Freiwillige Selbstkontrolle auch für kostenlose Wochenzeitungen.
Der Deutsche Presserat erweitert seine Zuständigkeit für kostenlose Wochenzeitungen. Somit können sich Anzeigenblätter auf Beschluss des Trägervereins des Presserats künftig dem Pressekodex verpflichten und am Beschwerdeverfahren teilnehmen. Bisher hat der Presserat Beschwerden gegen die Gratisblätter regulär nur wegen Verletzungen des redaktionellen Datenschutzes geprüft. Voraussetzung für die Teilnahme an der Selbstkontrolle ist, dass die Verlage vorab eine freiwillige Selbstverpflichtungserklärung abgeben.
„Viele kostenlose Wochenzeitungen bieten hochwertigen Journalismus und sind wichtige Quellen für die Lokalberichterstattung“, erörtert der Vorsitzende des Trägervereins des Presserats, Volker Stennei, dessen Beschluss. „Wir eröffnen diesen Verlagen die Möglichkeit, durch eine Selbstverpflichtung zum Pressekodex ihren Qualitätsanspruch zu untermauern.”
Der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) setzt sich entsprechend einer Vereinbarung mit dem Presserat künftig dafür ein, dass sich seine Mitgliedsverlage zur freiwilligen Selbstkontrolle verpflichten. Damit möchte der Verband seinen „wachsenden journalistischen und presseethischen Anspruch als relevante Medien im Lokalen festigen“, wie der Hauptgeschäftsführer des BVDA, Dr. Jörg Eggers, ausführt.
Angaben des BVDA zufolge liegt die wöchentliche Gesamtauflage kostenloser Wochenzeitungen 2023 bei 54,3 Mio. Exemplaren; dabei seien mit 35,5 Mio. Exemplaren rund 65 Prozent der Blätter beim BDVA organisiert.