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Reporter ohne Grenzen: Rangliste der Pressefreiheit 2020 veröffentlicht

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am heutigen Dienstag die Rangliste der Pressefreiheit 2020 veröffentlicht. Anführer der Liste und damit Spitzenreiter ist zum vierten Mal in Folge Norwegen. Es folgen Finnland (2, +/-0), Dänemark (3, +2) und Schweden (4, -1). Trotz der guten Platzierungen werden auch im Norden Europas Hassäußerungen im Internet gegen Medienschaffende zum zunehmenden Problem. ROG zu Folge kommen in Skandinavien „die aggressivsten Online-Attacken aus China und dem Iran.“ In den baltischen Staaten werden Medienschaffende verstärkt von russischen Trollen drangsaliert.

Schlusslicht und damit am schlechtesten um die Pressefreiheit bestellt ist es in Ländern, die keinerlei unabhängige Berichterstattung zulassen und Diktaturen sind: Nordkorea (180, -1), Turkmenistan (179, +1) und Eritrea (178, +/-0).

Deutschland macht im Vergleich zum Vorjahr zwei Plätze gut und belegt in der Rangliste den elften Platz. Die Verbesserung ist darauf zurückzuführen, da es zu weniger tätlichen Angriffen gegen Journalisten kam. Waren es 2018 noch mindestens 22 solcher Angriffe, so betrug die Zahl 2019 noch mindestens 13.

Die Journalistenorganisation kritisiert Gesetzesinitiativen, die vorsahen, „die Nutzung populärer Verschlüsselungs- und Anonymisierungsdienste zu kriminalisieren sowie deutsche Geheimdienste ohne richterliche Anordnung zum Hacken und Ausforschen der Computer, Server und Smartphones von Medienschaffenden zu ermächtigten.“

Die weltweit meisten Medienschaffenden sitzen in den Ländern China, Saudi-Arabien und Ägypten ein. ROG zufolge versucht China mit großem Aufwand, selbst jenseits seiner Grenzen eine „neue Weltordnung der Medien“ durchzusetzen. „Die Auswirkungen der fast totalen chinesischen Nachrichtenkontrolle, die im Zweifelsfall die Durchsetzung von Zensuranordnungen über den Gesundheitsschutz stellt, hat in der Corona-Krise die ganze Welt zu spüren bekommen“, so die Journalistenorganisation. Im Ranking liegt China unverändert auf Platz 177.

Die Rangliste der Pressefreiheit 2020 vergleicht die Situation für Journalistinnen, Journalisten und Medien in 180 Staaten und Territorien. Untersucht wurde das Kalenderjahr 2019. Grundlagen der Rangliste sind ein Fragebogen zu diversen Aspekten unabhängiger journalistischer Arbeit sowie die von Reporter ohne Grenzen ermittelten Zahlen von Übergriffen, Gewalttaten und Haftstrafen gegen Journalisten.

Alle Informationen zur Reporter ohne Grenzen-Rangliste sind hier abrufbar.

Der DFJV unterstützt die Arbeit von Reporter ohne Grenzen seit Jahren als Fördermitglied.

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