Der von Reporter ohne Grenzen (RSF) verliehene Press Freedom Award 2021 geht in der Kategorie „Wirkung“ an das von einem internationalen Konsortium von Journalistinnen und Journalisten durchgeführte „Pegasus-Projekt“. Unter diesem Namen deckten die Reporter auf, dass weltweit zahlreiche Medienschaffende, Aktivistinnen und Aktivisten sowie Politiker:innen staatlichen Überwachungsmaßnahmen durch die Spähsoftware „Pegasus“ des israelischen Unternehmens NSO Group ausgesetzt wurden. In Deutschland beteiligten sich die Süddeutsche Zeitung, der NDR, der WDR und die „Zeit“ an dem Rechercheprojekt.
Die Enthüllungen des Pegasus-Projekts hätten „die Weltöffentlichkeit auf das Ausmaß der Überwachung aufmerksam gemacht, der Medienschaffende in vielen Ländern ausgesetzt sind“, kommentiert Reporter ohne Grenzen die Preisvergabe. Die Recherchen hätten RSF sowie viele Medien angeregt, Klagen einzureichen. Ebenso sei in Reaktion auf den Überwachungsmissbrauch nochmalig ein Moratorium für den Verkauf von Überwachungstechnik gefordert worden.
In der Kategorie „Mut“ ging der diesjährige Press Freedom Award an die chinesische Journalistin Zhang Zhan, den Preis in der Kategorie „Unabhängigkeit“ erhielt die palästinensische Journalistin Majdoleen Hassona.
Der Press Freedom Award wird seit 1992 vergeben. Reporter ohne Grenzen würdigt mit diesem jährlich die herausragende Arbeit von Medienschaffenden und Medien, die zur Verteidigung oder Förderung der Pressefreiheit beiträgt.
Der DFJV unterstützt die Arbeit von Reporter ohne Grenzen seit Jahren als Fördermitglied.