalisten mittlerweile Umweltjournalismus, der ihnen darüber hinaus einen Mehrwert bietet.
Lifestyle und Umweltjournalismus
Dieser Mehrwert, den die Konsumenten erwarten, reicht so weit, dass Umweltjournalisten künftig sogar verstärkt softe Themen bearbeiten können. Den Modejournalismus beispielsweise können Umweltjournalisten dadurch bereichern, indem sie über hautverträgliche Textilien und Textilfarben schreiben und darstellen, wie diese gefertigt werden.
Selbst praktische Anleitungen können von Umweltjournalisten geliefert werden. Beispielsweise dann, wenn sie im Rahmen eines Ratgebers über die einheimische Fauna und Flora schreiben. Sie können bei dieser Gelegenheit auch beschreiben, wie etwa ein Gartenteich angelegt werden muss, damit sich auch verschiedene Insekten, Fische und Frösche darin wohlfühlen. Dadurch hilft der Umweltjournalist dem Mediennutzer dabei, eine eigene grüne Oase zu schaffen.
Umweltjournalismus und Service
Der Servicegedanke im Umweltjournalismus setzt sich auch an anderer Stelle fort. Beispielsweise ist in der Gastronomie seit einigen Jahren der Trend zu beobachten, dass verstärkt mit regionalen Produkten gekocht wird. Auch hier bieten sich künftig zahlreiche Chancen für Umweltjournalisten, die ihre klassischen Themen mit Service für den Mediennutzer verbinden können.
Arbeitsprozesse im Umweltjournalismus
Themenfindung
Unter den fachjournalistischen Ressorts dürfte der Umweltjournalismus am stärksten von tagesaktuellen Ereignissen geprägt sein. Das gilt für den Lokalteil ebenso wie für die Mantelressorts der verschiedenen Medien.
Zudem gibt es eine ganze Reihe von zeitlosen Themenkomplexen, über die Umweltjournalisten regelmäßig berichten. Dazu gehören beispielsweise die Themen Artenschutz, Klimawandel, Biodiversität, aber auch die Gefährdung der Umwelt durch die Abholzung der Regenwälder oder Umweltzerstörungen durch den Abbau von Rohstoffen, wie es etwa beim Abbau von Diamanten oder der Förderung seltener Erden der Fall ist. Will der Umweltjournalist eines dieser Themen aufgreifen, muss er für den Mediennutzer einen logischen Bezug herstellen, warum ausgerechnet jetzt darüber berichtet wird.
Möglich ist das bei verschiedenen Anlässen. So ist etwa in der Urlaubszeit die Gefahr relativ groß, dass Reisende versehentlich ungebetene Gäste im Gepäck mit nach Deutschland bringen. Denn seit einigen Jahren sind verschiedene Arten von Insekten deutschlandweit auf dem Vormarsch, deren natürlicher Lebensraum sich eigentlich rund um das Mittelmeer befindet. Hier lässt sich der Bogen zu den Themen Biodiversität und Klimawandel relativ leicht schlagen. Die Umweltbedingungen in Schwellenländern hingegen werden gern in Zusammenhang mit der Vorstellung neuer Produkte aus dem High-Tech-Sektor näher beleuchtet. Denn hier werden wichtige Rohstoffe für die Computerindustrie gefördert.
Recherche
Für die Recherche ist der Umweltjournalist in erster Linie auf das Expertenwissen von Ministerien und Umweltverbänden oder Forschungseinrichtungen angewiesen. Er kann sich das entsprechende Hintergrundwissen bei Fortbildungsveranstaltungen und über Fachliteratur aneignen, braucht aber dennoch das Expertenwissen. Denn ob die Fakten, die der Umweltjournalist aus erster Quelle erfährt, tatsächlich richtig und stimmig sind, kann er in vielen Fällen nicht einschätzen.
In vielen Fällen ist das trotz aufwendiger Recherche nicht möglich, weil sich auch die Forschung in diesem Thema noch nicht einig ist und verschiedene Forscher teilweise zu verschiedenen Ergebnissen kommen. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Artensterben. Wie viele Arten tatsächlich alljährlich unwiederbringlich von der Erde verschwinden, können auch seriöse Forscher, die keine wirtschaftlichen Interessen mit ihrer Einschätzung verfolgen, sagen. Der Grund: Es ist trotz intensiver Forschung nach wie vor völlig unbekannt, wie viele Arten insgesamt auf der Erde leben. Vor allem im Regenwald und in der Tiefsee werden immer wieder neue Arten entdeckt. Einer der aufsehenerregendsten Funde ereignete sich 1938 vor der Küste Südafrikas: Damals wurde in einem großen Fischfang ein Quastenflosser entdeckt – diese Art galt eigentlich seit Jahrmillionen als ausgestorben.
Darstellungsformen
Die oberste Maxime lautet für den Umweltjournalisten beim Verfassen eines Berichts: Er muss möglichst verständlich sein. Denn der Umweltjournalismus beschäftigt sich zu einem großen Teil mit schwer verständlichen Themen. Extrem wichtig ist es deshalb, dass der Umweltjournalist die Zusammenhänge gut erklärt.
Um den Beitrag auch für den Laien verständlicher zu machen, ist es hilfreich, wenn ihm der Umweltjournalist von vornherein eine klare Struktur gibt. Fachbegriffe sollte er weitestgehend vermeiden oder diese zumindest erläutert.
Grundsätzlich richtet sich der Sprachstil nach der gewählten Darstellungsform. Während der Mediennutzer bei einer Berichterstattung in Nachrichtenform Wert darauf legt, dass die sogenannten W-Fragen beantwortet werden, kann die Sprache in einer Reportage durchaus auch lebendiger sein. Darüber hinaus sollte der Umweltjournalist schon während der Recherche auch an die Illustration seines Beitrags denken. Im Printbereich können beispielsweise anschauliche Grafiken dabei helfen, den Sachverhalt klar darzulegen.
Umweltjournalismus in den Medien
Mediengattungen
Die Berichterstattung im Umweltjournalismus lebt von der Sprache und von der bildhaften Darstellung. Deshalb spielt er abseits des tagesaktuellen Geschehens im Radio nur eine untergeordnete Rolle, was an der Mediengattung an sich liegt: Der Zuhörer muss sich auf sein Gehör verlassen, hat also keine Möglichkeit, erneut nachzulesen oder sich einen Sachverhalt anhand eines Bildes einzuprägen.
Der Umweltjournalismus in Printmedien
Von der Nachricht bis hin zum Kommentar ist in Printmedien nahezu jede journalistische Darstellungsform vertreten. Welche Darstellungsform der Umweltjournalist wählt, hängt in erster Linie vom Thema ab. Tagesaktuelle Ereignisse werden gern in Nachrichtenform kurz angerissen und anschließend im jeweiligen Ressort in einem ausführlichen Bericht, gegebenenfalls unterstrichen von einem Kommentar, dargestellt. Hintergründe können in Form von Infokästen und Kurzmitteilungen dargestellt werden. Diese Elemente werden von Fachjournalisten im Allgemeinen gern genutzt. Denn dadurch werden komplexe Informationen in übersichtliche Häppchen aufgeteilt und die Seite lässt sich dadurch auflockern, wirkt insgesamt also lebendiger.
Reportagen bieten sich sowohl im Mantelteil als auch im Lokalen an, wenn beispielsweise neue Rückzugsräume für die Natur eingerichtet werden. So bieten sämtliche deutschen Nationalparks ein umfangreiches Programm an, in dessen Rahmen Besucher und Umweltjournalisten die Natur hautnah entdecken können.
Umweltjournalismus im Radio
Nachrichten und Berichte sind die dominierenden Darstellungsformen des Umweltjournalismus im Radio. Umfangreiche Berichte bieten sich beispielsweise dann an, wenn sich die aktuelle Gesetzeslage im Umweltbereich ändert. Reportagehafte Elemente werden in die Berichte etwa bei Umweltkatastrophen verwendet, wenn ein Korrespondent vor Ort ist, der aus erster Hand berichten kann.
Umweltjournalismus im Fernsehen
Welches journalistische Format im Fernsehen gewählt wird, ist abhängig vom bevorzugten Format der jeweiligen Sendung. Vertreten sind prinzipiell ebenfalls alle Darstellungsformen, wobei Reportagen oder Berichte mit reportagehaften Elementen charakteristisch für das Medium Fernsehen sind. Die Darstellung durch Bilder ermöglicht es dem Zuschauer, das Thema auch visuell zu erfassen.
Ein weiteres beliebtes Format im Fernsehen sind sogenannte Expertenrunden, die bei wichtigen Themen veranstaltet werden. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beispielsweise wurden von verschiedenen Sendern genutzt, um Befürworter und Gegner der Atomenergie in gemeinsamen Diskussionsrunden zu Wort kommen zu lassen. Ergänzt wurde diese Runden mit Berichten zur Katastrophe und wie es dazu kommen konnte.
Umweltjournalismus im Onlinejournalismus
Onlinemedien gelten als wahre Spielwiese für Umweltjournalisten, wenn es um die journalistischen Darstellungsformen geht. Der große Vorteil, den die Online-Medien bieten, besteht darin, dass sich alle für andere Mediengattungen typischen Darstellungsformen miteinander kombinieren lassen. So lassen sich Bilder ebenso gut in den Beitrag integrieren wie Videos und Audiomitschnitte.
Online-Medien bieten darüber hinaus einen einzigartigen Vorteil, der sie von allen anderen Mediengattungen unterscheidet: Der Umweltjournalist kann seine Beiträge mit den Internetpräsenzen von Fachstellen und anderen Beiträgen zum jeweiligen Thema verlinken. Leser, die sich näher über das jeweilige Thema informieren wollen, können also direkt zu weitergehenden Informationen gelangen, ohne dass sie beispielsweise lange in Fachzeitschriften blättern müssen.
Umweltjournalismus im Fotojournalismus
Von der Technik oder der Art der Fotografie stellt der Umweltjournalismus keine besonderen Ansprüche an den Fotojournalisten. Fototechnisch kann er so arbeiten, wie er es von den jeweiligen Darstellungsformen außerhalb des Fachressorts her gewohnt ist. Die Bildredaktion sollte lediglich berücksichtigen, dass gegebenenfalls Infografiken integriert werden sollten, um das Thema für den Mediennutzer verständlicher darzustellen.
Medienangebote
Nachdem der Umweltjournalismus bei den Mediennutzern grundsätzlich auf großes Interesse stößt, wird allen Mediengattungen und außerhalb der Fachmedien in nahezu jedem Medium darüber berichtet. Einige dieser Medien haben sich in der Vergangenheit einen hervorragenden Ruf erarbeitet und werden von Umweltjournalisten teilweise sogar als Recherchequelle genutzt.
Das „Umwelt-Magazin“ ist ein Titel des Springer-VDI-Verlages, der sich auf Fachmagazine aus verschiedenen Bereichen spezialisiert hat. Der Schwerpunkt in der Berichterstattung liegt auf dem Bereich Umwelttechnik.
Das „Greenpeace Magazin“ ist unabhängig von der gleichnamigen Umweltschutzorganisation und erscheint in zweimonatigem Turnus. Der Schwerpunkt der Berichterstattung liegt beim Umweltschutz unter Berücksichtigung ethischer und sozialer Aspekte, darüber hinaus werden umfangreiche Verbraucher-Tipps gegeben. Das Magazin verzichtet komplett auf Anzeigen und finanziert sich ausschließlich über den Verkaufspreis.
Bei „Natur und Landschaft“ handelt es sich um eine monatliche Zeitschrift zu den Themen Naturschutz sowie Landschaftspflege. Es handelt sich um den ältesten Titel zu dieser Thematik in Deutschland, der auf eine Geschichte bis ins Jahr 1922 zurückblickt. Als Herausgeber fungiert das Bundesamt für Naturschutz.
„Das neue Bild der Erde“ lautet der Slogan, mit dem die Hamburger Zeitschrift GEO wirbt. Das Magazin erscheint seit 1976 und wird wegen seiner ausführlichen Reportagen und umfangreiche Fotostrecken geschätzt. Das Magazin erscheint mittlerweile europaweit in 17 Sprachen.
Umweltjournalismus wird im Radio vor allem im Deutschlandradio umfangreich gepflegt. Unter dem Motto „Umwelt und Verbraucher“ werden agrar- und umweltpolitische Sendungen übertragen.
Diverse Wissenssendungen laufen unter dem gemeinsamen Slogan „Umwelt und Natur“ auf den verschiedenen Regionalsendern der ARD. Es handelt sich meist um Schwerpunktsendungen, die sich einem bestimmten Thema widmen.
„360° – Geo-Reportage“ ist der Fernseh-Ableger des gleichnamigen Magazins, der auf dem Kultursender Arte läuft. Die Sendungen haben eine Länge von 30, beziehungsweise 55 Minuten.
Der Blog Euroreporter versteht sich als Magazin für Umweltjournalismus in Europa. Umweltjournalisten finden im umfangreichen Archiv auch Tipps zu Stilistik und zur Recherche.
Die Seite „Grüner Journalismus“ richtet sich ebenfalls in erster Linie an Journalisten. Sie finden neben Anregungen für aktuelle Themen auch verschiedene Tipps zur Recherche. Die Seite versteht sich als offene Plattform, auf welcher sich Journalisten einbringen können, um gemeinsam über die Berichterstattung zu Umwelt und Nachhaltigkeit zu diskutieren.
Umweltjournalismus im Wandel der Zeit
Historie
Die Anfänge des Umweltjournalismus reichen bis in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts zurück, als die Holznot das Thema einer breiten öffentlichen Diskussion war: Der wichtige Rohstoff verknappte in Mitteleuropa bereits seit dem 16. Jahrhundert, weshalb es in nahezu ganz Deutschland zu Sparmaßnahmen kam. Etwa zeitgleich entwickelte sich eine gewisse Waldromantik. Doch sehr viel wichtiger als diese frühen Anfänge sollte die US-amerikanische Naturschutzbewegung werden, die ebenfalls bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück reicht. Nachdem dort über Jahrzehnte hinweg diskutiert wurde, ob bestimmte Naturräume unter Naturschutz gestellt werden sollten, wurde schließlich 1864 in Kalifornien der Yosemite-Nationalpark gegründet, der als weltweit erstes Naturschutzgebiet gilt.
Umweltjournalismus und Umweltbewegung
In den folgenden Jahrzehnten ist der Umweltjournalismus untrennbar mit der Umweltbewegung verbunden. Bemerkenswert ist eine Art Wellenbewegung, die sich im Umweltjournalismus feststellen lässt: In den Hochphasen der Umweltbewegung erfolgt die Berichterstattung aus dem Umweltjournalismus flächendeckend in allen Medien, wobei auch regelmäßig Aufmacher aus Umweltthemen gemacht werden. Ansonsten erfolgt die Berichterstattung ressortübergreifend, ohne dass Umweltthemen besonders hervorgehoben werden.
Die Tradition der Umweltbewegung reicht in Deutschland bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Damals erwuchs eine ganze Reihe von Reformbewegungen wie die Lebensform-Bewegung, die ihre Wurzeln in der Romantik hatten. Diesen Bewegungen war gemein, dass sie Urbanisierung sowie Industrialisierung kritisierten und eine naturnahe Lebensweise forderten.
Einen Rückschritt erlebten sowohl die Umweltschutzbewegungen als auch der Umweltjournalismus während der Ära des Nationalsozialismus. Denn das totalitäre System vereinnahmte auch den Naturschutz in ihre Ideologie und formte den Naturschutz-Gedanken in Richtung der Blut-und-Boden-Ideologie um, die als Rechtfertigung für den Eroberungsfeldzug in Richtung Osteuropa dienen sollte.
Ein Tierfilmer als Wegbereiter
Als wichtigste Person des Umweltjournalismus im Nachkriegsdeutschland gilt Bernhard Grzimek, der als Verhaltensforscher, Tierarzt und langjähriger Direktor des Zoos in Frankfurt das fachliche Hintergrundwissen mitbrachte, um vor allem während der 1960er und 1970er Jahre einer der erfolgreichsten Tierfilmer weltweit und damit zu einem journalistischen Vorbild zu werden. Seinen größten Erfolg verbuchte er mit dem 1959 erschienenen Film „Serengeti darf nicht sterben“, für den er 1960 mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Der Film berichtet über die Anfangszeit des berühmten Serengeti-Nationalparks im afrikanischen Tansania.
Umweltjournalismus als Katastrophenjournalismus
Der Bericht „Die Grenzen des Wachstums“, in welchem der Club of Rome die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft unter Aspekten wie Umweltverschmutzung, Ausbeutung der Rohstoffreserven und der wachsenden Zerstörung des Lebensraumes beleuchtete, läutete eine neue Ära im Umweltjournalismus ein: Nachdem selbst dieser mit internationalen Entscheidungsträgern aus Wirtschaft und Wissenschaft besetzte Thinktank den Umweltschutzgedanken in die Öffentlichkeit gebracht hatten, wurden sowohl Journalisten als auch Mediennutzer sensibilisiert. In den folgenden Jahren beherrschten vor allem Katastrophenszenarien den Umweltjournalismus.
Ein früher Meilenstein in der Geschichte des Umweltjournalismus stellte die Havarie des Öltankers „Amoco Cadiz“ dar. Dieser kollidierte am 16. März 1978 mit einem Felsen vor der französischen Küste. Rund 1,6 Millionen Barrel Rohöl gelangten dabei ins Meer und verschmutzten die nordwestliche Küste Frankreichs auf einer Länge von über 350 Kilometern. Umweltjournalisten beleuchteten das Schicksal der Küstenbewohner und der Tiere, die aufgrund der Umweltverschmutzung verendeten. In den folgenden Jahren beherrschten Themen wie saurer Regen, Waldsterben oder das Abschlachten von Robben-Babys europaweit die Schlagzeilen.
Katastrophen führen zu einem Wandel des Bewusstseins
Diese oft radikale Form der Berichterstattung in den 1980er Jahren hat massiv dazu beigetragen, dass die Umweltbewegung zu einer festen gesellschaftlichen Größe wurde. So gründeten Mitglieder von Umweltbewegungen, Atomkraftgegner und Mitglieder anderer sozialer Bewegungen im Januar 1980 die Partei Die Grünen, die sich in den folgenden Jahren zu einer festen Größe in der deutschen Politik entwickelte.
Das Interesse der Mediennutzer an umweltspezifischen Themen war nun geweckt. Nachdem in den folgenden Jahren regelmäßig Beiträge über die Zustände und Gefahren in der industriellen Produktion von Nahrungsmitteln in verschiedenen Medien publiziert wurden, interessierten sich zunehmend mehr Verbraucher für Themen wie nachhaltige Produktion und ökologisch korrekte Produkte. Engagierte Umweltjournalisten hatten sich damit zumindest zeitweise zu einer Art ökologischem Gewissen entwickelt.
Ausblick
Von einigen Ausnahmen wie dem Reaktorunglück in Japan abgesehen, hat sich der Umweltjournalismus bereits in den vergangenen Jahren gewandelt. Und es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung auch künftig eher fortsetzen wird: Der Mediennutzer erwartet vom Umweltjournalisten nicht mehr nur reine Aufklärung, sondern vor allem Service. Er will wissen, wie er Ökologie und Nachhaltigkeit in sein persönliches Leben bestmöglich integrieren kann.
Beispielsweise hat sich in den USA seit der Jahrtausendwende die LOHAS-Bewegung etabliert. Diese beschreibt Menschen, die einen gesundheitsbewussten und nachhaltigen Lebensstil pflegen, allerdings nicht auf Genuss verzichten wollen. In diesem Bereich sehen Umweltjournalisten aktuell die größte Marktlücke. Denn die allgegenwärtigen Themen wie Klimawandel, Artensterben oder wachsende Rohstoffverknappung zeigen zu langfristige Folgen, als dass sie selbst der gebildete Mediennutzer tatsächlich begreifen kann.
Wohin geht die Reise?
Auch wenn der Umweltjournalismus ein wichtiges Standbein für alle klassischen Medien darstellt und ein Rückgang im Umfang der Berichterstattung nicht zu erwarten ist, dürfte sich der Schwerpunkt in Richtung Online-Journalismus entwickeln. Umfangreiche Portale bieten dem Mediennutzer die Chance, sich in einem Medium umfassend über ein bestimmtes Thema zu informieren und Tipps für seinen persönlichen Alltag zu bekommen.
Hier offenbaren sich vor allem für junge Umweltjournalisten große Chancen. Denn die existierenden Portale richten sich größtenteils an Fachpublikum oder werden – im anderen Extrem – journalistisch unprofessionell betrieben. Vor allem Freelancer können hier also eine attraktive Marktlücke finden, die ihnen eine gute Einkommensmöglichkeit bietet.
Ausbildung zum Umweltjournalisten
Allgemeine Hinweise
Angehende Umweltjournalisten müssen in jedem Fall ein großes Interesse für Umweltthemen in die Ausbildung mitbringen. Sie sollten sich darüber hinaus allerdings auch für andere Fachbereiche interessieren und sich nicht von vornherein komplett auf dieses Ressort festlegen, sondern sich weitere Optionen offenhalten. Denn die fachspezifische Ausbildung zum Umweltjournalisten steckt in Deutschland anders als in den USA noch in einem relativen Anfangsstadium. Hierzulande bieten nur wenige Universitäten Studiengänge an, die direkt in den Umweltjournalismus führen.
Diese Universitäten bilden aus
Die Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg bietet den Studiengang Technikjournalist an, wobei die Studenten den Schwerpunkt „Umweltwissenschaften“ wählen können. Auch an der Fachhochschule Ansbach soll künftig das Studium im Ressort Umweltjournalismus möglich sein.
Für Studenten aus den Bereichen Onlinejournalismus sowie Wissenschaftsjournalismus bietet die Darmstädter Hochschule Seminare im Bereich Umweltjournalismus an. Im Sommer 2013 ist als zusätzliches Angebot außerdem eine Rechercheplattform für Umweltthemen online gegangen. Interessenten finden in dieser Plattform außerdem Anregungen zur Themenfindung und Recherchehilfen.
Umweltwissenschaften erleichtern den beruflichen Einstieg
Seit Anfang der 1990er Jahre wird an einigen deutschen Universitäten wie den Hochschulen in Bremen oder Trier ein Studiengang in den Umweltwissenschaften angeboten. Es handelt sich dabei um einen interdisziplinären Studiengang, in dem sich Dozenten und Studenten mit der persönlichen Umwelt des Menschen sowie mit Auswirkungen des menschlichen Tuns auf diese beschäftigen. Die Umweltwissenschaften sind ein Fachbereich innerhalb der Naturwissenschaften, in dem wesentliche Einflüsse aus Chemie, Physik und Biologie zu finden sind.
Zu den wichtigsten Fachgebieten, welche in die Umweltwissenschaften einfließen, gehören Geologie, Meereskunde, Klimatologie, Botanik, Ökologie, Umweltchemie sowie einige weiter. Studenten, die sich für diesen Studiengang entscheiden, müssen sich allerdings auch mit Statistik und Informatik, das hier einen besonders hohen Stellenwert genießt, befassen. Der Grund: Sehr komplexe Zusammenhänge lassen sich oft nur durch Computersimulationen darstellen und verstehen, deren Basis statistisch ermittelte Werte darstellen.
Darüber hinaus können sich Studenten der Umweltwissenschaften auf verschiedene Teilbereiche, von Abfall- bis Wasserwirtschaft, spezialisieren. Für angehende Umweltjournalisten kommt von den zahlreichen Teilgebieten allerdings nur ein Teil infrage. Dazu gehören beispielsweise Naturschutz, Politik sowie Arten- und Biotopschutz. Die Aspekte Bodenkunde oder Immissionsschutz beispielsweise sind zu stark auf einen bestimmten Aspekt fokussiert, der später im journalistischen Alltag keinen allzu großen Stellenwert einnehmen dürfte.
Die Fragen, mit welchen sich die Studenten während dieses Studiums beschäftigen müssen, sind dagegen auch im journalistischen Alltag hochaktuell. Dazu gehören beispielsweise die Fragestellungen, welche Auswirkungen Umweltveränderungen auf das soziale Leben haben können oder welche Folgen mit der Umweltbelastung durch den Menschen einhergehen.
Lesen Sie dazu auch:
» Allgemeine Übersicht zu Ausbildungsmöglichkeiten
» Ausbildungsmöglichkeiten für Umweltjournalisten
Volontariat
Für Volontäre, die ein umweltspezifisches Studium absolviert haben, bietet sich als Einstieg in den Umweltjournalismus ein Volontariat bei einem Fachmedium an, wo sie ausschließlich in diesem Fachbereich arbeiten können. Generell haben jedoch alle Volontäre die Möglichkeit, sich nach der Ausbildung auf dieses Fachressort zu konzentrieren.
Sie kommen in jedem Medium, das eine Vollredaktion vorhält, zwangsläufig mit dem Fachbereich Umweltjournalismus in Berührung. Denn in jedem Ressort wird regelmäßig über Themen berichtet, die dieses Fachthema zumindest am Rande berühren. Sie genießen dann zwar keine fachspezifische Ausbildung, was jedoch kein Nachteil sein muss.
Generalisten mit Fachwissen
Denn sie erhalten einen fundierten Einblick in mehrere Ressorts und könne dadurch in einem breiteren Themenspektrum arbeiten. Nach der erfolgreichen Ausbildung finden die Volontäre als Generalisten, die grundsätzlich für jedes Ressort arbeiten können, aber im Umweltjournalismus ihren besonderen Schwerpunkt haben, möglicherweise einen leichteren Einstieg in die hauptberufliche Existenz als Journalist. Das gilt vor allem für Freelancer, die dann während ihres Berufslebens nicht zwangsläufig auf bestimmte Auftraggeber angewiesen sind.
Journalistenschule
Ausschließlich im Fachbereich Umweltjournalismus bildet keine Journalistenschule in Deutschland aus. Die angehenden Journalisten können im Rahmen ihrer Ausbildung jedoch Kurse und Seminare über die Tätigkeit in diesem Fachressort besuchen. Beispielsweise bietet die Friedrich-Ebert Stiftung im Rahmen ihrer Journalisten Akademie ein Seminar zum Thema Umweltjournalismus an. Die Universität Lüneburg bietet darüber hinaus ein Zertifizierungsprogramm „Nachhaltigkeit und Journalismus“ für Journalisten an, die bereits über Berufserfahrung verfügen. Diese Angebote sind jedoch allenfalls als Ergänzung zur journalistischen Ausbildung an der Journalistenschule zu sehen.
Zweifachstudium
Ein regelrechtes Zweifachstudium im Bereich Umweltjournalismus, in welchem journalistische Kompetenzen mit Fachwissen zusammengeführt werden, gibt es in Deutschland nicht. Lediglich die Technische Universität Dortmund bietet mit dem Projekt Medien-Doktor ein Angebot an, das in diese Richtung geht. Es handelt sich dabei um eine von Journalisten gemachte Plattform für Journalisten, in dem Beiträge aus verschiedenen Fachressorts bewertet werden. Gestartet ist das Projekt 2010 mit Bewertungen aus dem Bereich des Medizinjournalismus. Seit Frühjahr 2013 gibt es den Medien-Doktor auch für den Bereich des Umweltjournalismus.
Quereinstieg
Für junge Berufstätige, die sich branchenfremd in Richtung Umweltjournalismus umorientieren wollen, fällt der Quereinstieg ohne jegliches fundiertes Hintergrundwissen relativ schwer. Der Grund: Sie müssten sich im Grunde in drei Fachbereiche einarbeiten. Sie müssten sich neben dem Fachwissen aus dem Umweltbereich und dem journalistischen Know-how noch zusätzliche Kenntnisse aus dem Bereich Politik oder Wirtschaft aneignen, weil viele Umweltthemen das entsprechende Hintergrundwissen erfordern.
Quereinsteiger, die zuvor im Umweltbereich gearbeitet haben, können dagegen ohne Probleme in den Journalismus einsteigen. Sie brauchen lediglich noch eine journalistische Ausbildung, die sie sich parallel zur Berufstätigkeit in einem Fernstudium aneignen können. Eine geradezu ideale Voraussetzung für den Quereinstieg bringen beispielsweise Umweltingenieure mit.
Grundsätzlich gilt: Quereinsteiger, welche direkt in den Umweltjournalismus einsteigen wollen, sollten in jedem Fall eine Berufsausbildung im naturwissenschaftlichen Bereich mitbringen. Dadurch erwerben sie zumindest die analytischen Fähigkeiten, um auch komplexe Zusammenhänge schnell erfassen zu können und die richtigen Fragen zu stellen.
Über Umwege in den Umweltjournalismus
Wer komplett fachfremd in den Bereich Umweltjournalismus einsteigen möchte, sollte eher einen Umweg wählen: Im Rahmen der journalistischen Ausbildung kann er sich auf gewisse Fachbereiche wie Reisejournalismus oder Motorjournalismus spezialisieren und zusätzlich im Bereich Umweltjournalismus fortbilden. Ähnlich wie Volontäre bringen diese Quereinsteiger Wissen und Fertigkeiten aus unterschiedlichen Fachbereichen mit und sind dadurch etwas unabhängiger. Dieser Punkt ist vor allem für Umweltjournalisten wichtig, die als Freelancer arbeiten. Sie sind etwas unabhängiger von der aktuellen Auftragslage in ihrem eigentlichen Spezialgebiet und können dadurch Leerlaufzeiten mit der Berichterstattung in anderen Ressorts überbrücken.