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Wissenschaft & Bildung

Wissenschafts- oder Bildungsthemen für die Öffentlichkeit verständlich aufzuarbeiten ist die Aufgabe von Journalisten im Berichterstattungsschwerpunkt Wissenschaft und Bildung. Die Bedeutung dieses journalistischen Bereiches ist nach wie vor enorm.

Fachbeiträge

Fachbeiträge zum Ressort „Wissenschaft & Bildung“ finden Sie im Onlinemagazin „Fachjournalist„.

Fachliteratur

  • Wissen. Basiswissen für die Medienpraxis

    von Holger Wormer und Sascha Karberg

    Erscheinungsjahr: 2013

    Jetzt bestellen
  • Wissenschaft kommunizieren

    von Carl Könneker

    Erscheinungsjahr: 2012

    Jetzt bestellen
  • Wissenschaftler in TV-Medien

    von Astrid Stolberg

    Erscheinungsjahr: 2012

    Jetzt bestellen
  • Vom Elfenbeinturm ins Rampenlicht: Prominente Wissenschaftler in populären Massenmedien

    von Beatrice Dernbach

    Erscheinungsjahr: 2012

    Download
  • Wissenschaftsjournalismus

    von Jutta von Campenhausen

    Erscheinungsjahr: 2011

    Jetzt bestellen
  • Robert Jungk: Pionier des kritischen Wissenschaftsjournalismus

    von Marco Heuer

    Erscheinungsjahr: 2008

    Jetzt bestellen
  • WissensWelten: Wissenschaftsjournalismus in Theorie und Praxis

    von Holger Hettwer, Markus Lehmkuhl und Holger Wormer

    Erscheinungsjahr: 200

    Jetzt bestellen
  • Zur Emanzipation des Wissenschaftsjournalismus

    von Marcellus Claudius Martin

    Erscheinungsjahr: 2008

    Jetzt bestellen
  • Fakt, Fiktion, Fälschung

    von Grit Kienzlen, Jan Lublinski und Volker Stollorz

    Erscheinungsjahr: 2007

    Jetzt bestellen
  • Wissenschaft in den Medien

    von Mike S. Schäfer

    Erscheinungsjahr: 2007

    Jetzt bestellen
  • Die Wissensmacher: Profile und Arbeitsfelder von Wissenschaftsredaktionen in Deutschland

    von Holger Wormer

    Erscheinungsjahr: 2006

    Jetzt bestellen
  • Wissenschafts-Journalismus: Ein Handbuch für Ausbildung und Praxis

    von Winfried Göpfert (Hrsg.)

    Erscheinungsjahr: 2019 (6. Auflage)

    Jetzt bestellen

Medienangebote

Eine Zusammenstellung wichtiger Medienangebote zum Ressort „Wissenschaft & Bildung“:

Sonstiges

Sonstige Informationen und weitere hilfreiche Links zum Ressort „Wirtschaft & Finanzen“.

Veranstaltungen

Eine ressortspezifische Zusammenstellung von regelmäßig stattfindenden Messen und Veranstaltungen:

Portrait

Hier erhalten Sie einen Überblick über das Ressort „Wissenschaft & Bildung“ und den Beruf „Wissenschaftsjournalist/in“:

Grundlagen des Wissenschaftsjournalismus

Berichterstattungsgegenstände

Beim Wissenschaftsjournalismus handelt es sich um ein relativ junges journalistisches Ressort, das sich erst während des 20. Jahrhunderts durchsetzte. Die Aufgabe des Wissenschaftsjournalisten besteht darin, Neues aus der Welt der Wissenschaft zu veröffentlichen. Das können neue wissenschaftliche Erkenntnisse ebenso sein wie aktuelle Entwicklungen und Diskussionen.

Energiewende als gesellschaftliche Diskussion

Das Thema Energiewende mit den Aspekten Atomausstieg, Nutzung alternativer Energiequellen und Rohstoffverknappung gilt als Beispiel für ein Thema, das sowohl in wissenschaftlichen Zirkeln als auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird. Dieses Themengebiet wird zwar primär von anderen Ressorts wie dem Technikjournalismus oder dem Wirtschaftsjournalismus bedient, jedoch hat der Wissenschaftsjournalismus einen wesentlichen Anteil an der Berichterstattung. Beispielsweise interessierten sich nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima zahlreiche Mediennutzer für die Funktionsweise eines Kernreaktors und die Gefahren, die von atomarer Energiegewinnung ausgehen.

Auch die Photovoltaik und andere regenerative Energiequellen sind in diesem Zusammenhang verbrauchernahe Themen, die von Wissenschaftsjournalisten bearbeitet werden. Denn Bürger, die sich überlegen, viel Geld in eine entsprechende Anlage zu investieren, informieren sich zunächst gründlich darüber. Sie interessiert nicht nur der aktuelle Stand der Technik, sondern auch, welche Neuerungen in absehbarer Zeit zu erwarten sind. Denn wenn hier Systeme kurz vor der Marktreife stehen, die einen weitaus größeren Wirkungsgrad versprechen als die aktuellen Anlagen, verschieben sie diese Ausgaben unter Umständen, bis die neue Technik verfügbar ist.

Ein Vermittler zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit

Der Wissenschaftsjournalist widmet sich vor allem den Naturwissenschaften, der aktuellen Forschung in der Technik, aber auch der Sozial- und Geschichtswissenschaft. Denn selbst in der Geschichtswissenschaft, die ja in erster Linie auf originalen und zeitgetreuen Quellen beruht, gibt es immer wieder neue Erkenntnisse. Zum 100jährigen Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges etwa gibt es eine ganze Reihe von Publikationen, die diesen Krieg umfassend beleuchten und in den Gesamtkontext stellen. Die Ursachen des Ersten Weltkrieges werden nun, nachdem die letzten Zeitzeugen verstorben sind, von den Forschern eher in Zusammenhang mit dem damals in der Gesellschaft vorherrschenden Imperialismus als Teil einer längerfristigen Entwicklung betrachtet.

Wissenschaftsjournalismus: ein Exoten-Ressort

Obwohl sich der Wissenschaftsjournalismus mittlerweile neben den klassischen journalistischen Ressorts etabliert hat, gilt er nach wie vor als Fachbereich für Exoten, dem in vielen Medien kein eigener Raum eingeräumt wird. Zahlreiche Redaktionen integrieren den Wissenschaftsjournalismus in den übergeordneten Bereich „Wissen“ ein. Gibt es ein eigenes, festes Ressort „Wissenschaft“, wird in diesem Teil hauptsächlich über Naturwissenschaft und Technik berichtet, während Wissenschaftsjournalismus aus dem Bereich der Sozialwissenschaften seinen Platz meist im Feuilleton findet. Andere Medien wiederum haben eigene Spartensendungen und -seiten für den Wissenschaftsjournalismus reserviert. Bei aktuellen Anlässen, etwa der Reaktorkatastrophe in Japan, arbeiten Wissenschaftsjournalisten aber auch eng mit ihren Kollegen aus anderen Ressorts zusammen, um das jeweilige Thema möglichst umfassend beleuchten zu können.

Rezipienten

Einen typischen Mediennutzer gibt es im Bereich des Wissenschaftsjournalismus nicht. Der Grund: Die Thematik reicht von Astrophysik bis hin zu philosophischen Grundsatzfragen, womit der Wissenschaftsjournalismus ein sehr viel breiteres Feld abdeckt als die meisten anderen journalistischen Ressorts. Die Mediennutzer picken sich also aus dem wissenschaftsjournalistischen Angebot die Teilbereiche heraus, die für sie interessant sind.

Wissensvermittlung

Mehr als andere journalistische Ressorts wird der Wissenschaftsjournalismus von Kindern und Jugendlichen genutzt. Mit der Aufbereitung der Themen für diese Zielgruppen werden die Wissenschaftsjournalisten ihrer Aufgabe, Erkenntnisse zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu vermitteln, besonders gerecht.

Wissenschaftsjournalisten helfen Kindern mit entsprechend aufbereiteten Inhalten, die Welt zu entdecken und zu verstehen. Sie lernen in entsprechenden Wissenssendungen beispielsweise, was alles gemacht werden muss, damit das Wasser zu Hause aus dem Wasserhahn fließen kann oder warum Pflanzen Sonne brauchen, um wachsen zu können und wie der Mensch die Energie der Sonne nutzen kann.

Bei Jugendlichen hingegen bietet der Wissenschaftsjournalismus für Schule und Ausbildung oft eine willkommene Alternative zu oft sehr trocken gehaltenen Schulbüchern. Sie lernen durch die Fachbeiträge in diversen Medien natur- und sozialwissenschaftliche Zusammenhänge meist viel einfacher als während des Unterrichts. Einige Medien wie das Magazin G/Geschichte werden teilweise sogar im Unterricht genutzt, weil bei Schwerpunktthemen die historischen Zusammenhänge besser dargestellt sind als in den offiziellen Lehrbüchern.

Bedeutung

Dem Wissenschaftsjournalismus wird in zahlreichen Medien kein eigenes Ressort eingeräumt und auch in großen Medien spielt dieses Ressort im Vergleich zu den klassischen journalistischen Ressorts vom Umfang her eine eher untergeordnete Rolle. Häufig erfolgt die Berichterstattung über Neuigkeiten aus der Wissenschaft in anderen, übergeordneten Ressorts.

Der Wissenschaftsjournalismus gewinnt an Bedeutung

Nachdem Wissenschaft und Technik immer größere Bereiche des persönlichen Lebens der Mediennutzer beeinflussen, gewinnt auch der Wissenschaftsjournalismus zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung zeichnet sich etwa seit den 1990er Jahren ab, als Berichte aus dem Bereich des Wissenschaftsjournalismus zunehmend Eingang in die Feuilletons fanden. Beispielsweise machen sich Fachjournalisten hier unter anderem Gedanken darüber, wie technische Errungenschaften das Zusammenleben der Menschen in Zukunft beeinflussen könnten oder ob gar eine Symbiose zwischen Mensch und Maschine möglich sein könnte, wie es von zahlreichen Science-Fiction-Autoren bereits geschildert wurde.

Der Literaturagent John Brockman stellte in diesem Zusammenhang die These einer „Dritten Kultur“ auf, nach welcher die kulturelle Bedeutung von Technik und Naturwissenschaft künftig weiter steigen dürfte. Nach Brockmans Meinung, die auch von einigen Medien geteilt wurde, dürften Wissenschaftsjournalisten langfristig den Part übernehmen, den einst Philosophen und Essayisten inne hatten, nämlich Lösungen für die großen Fragen der Menschheit anzubieten.

Fokus Deutschland

Von der Art der Berichterstattung her unterscheidet sich der Wissenschaftsjournalismus in Deutschland nicht von dem in anderen Ländern. Unterschiede gibt es jedoch in der Bedeutung, welche der Wissenschaftsjournalismus bei Medien und Mediennutzern genießt. Denn bis zu einem gewissen Grad erwarten die Mediennutzer von den Medien Berichte aus der Welt der Wissenschaft.

Die Wurzeln liegen in Deutschland

Seine heutige Bedeutung in Deutschland verdankt der Wissenschaftsjournalismus der historischen Entwicklung in Deutschland. So waren deutsche Forscher in Naturwissenschaft und Technik während des 19. Jahrhunderts weltweit führend. Bahnbrechende Erfindungen wie etwa das Automobil wurden in Deutschland gemacht. Ebenso gelang der nun Durchbruch bei der Heilung zahlreicher Krankheiten Grundlagenforschern und Medizinern aus Deutschland.

Wissenschaftsjournalisten berichteten in den Medien ausführlich über diese Neuerungen. Sie stellten nicht nur den Nutzen dar, sondern boten mit Fakten die Grundlage für eine breit gefächerte Diskussion in der Gesellschaft. Beispielsweise galt das Automobil lange Zeit als umstrittenes Fortbewegungsmittel der Zukunft. Führende Persönlichkeiten dieser Zeit, darunter auch der deutsche Kaiser Wilhelm II, bezweifelten, dass das Auto das Pferd jemals als Transportmittel ersetzen könnte.

In diesen Jahren genoss der Wissenschaftsjournalismus eine herausragende Bedeutung. Diese verlor er jedoch spätestens Anfang der 1930er Jahre, als deutsche Forschungseinrichtungen und Universitäten nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten durch die Auswanderung zahlreicher Wissenschaftler einen wahren Aderlass erlebten und somit die Grundlage für die Berichterstattung aus diesem Bereich weitgehend nicht mehr existent war. Erst seit den 1990er Jahren kann der Wissenschaftsjournalismus in Deutschland wieder an die einstige Bedeutung anknüpfen. Der Fokus der Wissenschaftsjournalisten liegt inzwischen allerdings im internationalen Bereich.

Qualitätskriterien

Im Bereich des Wirtschaftsjournalismus fällt es dem Laien besonders schwer, Berichte bezüglich ihrer journalistischen Qualität einzuschätzen. Denn die genannten Fakten können sie nur sehr schwierig überprüfen. Die Mediennutzer haben in den meisten Fällen auch keine direkte Vergleichsmöglichkeit, weil mehrere Medien nur in absoluten Ausnahmefällen über dieselbe Thematik berichten.

Sofern in einem technischen Bereich ein Durchbruch gelungen ist, wie es beispielsweise seit einigen Jahren in der Technologie des 3D-Drucks der Fall ist, berichten meist mehrere Medien – allerdings nicht zeitgleich – darüber. Im Bereich der Geschichtswissenschaften geben Jubiläen von historischen Meilensteinen Grund zur Berichterstattung im Wissenschaftsressort.

Wie verständlich sind die Zusammenhänge?

Als Zeichen für eine qualitativ hochwertige Berichterstattung können die Mediennutzer allerdings grundsätzlich dieselben Maßstäbe ansetzen, wie in allen anderen journalistischen Ressorts auch. Ein zuverlässiges Anzeichen für qualitativ hochwertige Berichterstattung besteht etwa darin, ob der Wissenschaftsjournalist für seinen Beitrag mehr als eine Quelle nutzt und diese auch benennt oder ob er sich lediglich auf eine Stelle verlässt, um die notwendigen Informationen zu recherchieren.

Wenn es dem Wissenschaftsjournalisten gelingt, die oft komplizierten Zusammenhänge so darzustellen, dass der Mediennutzer sie auch verstehen und nachvollziehen kann, gilt das ebenfalls als zuverlässiges Anzeichen für einen hochwertigen Bericht. Das ist vor allem im Bereich der Naturwissenschaften wichtig. Beispielsweise dienen Beiträge über medizinische Themen den Mediennutzern als wichtige Informationsquelle. In den Medien stößt er unter Umständen auf neue Therapiemethoden für chronische Krankheiten, die der Betroffene dann mit seinem Hausarzt näher absprechen kann.

Beruf Wissenschaftsjournalist/in

Faszination

Die Faszination für das Neue ist eine grundsätzliche Motivationsquelle für junge Menschen, die Wissenschaftsjournalist werden wollen. Sie haben hier eine ideale Möglichkeit, sich in ihrem persönlichen Interessengebiet beruflich zu verwirklichen. Diese Faszination für das Neue gilt insbesondere für Wissenschaftsjournalisten, die sich auf den technischen oder den naturwissenschaftlichen Bereich spezialisiert haben.

Attraktive Karrierechancen

Hier sind sie hautnah am Geschehen und haben zudem die Gelegenheit, ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern. Ein weiterer Grund für die Wahl dieses Berufes besteht in den attraktiven Karrieremöglichkeiten. Denn mehr als in allen anderen journalistischen Ressorts müssen Wissenschaftsjournalisten mittlerweile multimedial arbeiten können. Dadurch ergibt sich für sie die Chance, langfristig ein eigenes Projekt in den Neuen Medien verwirklichen zu können. Sofern es ihnen gelingt, sich auf einen besonderen Fachbereich zu spezialisieren, können sie außerdem mit der entsprechenden Berufserfahrung im Hintergrund auch eine Karriere als populärwissenschaftlicher Fachbuchautor anstreben.

Junge Journalisten, die im Bereich der Geschichts- und Sozialwissenschaften in den Wissenschaftsjournalismus einsteigen wollen, beschäftigen sich teilweise gerne mit philosophischen Grundsatzfragen und sind ebenfalls fasziniert von neuen Erkenntnissen. Obwohl beispielsweise die Geschichtswissenschaft als hervorragend erforscht gilt, entdecken Forscher dennoch immer wieder neue, teilweise spektakuläre Fakten, die das Geschichtsbild teilweise korrigieren. So wurden etwa erst vor wenigen Jahren die Überreste einer präkolumbianischen Hochkultur im brasilianischen Regenwald entdeckt, die für die Forschung noch mehr Geheimnisse birgt als die Kulturen der Maya, Inka und Azteken.

Rollenverständnis

Obwohl der Wissenschaftsjournalist auf die Rolle des Vermittlers zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit festgelegt zu sein scheint, nimmt er im journalistischen Alltag eine Vielzahl an verschiedenen Rollen ein. Welche Rollen das im Einzelnen sind, hängt stark von der jeweiligen Mediengattung ab, für welche der Wissenschaftsjournalist arbeitet.

Der Wissenschaftsjournalist als Vermittler

Die wichtigste Rolle für den Wissenschaftsjournalisten ist die des Vermittlers. Sofern er in andere Rollen schlüpft, spielt diese dennoch im Hintergrund massiv in die aktuelle Rolle hinein. Denn in erster Linie geht es im Wissenschaftsjournalismus darum, für den Mediennutzer neue wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich darzustellen und Diskussionen, die sich vielfach aus Neuerungen ergeben, so zu moderieren, das die jeweilige Zielgruppe des Mediums dieser auch folgen kann. Die Herangehensweise an ein bestimmtes Thema hängt davon ab, ob der Wissenschaftsjournalist im Bereich der Naturwissenschaften oder im sozialwissenschaftlichen Fach arbeitet. In Naturwissenschaft und Technik beispielsweise reicht es sehr oft aus, wenn der Wissenschaftsjournalist die neue Erkenntnis verstanden und so verinnerlicht hat, dass er sie in eigenen Worten wiedergeben kann. Im Bereich der Sozialwissenschaften muss er dagegen häufig den Zusammenhang erläutern. Er kann beispielsweise ein historisches Ereignis nicht isoliert betrachten, sondern muss zumindest die Vorgeschichte, oft auch die Folgen, näher erläutern.

Der Wissenschaftsjournalist als Übersetzer

Unmittelbar mit der Rolle des Vermittlers hängt die Rolle des Übersetzers zusammen. Während sich Wissenschaftler selbst im persönlichen Gespräch der jeweiligen Fachsprache bedienen, wenn sie gemeinsam über ein bestimmtes Problem diskutieren, sollte der Wissenschaftsjournalist Fachbegriffe tunlichst vermeiden. Falls das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, etwa weil der Beitrag dann zu unpräzise würde, muss er die Fachtermini zumindest erklären können. Der Wissenschaftsjournalist gilt also auch als Übersetzer aus der Fach- in die Hoch- oder Umgangssprache.

Der Wissenschaftsjournalist als Kritiker

Die Rolle des Kritikers nimmt der Wissenschaftsjournalist eher selten ein, dann aber dafür umso deutlicher. Im Bereich der Naturwissenschaften und Technik hat der Wissenschaftsjournalist häufig zu wenig Detailwissen zum speziellen Gegenstand der Berichterstattung, zumal die Forschungsergebnisse teilweise auch noch nicht vollständig gesichert sind. Der Wissenschaftsjournalist stellt in diesem Fall gegenteilige Meinungen von Wissenschaftlern neutral gegenüber, ohne eine persönliche Wertung einfließen zu lassen.

Lediglich wenn das jeweilige Thema aus dem Themenkomplex Naturwissenschaft und Technik eine große gesellschaftliche Relevanz hat, treten auch Wissenschaftsjournalisten als Kritiker auf. Im Bereich der Technik ist ein beliebtes Feld der Kritik die Atomenergie, in der Medizin Schönheitsoperationen. In beiden Fällen steht häufig die Kritik im Vordergrund der Berichterstattung. Im Bereich der Sozialwissenschaften sind es häufig die sogenannten Holocaustleugner, die Wissenschaftsjournalisten Anlass zur Kritik geben.

Der Wissenschaftsjournalist als Entertainer

Die Rolle des Entertainers nimmt der Wissenschaftsjournalist in erster Linie in Radio und Fernsehen ein. Hier geht es vordergründig darum, den Hörer oder Zuschauer auf unterhaltsame Weise zu informieren. Bei Formaten für Erwachsene tritt diese Rolle jedoch etwas in den Hintergrund, da beide Medien die Möglichkeit haben, den Mediennutzer durch eine entsprechende Geräuschkulisse oder die passenden Bilder in den Bann des jeweiligen Themas zu ziehen. Bei Formaten, die sich in erster Linie an Kinder und Jugendliche richten, ist hingegen der Wissenschaftsjournalist selbst gefragt, um in die Rolle des Entertainers zu schlüpfen. Er will in diesen Formaten das Wissen auf eine eher spielerische Art und Weise vermitteln.

Beschäftigungsformen

Auch in großen Publikumsmedien spielt der Wissenschaftsjournalismus eher eine untergeordnete Rolle, zudem werden die entsprechenden Beiträge häufig unter dem Dach eines übergeordneten Ressorts gebracht. Deshalb halten die wenigsten Publikumsmedien Planstellen für Wissenschaftsjournalisten in Festanstellung vor. Ein Grund für die relativ dünne personelle Besetzung liegt auch darin, dass das Feld des Wissenschaftsjournalismus insgesamt zu breit ist, um für jedes Teilgebiet eigenes Expertenwissen vorhalten zu können.

Lediglich bei Fachmedien stehen die Chancen auf eine Festanstellung für Wissenschaftsjournalisten relativ gut. Dort gehört es unter Umständen zu ihrem Aufgabenbereich, die von freien Mitarbeitern eingereichten Beiträge auch in fachlicher Hinsicht zu überprüfen.

Der Großteil der Wissenschaftsjournalisten arbeitet deshalb als Freelancer. Durch eine gewisse Spezialisierung auf bestimmte Themenbereiche können sie gewährleisten, dass sie ihre Beiträge an verschiedene Medien jeweils neu aufbereitet verkaufen können. Das macht sie unabhängig von einem Auftraggeber und gibt ihnen möglicherweise auch die Chance, eigene Projekte verwirklichen zu können.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Als Arbeit- und Auftraggeber kommen für Wissenschaftsjournalisten in erster Linie Publikums- und Fachmedien in Frage. Hier gibt es bis auf Special-Interestmedien aus anderen Bereichen nahezu keine Einschränkungen, da wissenschaftsjournalistische Berichterstattung in unterschiedlichem Umfang in allen Medien erfolgt. Allerdings sind die Möglichkeiten zur Festanstellung bei den klassischen Medien eher dünn gesät.

Tätigkeitsfeld Öffentlichkeitsarbeit

Dafür bieten Forschungseinrichtungen und Universitäten zunehmend attraktive Stellen in der Öffentlichkeitsarbeit für ausgebildete Wissenschaftsjournalisten. Diese Entwicklung des Stellenmarktes für Wissenschaftsjournalisten zeigt sich erst seit einigen Jahren und hat in erster Linie wirtschaftliche Gründe. Denn auch in Deutschland setzt sich allmählich das US-amerikanische Modell durch, wonach Forschung zumindest teilweise nicht mehr nur vom Staat, sondern auch von Privatpersonen oder aus der Wirtschaft finanziert wird. Unternehmen erhoffen sich dadurch einen Vorsprung in der Entwicklung neuer Produkte. Seitens der Forscher besteht dadurch natürlich großes Interesse daran, dass ihre aktuellen Ergebnisse ein möglichst breites Publikum erreichen, was zunehmend von Profis mit journalistischer Ausbildung erledigt wird.

Tätigkeitsfeld Fachverlage

Nachdem Sachbücher und Fachverlage einen ungebrochen hohen Anteil an den Umsätzen des Buchhandels in Deutschland haben und alljährlich zahlreiche Neuerscheinungen auf den Markt bringen, besteht auch bei den Verlagen ein hoher Bedarf an Fachleuten mit journalistischer Ausbildung. Wissenschaftsjournalisten können in Buchverlagen zwei Aufgabengebiete übernehmen: Zum einen können sie ihre Kollegen in den Medien im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit mit Informationen über die Neuerscheinungen versorgen. Zum anderen können sie außerdem Lektorat und redaktionelle Betreuung für die aktuellen Buchprojekte, deren Erscheinungstermin bevorsteht, übernehmen.

Berufsaussichten

Nachdem der Wissenschaftsjournalismus in den vergangenen Jahren einen enormen Bedeutungszuwachs erlebt hat, gelten die Berufsaussichten für Wissenschaftsjournalisten auch in Zukunft als hervorragend. Allerdings sollten sie sich bereits am Anfang des Berufslebens darauf einstellen, dass sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit als Freelancer arbeiten werden und frühzeitig die entsprechenden Kontakte und Netzwerke knüpfen. Für diese Einschätzung sprechen mehrere Gründe.

Technik und Mensch wachsen zusammen

Ein wichtiger Grund für die weiterhin hohe Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus ist die Tatsache, dass technische Neuerungen und Produkte in immer mehr Bereichen des täglichen Lebens eine wichtige Rolle spielen. Beispielsweise erleichtern elektronische und technische Hilfsmittel das Autofahren in nahezu allen Bereichen von der Servolenkung bis hin zum elektronischen Abstandsmesser. Für viele Verbraucher ist zudem das Smartphone zu einem unverzichtbaren Begleiter im Alltag geworden. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Technikaffinität insbesondere der jüngeren Mediennutzer in den vergangenen Jahren gestiegen ist. Und damit besteht bei dieser Zielgruppe auch ein höheres Interesse an wissenschaftsjournalistischen Themen.

Chancen durch Spezialisierung

Erhöhen können Wissenschaftsjournalisten ihre Chancen auf dem journalistischen Markt durch Spezialisierung, wie es beispielsweise Medizinjournalisten bereits vorgemacht haben. Denn nach wie vor betreuen Wissenschaftsjournalisten auch Bereiche, die außerhalb ihres eigentlichen Fachgebietes liegen. Dadurch können sie sich zwar kurzfristig eine bessere Auslastung sichern, allerdings bleibt diesen Wissenschaftsjournalisten der Expertenstatus verwehrt. Diesen erwerben sie sich fast zwangsläufig, wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg über einen bestimmten Themenbereich berichten und sich ein gutes Netzwerk an Informanten und möglichen Quellen aufgebaut haben. In diesem Fall ist die Konkurrenz durch Kollegen relativ dünn gesät und sie haben einen gewissen Einfluss auf die Höhe der ausbezahlten Honorare. Zudem können sie sich weitere Einnahmequellen erschließen, indem sie Vorträge halten oder populärwissenschaftliche Fachbücher schreiben.

Das Internet als neue Chance

Weitere Chancen können sich für Wissenschaftsjournalisten durch die neuen Medien im Netz bieten. Abgesehen von den Online-Präsenzen der Publikums- und Fachmedien existieren im deutschsprachigen Raum lediglich einige Wissenschaftsblogs. Diese werden meist ohne journalistische Kompetenz, dafür mit umso mehr Insiderwissen inhaltlich befüllt. Hier ergeben sich für den Wissenschaftsjournalisten also durchaus attraktive Möglichkeiten, sogar eigene Projekte zu starten und sich in diesem wichtigen Zukunftsmarkt eine Nische zu sichern.

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