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„No change“: Rundfunk und Kultur fordern langfristige Sicherheit bei Verteilung von Frequenzen

DFJV unterstützt die Initiative „SOS – Save Our Spectrum“.

SOS – Save Our Spectrum“ setzt sich für den Erhalt von Funkfrequenzen für Kultur und Medien ein. Worum geht es konkret? Der Frequenzbereich 470 bis 694 MHz wird von Rundfunk- und Kulturveranstaltern für das terrestrische Fernsehen sowie bei Veranstaltungen für drahtlose Produktionsmittel, etwa In-Ear-Systeme oder Funkmikrofone, so wie sie bei professionellen TV-Produktionen wie der Fußball-WM im Einsatz sind, genutzt.

Über die Verteilung der Frequenzen wird jeweils auf den Weltfunkkonferenzen entschieden. Die nächste Konferenz (WRC-23) soll im November und Dezember 2023 in Dubai stattfinden, wo es um die Frequenzzuweisungen ab 2030 geht. In einem im März veröffentlichten Argumentationspapier fordert die Initiative SOS im Zusammenschluss mit betroffenen Medienhäusern und Unternehmen als „Allianz für Rundfunk und Kulturfrequenzen“ Sicherheit über eine künftige Nutzbarkeit von Frequenzen im Bereich von 470 bis 694 MHz für Rundfunk- und Kulturveranstalter über diesen Zeitpunkt hinaus. Denn trotz des hohen Eigenbedarfs von Rundfunk und Kultur haben in Deutschland weitere Gruppen Interesse an dem Frequenzband angemeldet. Dazu zählen die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und der kommerzielle Mobilfunk. Zudem möchte das Militär seine bestehenden Nutzungsmöglichkeiten ausweiten.

Die Sorge von SOS ist nicht unbegründet: Bereits in der Vergangenheit wurde der für Rundfunk und Kultur nutzbare Frequenzbereich deutlich reduziert. So nutzt nach der Neuvergabe von Frequenzen, der Digitalen Dividende 1 und der Digitalen Dividende 2, der kommerzielle Mobilfunk einen Teil davon. Dem Rundfunk sei es dank technischer Innovationen sowie „mit großem Aufwand“ gelungen, dies aufzufangen. Im Kulturbereich mussten jedoch bereits Einschränkungen des Betriebs sowie der Verlust von Produktionsmittel in Kauf genommen werden. So konnten etwa Funkmikrofone, die bisher in dem Frequenzbereich genutzt wurden, nicht mehr sinnvoll eingesetzt werden und wurden teilweise zu „Elektroschrott“.

Gemeinsam mit SOS fordert der DFJV die Regierungsvertretung Deutschlands dazu auf, sich bei der kommenden Weltfunkkonferenz für „No change“ einzusetzen, also keine weitere Änderung im Frequenzband zwischen 470 und 694 MHz zuzulassen. Diese Forderung steht im Einklang mit dem im Koalitionsvertrag festgehaltenen Ziel, die Frequenzen für Rundfunk und Kultur dauerhaft zu sichern. Die Verbreitung von Rundfunkinhalten und somit die breite Versorgung mit Informationen ist systemrelevant und bedeutend für die Medienqualität und -vielfalt des Landes. Zudem ist die terrestrische Fernsehverbreitung (über DVB-T2) ein sicherer Informationsweg auch im Krisen- oder Katastrophenfall. Des Weiteren sind drahtlose Produktionsmittel wie Mikrofone für die hochwertige technische Umsetzung von Großveranstaltungen unverzichtbar. Von einer künftigen Nutzbarkeit ihrer „Kernressource“ hängen für Kultur und Rundfunk somit Investitionsentscheidungen, Arbeitsplätze und letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands als Veranstaltungsort ab.

 

 

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