Neues Fachjournalist-Interview.
Emotionen haben in der seriösen Berichterstattung nichts zu suchen, denn guter Journalismus ist distanziert, neutral und berichtet objektiv – diese Position war lange Zeit in Praxis wie Forschung normativ. Doch in den letzten Jahren hat sich diese Sichtweise in der Forschung deutlich gewandelt, wie die Kommunikationswissenschaftlerin Margreth Lünenborg im Fachjournalist-Interview feststellt. Wo Gefühle im Journalismus häufig vorkommen, wo sie Risiken bergen und wie Journalistinnen und Journalisten Emotionen reflektiert und verantwortungsvoll in ihrer Berichterstattung einsetzen können, erörtert die Journalismusforscherin im Gespräch mit Katharina Boehme. Darüber hinaus erklärt sie, warum eine systematischere Auseinandersetzung mit Emotionalität auch in der journalistischen Ausbildung und in den Redaktionen Sinn macht.