Eine rbb-Dokumentation über ein vergessenes Stück deutscher Zeitungsgeschichte.
Die tazz ddr – und damit eines der „exotischsten Projekte gesamtdeutscher Mediengeschichte“ – kennen selbst Brancheninsider oft nicht mehr, wie der Rezensent Gunter Becker festhält. Kein Wunder, schließlich handelte es sich um ein äußerst kurzes Zeitungsexperiment, das mitten in der Wendezeit im Februar 1990 ins Leben gerufen und Anfang Juni desselben Jahres schon wieder beendet wurde. Der Regisseur und ehemalige „Ost-taz“-Bildredakteur Michael Biedowicz lässt die kurze Blüte des Mediums in dieser rbb-Doku wieder aufleben. Er rekonstruiert selbstreflexiv und durch Interviews mit Weggefährtinnen und Weggefährten, warum die Geburt der Ost-taz zunächst ein unternehmerischer Coup war, wie die Zugehörigkeitsfrage (Ost oder West?) immer mehr zum Eklat wurde und was das Projekt schließlich zum Scheitern brachte. Wie die zwar konventionell gestaltete Doku dabei überraschende wie interessante Einblicke in eine Medienlandschaft im Umbruch bietet und dies „jede Menge Spaß“ beim Ansehen macht, lesen Sie im Fachjournalist.