Der DFJV verurteilt die wiederholte Bedrohung der Pressefreiheit aufs Schärfste.
Ein Journalist der „Ostthüringer Zeitung“ wurde bei einer AfD-Veranstaltung in Plothen beschimpft und angegriffen, wie die Funke-Mediengruppe kürzlich berichtete. Als der Lokalreporter mit seinem Auto wegfahren wollte, bemerkte er außerdem, dass in alle vier Reifen seines Autos Schrauben versenkt worden waren. Die Kriminalpolizei habe Ermittlungen aufgenommen.
Der betroffene Berichterstatter war bereits im vorigen Jahr vom parteilosen Bürgermeister Bad Lobensteins, Thomas Weigelt, attackiert worden, als er ein Gespräch Weigelts mit einem AfD-Politiker und einem mutmaßlichen Reichsbürger auf einem Marktfest filmen wollte. Der Bürgermeister wurde in der Folge vorläufig suspendiert.
Auch andere Reporterinnen und Reporter sehen sich laut Meldung des Medienhauses bei der Berichterstattung über Demonstrationen oder AfD-Parteiveranstaltungen Angriffen und Anfeindungen durch deren Anhängerinnen und Anhänger ausgesetzt.
Der DFJV verurteilt den erneuten Angriff auf den Lokalreporter sowie die weiteren Vorfälle als massive Eingriffe in die Pressefreiheit aufs Schärfste. Die Thüringer AfD wird vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Deren tiefgreifende Demokratiefeindlichkeit bewies auch der kürzlich erfolgte Versuch der Partei, Journalistinnen und Journalisten des WDR-Magazins „Monitor“ die Akkreditierung für ihren Landesparteitag zu verweigern. Am 16. November wurde diese verheerende Bedrohung der Pressefreiheit jedoch durch eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Erfurt abgewendet: Die AfD musste dem TV-Team demnach Zugang zum Parteitag gewähren.
Der DFJV begrüßt, dass die Pressefreiheit hier vor Gericht einen Erfolg davontrug. In einer Demokratie muss die Pressefreiheit geschützt und in diesem Sinne eine freie und kritische Berichterstattung unbedingt gewährleistet werden.