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Beruf „Journalismus“

Auf dieser Seite informieren wir Sie u. a. über den Arbeitsmarkt für Journalistinnen und Journalisten, das Berufsbild „Journalismus“, die Abgrenzung zwischen Fach-, Allround- und Wissenschaftsjournalismus aus wissenschaftlicher Perspektive sowie über mögliche Arbeitsfelder:

Berufsbild

Der Beruf „Journalist“ hat Tradition. Seine Wurzeln datieren auf den Anfang des 17. Jahrhunderts, als die ersten regelmäßig erscheinenden Zeitungen in Antwerpen und Straßburg publiziert wurden.

Hauptätigkeiten von Journalisten

(Ergänzend hierzu: „Hauptaufgaben von Journalisten„)

Zu den Haupttätigkeiten eines Journalisten gehören Recherchieren, Dokumentieren, Formulieren, Redigieren, Präsentieren, Organisieren und Planen. Dazu werden immer häufiger Kenntnisse der Betriebswirtschaft und der IT gefordert. Fachkenntnisse und ein universales Bildungsniveau sind Voraussetzungen für guten Journalismus.[1] Doch von Journalisten wird heute oft nicht nur die klassische Redaktionsarbeit erwartet, sie bloggen etwa oder produzieren Video-Berichte. Soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook gehören mittlerweile in vielen Redaktionen zur digitalen Grundausstattung. Statistisch gesehen verbringen bspw. ein festangestellter Journalist 104 Minuten und ein freier Journalist 124 Minuten pro Tag mit Recherche, ca. 120 Minuten widmen sie sich dem Verfassen und Redigieren von Texten.[2]

Der Journalist übernimmt verschiedene Funktionen[3]: Journalisten informieren die Öffentlichkeit über Sachverhalte und Vorgänge, die von allgemeiner, politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung sind. Damit tragen sie zum Prozess der öffentlichen Meinungsbildung bei und erfüllen somit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Sie artikulieren für die Öffentlichkeit Sachverhalte und Probleme. Um dieser Aufgabe als „Frühwarnsystem“ und Kontrollinstanz der Gesellschaft gerecht werden zu können, stehen Journalisten besondere Recherchebefugnisse zu, welche die Pressegesetze der Länder unter den Begriffen „Auskunftsrecht“ oder „Informationsrecht“ regeln. Wichtige Aufgaben des Journalismus sind damit Kritik und Kontrolle: Manche Themen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind weniger für die Öffentlichkeit bestimmt, werden aber durch den Journalismus publik gemacht, was dem Gemeinwesen nützlich sein kann: „Durch die Furcht vor der Presse werden mehr Verbrechen, Korruption und Unmoral verhindert als durch das Gesetz.“[4] Des Weiteren sind Journalisten daran beteiligt, die öffentliche Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen und Ereignisse zu lenken (Agenda Setting), um so die Tagesordnung des öffentlichen Lebens mitzubestimmen. Auch kann Journalismus eine reine Unterhaltungsfunktion übernehmen. Nicht zu unterschätzen ist zudem der bildende Wert des Journalismus: Ein Großteil der Allgemeinbildung wird immer noch durch Massenmedien vermittelt. Journalismus kann aber auch eine sozialisierende und erziehende Wirkung auf die Gesellschaft haben und Einfluss auf Ansichten und letztlich Verhaltensweisen ausüben.

Journalismus im Wandel der Zeit

Das Berufsfeld des Journalisten hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten entscheidend verändert. Im Zuge eines beschleunigten technologischen Wandels haben sich neue „Spielarten“ (Online-Journalismus, Crossmedia, Mobile Journalismus etc.) und damit einhergehend neue (Recherche- und Präsentations-) Praktiken im Journalistenalltag entwickelt. Immer öfter werden integrative Formen von Journalismus angeboten, die verschiedene Medienkanäle einbeziehen; das Potenzial eines neuen Storytellings und die Möglichkeiten vernetzten Denkens und vernetzter Arbeit sind allerdings noch längst nicht ausgeschöpft.

Einen wichtigen Grundstein für diese neuen Herausforderungen an Journalisten legte die revolutionäre Erfindung des Internets: Niemals zuvor veränderte und verändert ein „neues“ Medium das Leben der Menschen mit einer derartigen Geschwindigkeit. Heute ist das Internet Schmelztiegel für klassische Medien, welcher neue Präsentationsformen hervorbringt. Der Aktualitätsdruck auf Redaktionen hat durch das Internet zugenommen.[5] Dabei ist der Online-Journalismus unter anderem durch folgende Merkmale gekennzeichnet:[6]

  • Online-Redaktionen haben (zumindest potentiell) permanent Kontakt zu ihren Lesern und erhalten direktes Feedback,
  • Online-Redaktionen gelangen an Informationen, die sie früher nie oder (zu) spät erhalten hätten,
  • Online-Redaktionen können und müssen Geschichten teilweise oft schneller veröffentlichen,
  • für Online-Redaktionen können sich Nischen öffnen, in denen sie sich positionieren können,
  • Leser von Online-Redaktionen stellen ein kontrollierendes Element dar.

Online-Journalisten haben, neben den weiter oben genannten klassischen Funktionen, zudem die Aufgabe, Nutzer durch das eigene Angebot zu navigieren und sie zudem auf thematisch relevante Informationen anderer Anbieter hinzuweisen. Außerdem treten sie als Archivare auf, indem sie das Nachrichten- und Meinungsangebot verwalten, welches kontinuierlich ergänzt wird und somit wächst. Schließlich fungieren Online-Journalisten als Moderatoren in der Kommunikation mit und zwischen den Nutzern.[7]

Radio im Internet (Podcasts) und Fernsehen im Internet (Video-Journalismus) sind als neue Spielarten des Journalismus dazugekommen. So werden Podcasts bspw. inzwischen von etablierten Rundfunksendern genutzt, um Features, Hörspiele oder Reportagen zu senden.  Im Bereich Video-Journalismus ist ein umfangreiches Equipment (Kamera, Mikrophon, Kopfhörer, Laptop, Software zum Schneiden des Materials) erforderlich, es kann aber auch schon ein Smartphone ausreichen[8], um komplett geschnittene und getextete Videobeiträge zu liefern.

Eine neue Form, auch eigene journalistische Angebote zu publizieren, ist der oder das „Blog„. Der Blog ist ein digitales Journal oder Tagebuch, das mindestens eine Person, ein so genannter „Blogger“, kreiert. Misstrauen gegenüber Bloggern herrscht zuweilen immer noch insofern vor, als „die vierte Gewalt“ (die Presse) „nun selbst kontrolliert“[9] wird. Vor den Blogs entschied eine Minderheit allein, was die Mehrheit wissen konnte. Allerdings darf die These bezweifelt werden, dass jeder einzelne Mensch sich allein durch Blogs nun besser informieren könne als je zuvor: Eine kritische Prüfung, die Sichtung, Gewichtung und Bewertung von Informationen, das sind immer noch wichtige Kernfunktionen des Journalismus.[10]

Crossmediales Arbeiten gehört für die meisten Journalisten heute zum Berufsalltag. Unter „Crossmedia“ ist eine Vernetzung verschiedener Medien auf Produktionsebene, Inhaltsebene und Markenebene zu verstehen, die das Ziel verfolgt, Synergieeffekte sowohl bei ihren Erzeugern als auch bei ihren Nutzern freizusetzen. Aufgrund der kontinuierlichen Veränderung der Technik stellt crossmediales Arbeiten eine besondere, jedoch auch notwendige Herausforderung für Journalisten dar. In diesem Zusammenhang ist immer häufiger vom so genannten integrativen Journalismus die Rede: alle arbeiten an einem und für ein Produkt zusammen, d. h. nicht nur Redakteure, sondern auch Entwickler, Designer, Infografiker, Techniker und Software-Entwickler sowie Bewegtbild-Spezialisten. Das Ziel ist aus Journalistensicht die Gewinnung neuer Erzählformen für eine sich immer schneller drehende technische, wirtschaftliche, gesellschaftliche und auch sprachliche Welt.

Vor diesem Hintergrund haben sich schließlich auch neue Recherchepraktiken entwickelt: Neben der klassischen Bibliotheksrecherche ist die Recherche im Internet selbstverständlich geworden. Allerdings sollte gerade im Internet die Verlässlichkeit von Informationen und Quellen genau geprüft werden.

Wie werde ich Journalist?

Der Zugang zum Berufsfeld des Journalisten ist offen, d. h. es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Ausbildungswege. Dieser freie Berufszugang leitet sich aus Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen sowie analog aus Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland ab, der jedem Bürger das Recht zuspricht, „seine Meinung in Schrift, Wort und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.“ Gleichwohl haben sich Ausbildungsstandards wie das journalistische Volontariat durchgesetzt.

Da der Beruf des Journalisten nicht durch übergeordnete Instanzen reguliert wird, diese Berufsgruppe aber gleichzeitig rechtliche Privilegien genießt, muss ein Journalist eine Reihe von persönlichen und fachlichen Anforderungen erfüllen, um seinen Beruf verantwortungsbewusst ausüben zu können. Zu diesen Anforderungen zählen unter anderem

  • gute Allgemeinbildung
  • Fachkenntnisse (insbesondere in allgegenwärtigen, wirtschaftlichen, juristischen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen)
  • ausgeprägtes Sprachgefühl
  • analytisches Denken
  • schnelle Auffassungsgabe
  • gesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein
  • persönliche Integrität
  • hohe Vermittlungskompetenz
  • Belastbarkeit und Kreativität
  • Arbeitsdisziplin
  • Selbstvertrauen

Zusammengefasst sollte ein guter Journalist fachliche Expertise und journalistisches Handwerk mitbringen. Bei rein fachlicher Vorbildung kann deshalb ein Volontariat oder eine Zusatzausbildung, bspw. an einer Journalistenschule, sinnvoll sein.

Die Arbeitsbelastung von Journalisten ist oft hoch. Dies liegt sowohl an Stellenkürzungen in den letzten Jahren als auch an der immer schnelleren Taktung der Berichterstattung. Trotzdem ist diese Berufsgruppe mit ihrem Beruf sehr zufrieden[11] und wertschätzt die Abwechslung, die die Tätigkeit oftmals mit sich bringt. Daher übt das Berufsziel „Journalist“ nach wie vor eine hohe Anziehungskraft auf Berufs- und Quereinsteiger aus. Ausführliche Informationen zu Selbstverständnis, Arbeitsalltag und Berufszufriedenheit enthält der vom DFJV herausgegebene Report „Freie Journalisten in Deutschland“.

Als freier Journalist ist es wichtig, sich ein gutes Kontaktnetz aufzubauen. Dabei können auch Agenturen, Verbände, Ministerien, Behörden und Unternehmen hinsichtlich der Bezahlung von Aufträgen gute Adressen darstellen. Ziel sollte es sein, zu einer eigenen Marke zu werden. (Mitgliedern des DFJV steht hier ein spezieller Leitfaden zum Thema Selbstvermarktung zur Verfügung.)

Journalismus ist ein professioneller Beruf wie der des Arztes, des Lehrers oder des Rechtsanwaltes. Dies lässt sich an verschiedenen Attributen festmachen:

  • Journalisten verfügen über eigenes berufliches Fachwissen und Fachkompetenzen. Hierzu zählen nicht nur handwerkliche Fähigkeiten wie Recherchieren, Schreiben oder Redigieren. Hinzu kommen medienspezifische Kompetenzen sowie Fachinhaltskompetenzen im jeweiligen Berufserstattungsfeld (z. B. Wirtschaft, Sport, Medizin etc.).
  • Die Ausbildung zum Journalisten darf zwar aufgrund der grundgesetzlich gebotenen Pressefreiheit und des damit verbundenen offenen Berufszugangs nicht durch eine Ausbildungsverordnung o. ä. reglementiert werden. Dennoch haben sich spezifische Ausbildungsformen herauskristallisiert, in denen die vorgenannten Kompetenzfelder vermittelt werden. Die meisten Journalisten sind Akademiker.
  • Es existieren ethische Normen, denen sich Journalisten freiwillig verpflichten. Auf individualethischer Ebene hat der DFJV als Vorreiter einen solchen Ethik-Kodex entwickelt. Eine ältere Tradition hat der institutionenethische Pressekodex, der für Verlage gilt.
  • Journalismus ist ein Beruf, der im besonderen Maße einen wichtigen Dienst für die Allgemeinheit leistet. Denn Journalisten informieren die Öffentlichkeit über Sachverhalte oder Vorgänge, die von allgemeiner, politischer, wirtschaftlicher oder kultureller Bedeutung sind. Sie leisten damit einen zentralen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung.
  • Journalisten arbeiten im hohen Maße eigenständig. Bei der Ausübung ihres Berufs sind sie weitgehend unabhängig von Dritten. Sie erschließen sich Inhalte selbstständig und tragen eine hohe Verantwortung, indem sie diese an ihre Rezipienten weitergeben.
  • Wie andere Berufe organisieren sich auch Journalisten in Berufsvertretungen. Der DFJV nimmt unter ihnen eine führende Rolle als Dienstleister ein.

 


[1] Vgl. Schneider, W., Raue, P.-J. (2012): Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus. Rowohlt. S. 17 f.

[2] http://journalistik-journal.lookingintomedia.com/?p=397. Aufgerufen am 04.05.2012.

[3] Vgl. Ruß-Mohl, S. (2010): Journalismus. Das Lehr- und Handbuch. F. A. Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen GmbH. S. 14 ff.

[4] Joseph Pulitzer, zit. N. Jeske, J. (2001): Joseph Pulitzer, in: F.A.Z. v. 18.4., S. 26.

[5]  Vgl. Ruß-Mohl, S. (2010), S. 174.

[6] Vgl. Schneider, W., Raue, P.-J. (2012), S. 35 ff.

[7] Vgl. Ruß-Mohl, S. (2010), S. 176 f.

[8] Vgl. Schneider, W., Raue, P.-J. (2012), S. 40 ff.

[9] Vgl. ibd., S. 46.

[10] Vgl. ibd.

[11] http://www.sueddeutsche.de/kultur/digitalisierung-der-medien-zufrieden-im-auflagenschwund-1.26617. Aufgerufen am 04.05.2012.

Hauptaufgaben von Journalisten

Von der Internationalen Arbeitsorganisation der UNO gibt es ein weltweit gültiges Berufsverständnis von Journalismus.

Gemäß der „International Standard Classification of Occupations (ISCO-08)“ bilden Journalisten die Unit Group 2642. ISCO-08 ist die internationale Berufsklassifikation der Internationalen Arbeitsorganisation(ILO), welche eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen ist und aus 187 Mitgliedern besteht. Nach ISCO-08 lassen sich Journalisten wie folgt beschreiben (eigene Übersetzung):

Journalisten recherchieren, ermitteln, interpretieren und kommunizieren Nachrichten sowie öffentliche Angelegenheiten mittels Zeitungen, Fernsehen, Radio und anderen Medien.

Die Aufgaben umfassen:

  • die Sammlung lokaler, nationaler und internationaler Nachrichten mittels Interviews, Ermittlung und Beobachtung, den Besuch öffentlicher Veranstaltungen, die Suche und Prüfung schriftlicher Dokumente, den Besuch von Film- und Theateraufführungen;
  • das Sammeln, Berichten und Kommentieren von aktuellen Nachrichten im Hinblick auf deren Publikation in Zeitungen und Magazinen, oder im Hinblick auf deren Übertragung durch Radio, Fernsehen, Internet oder andere Medien;
  • den Erhalt, die Analyse sowie Verifikation von Nachrichten und anderer Mittel zur Überprüfung der Sorgfalt;
  • Interviews mit Politikern und anderen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens auf Pressekonferenzen und zu anderen Anlässen, einschließlich individueller Interviews, die für das Radio, Fernsehen oder Internetmedien aufgenommen wurden;
  • Recherche und Berichterstattung über die Entwicklungen in speziellen Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Technologie;
  • das Schreiben von Leitartikeln und Kommentaren zu aktuellen Themen, um öffentliches Interesse zu wecken sowie die Ansichten eines Verlages oder Rundfunksenders darzustellen;
  • das Schreiben von Literatur-, Musik- und anderer Kunstkritiken für Zeitungen, Fernsehen, Radio und andere Medien, welches auf Wissen, Beurteilungsgabe und Erfahrung beruht;
  • die Auswahl von Material für die Publikation, Überprüfung stilistischer Elemente, Grammatik, Genauigkeit und Rechtmäßigkeit des Inhaltes sowie die Vorbereitung auf notwendige Korrekturen;
  • die Absprache mit den Mitarbeitern der Produktion im Hinblick auf die Überprüfung der finalen Fassung der Publikation, bevor sie in den Druck geht;
  • die Auswahl, Zusammenstellung und Vorbereitung von Material für die Öffentlichkeitsarbeit über Firmen oder andere Organisationen für die Veröffentlichung durch Presse, Radio, Fernsehen oder andere Medien.

Arbeitsfelder

Journalisten arbeiten – frei oder fest angestellt – im Printbereich, in Online-Redaktionen, bei Radio- oder TV-Sendern sowie in Nachrichtenagenturen und Pressebüros. Mit der Verbreitung des Internets etablierte sich die Gattung der Online-Medien in der deutschen Medienlandschaft. Die Grenzen zwischen einzelnen Medien und Verbreitungskanälen lösen sich immer weiter auf, Journalisten sind zunehmend gefordert, dieser Entwicklung aktiv zu begegnen, beispielsweise in dem sie in der Lage sind, Geschichten crossmedial zu denken und umzusetzen.

Printmedien zählen, trotz der Entwicklungen im Medienmarkt, nach wie vor zu den größten Arbeitgebern im Journalismus. Im Vergleich zu anderen Medien wird ihnen weiterhin vor allem eine hohe Glaubwürdigkeit bescheinigt, sie werden als Wegweiser durch das (Über-)Angebot an Informationen wahrgenommen.[1] Der Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger weist für 2018/2019 323 Tagezeitungen, 23 Wochenzeitungen und 6 Sonntagszeitungen aus, im Bereich der Fachmedien listet die Deutsche Fachpresse für 2018 5.537 Fachtitel für den deutschen Markt.

Die Arbeit im Rundfunk ist geprägt von einem hohen Aktualitätsdruck. Viele Journalisten senden direkt live vor Ort.

Online-Medien bedienen sowohl sehr spezielle Interessentengruppen als auch ein breites Spektrum an Medienkonsumenten. Zu Plattformen bzw. Kanälen im Online-Journalismus gehören unter anderem auch Blogs, Apps für Smartphones und Tablet-PCs, E-Mail-Newsletter, Kurznachrichtendienste und Podcasts. Online-Redaktionen dürfen in ihrer Zuverlässigkeit und Verständlichkeit Nachrichtenagenturen in nichts nachstehen.[2] Online-Medien sind als Hypertext meistens netzförmig oder hierarchisch strukturiert. Sie haben die Möglichkeit, das Interesse des Nutzers beispielsweise mit Hilfe eines Teasers (kurzes Text- oder Bildelement) zu lenken. Weitere Berufsbilder im Bereich Online-Journalismus sind unter anderem Video-Reporter, Content-Manager, Daten-Journalist und Social-Media-Manager.

Journalistische Tätigkeitsbereiche

Der permanente Wandel der Medien führt zu immer neuen Arbeitsbeschreibungen und Berufsfeldern. Für Journalisten, insbesondere angehenden Journalisten, bedeutet dies einerseits, dass sie mit diesen Anforderungen Schritt halten müssen, gleichfalls ergeben sich aber gerade hierdurch auch Möglichkeiten der Profilierung und (Neu-)Positionierung. Eine Auswahl von Arbeitsfeldern und Tätigkeitsbeschreibungen in alphabetischer Reihenfolge vermittelt ihnen die folgende Tabelle. Sie soll und kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

Journalistische Tätigkeitsfelder

(Auslands-)Korrespondent

(Freier) Mitarbeiter einer Redaktion, der dauerhaft oder für einen bestimmten Zeitraum über ein Land, eine Region oder zu speziellen Anlässen/über bestimmte Ereignisse aus dem Ausland berichtet.

Bild- oder Fotoredakteur

Verantwortlich für die visuelle Umsetzung von Publikationen/Beiträgen. Bildredakteure recherchieren geeignetes Bildmaterial und agieren oft in enger Abstimmung mit dem Redakteur, sofern erforderlich auch mit dem Grafiker und/oder Fotograf.

Chefredakteur

Bestimmt die inhaltliche Leitlinie eines Mediums, verantwortet den Inhalt und fungiert als Vorgesetzter für die Redaktion. Der Chef vom Dienst ist als Bindeglied zwischen Redaktion und Produktion für die technisch und terminlich korrekte Anlieferung der zu druckenden Texte bzw. des zu sendenden Materials zuständig.

Content-Manager

Stellt redaktionelle Inhalte online und kontrolliert ihre inhaltliche und formale Richtigkeit. Neben der Prüfung des Inhalts ist der Content-Manager meist dafür verantwortlich, die freigegebenen Inhalte zu veröffentlichen und gleichzeitig zu archivieren. Technisches Knowhow und Kenntnisse verschiedener Online-Publishing-Systeme sowie Programmiersprachen sind hier notwendig.

Daten-Journalist

Datenjournalisten identifizieren und sammeln Daten, analysieren diese, führen Daten zusammen, werten diese systematisch aus und entwickeln auf dieser Basis visuelle, interaktive Grafiken und Anwendungen. Je nach Schwerpunkt (Analyse, Programmierung, Gestaltung) sind in diesem Prozess unterschiedliche Kenntnisse notwendig; Datenjournalismus wird deshalb meist von Teams mit den entsprechenden Kompetenzen betrieben.

Fachjournalist

Fachjournalisten sind spezialisiert auf ein bestimmtes Ressort, Fach- oder Themengebiet. Sie verfügen gleichermaßen über eine hohe Fach- als auch Formalkompetenz. Auftraggeber/Arbeitgeber sind Fach- als auch Publikumsmedien.

Freier Journalist

Selbstständiger Journalist auf Honorarbasis. Freie Journalisten können entweder nur für einen Auftraggeber (feste Freie) oder für mehrere Auftraggeber arbeiten. Sie müssen „marktfähige“ Themen recherchieren und diese den Redaktionen anbieten. Nicht selten nehmen freie Journalisten auch weitere Tätigkeiten als Berater, Moderator oder als Dozent wahr.

Kommentator

Ordnet aktuelle Geschehnisse ein, stellt Zusammenhänge her und bewertet sie anschließend. Dazu benötigen Kommentatoren eine fundierte Allgemeinbildung, hohe Sachkenntnis über den Gegenstand des Kommentars und die Fähigkeit, auch komplexe Sachverhalte in kürzester Zeit genau auf den Punkt zu bringen.

Nachrichtenredakteur

Selektiert, bewertet und kommentiert die Nachrichten, die tagtäglich an Redaktionen geliefert werden. Nachrichten sind der „publizistische Rohstoff“, den Journalisten in allen Medien verarbeiten und dem Publikum zur Verfügung stellen. Nachrichtenredakteure verfügen meist über eine hohe Allgemeinbildung, da sie die entsprechenden Hintergründe der aktuellen Nachrichten bewerten und beschreiben müssen.

Offline-Redakteur

Sammelt, bearbeitet, verfasst und veröffentlicht Informationen in den Medien. Offline-Redakteure arbeiten oft bei Herstellern digitaler Medien (z. B. bei Software-Verlagen). Sie können aber auch in Rundfunk- und Fernsehanstalten oder in der Filmwirtschaft (DVD-Produktion) tätig sein.

Online-Redakteur

Bereitet Informationen webgerecht auf und muss über Kenntnisse im Bereich Recherche, Konzeption, Visualisierung und Informationsvermittlung verfügen.

Pressesprecher und PR-Fachkräfte

Aufgrund der Entwicklung des Arbeitsmarktes für Journalisten in den letzten Jahren streben immer mehr Journalisten in „artverwandte“ Berufe und Bereiche wie Public Relations oder Corporate Publishing. PR-Fachkräfte arbeiten wie Journalisten, sie müssen aber wie Lobbyisten denken. Journalistische Qualifikationen wie Recherche, sprachliche Ausdrucksfähigkeit, Bewertung und Aufbereitung von Informationen sind erforderlich. Allerdings ist die Kommunikation der Public Relations von Unternehmen und Organisationen interessengeleitet, während Journalismus als objektives Beobachtersystem der Gesellschaft dienen soll.

Redakteur

Fest angestellter Journalist, der innerhalb einer Redaktion ein bestimmtes Sachgebiet bearbeitet, Texte redigiert und auch selbst verfasst.

Social-Media-Redakteur

Bedient Social Media-Kanäle wie Facebook, Twitter, YouTube und Blogs (Redaktion, Moderation, Recherche) in Redaktionen, Agenturen,  Pressestellen und Unternehmen. Wichtig ist, vor allem bei Agenturen und in den Kommunikationsabteilungen von Unternehmen, eine hohe Affinität zur Kampagnenarbeit im Onlinebereich sowie die Bereitschaft zur schnellen Online- und Offline-Recherche. Technisches Wissen wird in diesem Tätigkeitsbereich als zusätzliche Fähigkeit vorausgesetzt.

Social-Media-Manager

Verantwortlich für die Inhalte des Auftraggebers (Unternehmen, Organisation, etc.) in den sozialen Medien. Social-Media-Manager koordinieren, steuern und überwachen die entsprechenden Aktivitäten, ggf. in Absprache mit der Redaktion. Oft werden sie auch als Community-Manager bezeichnet. Die Abgrenzung zum Social-Media-Redakteur ist oft fließend bzw. nicht trennscharf.

Technischer Redakteur

Konzipiert, erstellt und aktualisiert technische Dokumentationen, wie Bedienungsanleitungen, Installations- und Montageanleitungen und Schulungsunterlagen oder Online-Hilfen. Oft arbeiten technische Redakteure unternehmensintern und verfassen Handbücher oder kümmern sich entwicklungsbegleitend um Terminologien oder Bedieneroberflächen. Der technische Redakteur fungiert als Mittler zwischen Produkthersteller und Anwender und ist zunehmend für das gesamte Informationsmanagement zuständig.

Video-Reporter

Ist verantwortlich für Inhalt und technische Realisierung (Ton, Schnitt) von Video-Beiträgen. Steht oft selbst vor der Kamera und kommentiert das Geschehen.

Der Deutsche Fachjournalisten-Verband stellt den Fachbezug seiner Mitglieder in den Fokus seiner Aktivitäten. Er möchte als Plattform für Experten aus den unterschiedlichsten Fachbereichen dienen und Expertenwissen verknüpfen. Der Verband erkennt zudem an, dass viele freie Journalisten aufgrund der Arbeitsmarktlage gezwungen sind, PR-Aufträge anzunehmen, obwohl er diese Entwicklung ausdrücklich nicht begrüßt. Aus diesen Gründen nimmt der DFJV sowohl Fachjournalisten als auch Fach-PR-Experten als Mitglieder auf, wenn sie den Aufnahmekriterien des DFJV entsprechen. Der DFJV verlangt von seinen Mitgliedern allerdings, dass sie die unterschiedliche Interessenlage zwischen Journalismus und PR anerkennen und sich entsprechend verhalten. Dies heißt vor allem, dass eine strikte Trennung zwischen redaktioneller Tätigkeit und PR-Tätigkeit eingehalten wird.

 


[1] Vgl. Schneider, W. , Raue, P.-J. (2012): Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus. Rowohlt. S. 307.

[2] Vgl. Schneider, W. , Raue, P.-J. (2012): Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus. Rowohlt. S. 31.

Fachjournalismus

Fach-, Allround- und Wissenschaftsjournalismus: Eine Abgrenzung

Prof. Dr. Siegfried Quandt, Urheber des Gießener Modells für Fachjournalismus, erklärt, Fachjournalismus versuche „eine vernünftige mittlere Position einzunehmen: und zwar zwischen einem weitläufigen Allround-Journalismus, dem es an hinlänglichem Sachwissen mangelt, und einem engspurigen Wissenschafts-Journalismus, der Anhängsel einer akademischen Disziplin ist und sich mit weitergehenden Themen oder Publikumserwartungen schwer tut.“[1] Dem Fachjournalismus kann es eher gelingen, der Forderung nach einer qualitätsjournalistischen Darstellung in sach-, medien- und publikums- bzw. zielgruppengerechter Weise nachzukommen.[2]

Was ist Fachjournalismus?

Fachjournalismus ist fachlich spezialisierter und damit fachlich kompetenter Journalismus. Aufgrund seiner deutlich ausgeprägten Kompetenz ist Fachjournalismus immer zugleich auch Qualitätsjournalismus. Fachjournalisten müssen „in ihre Berichterstattungsfelder tiefer einsteigen als allgemeine Nachrichtenjournalisten“[3].

Zu den wichtigsten, von DFJV-Mitgliedern vertretenen Ressorts zählen: Politik, Wirtschaft & Finanzen, Medien, Sport, Technik, Auto & Motor, Kultur, Medizin & Gesundheit, Recht & Justiz, Reisen & Tourismus, Umwelt & Natur sowie Wissenschaft & Bildung.

Was ist der Unterschied zum Allroundjournalismus?

Der Hauptunterschied zwischen Fach- und Allroundjournalisten besteht in der Weite des Berichterstattungsfeldes. Allrounder schreiben „über alles“, Fachjournalisten haben sich dagegen auf ein Ressort, ein Thema oder sogar auf einen Gegenstand spezialisiert. Die Spezialisierung geht also unterschiedlich weit. Es ist davon auszugehen, dass die Spezialisierung in Zukunft zunehmen und unterhalb des Ressorts ansetzen wird.

Allrounder verfügen in erster Linie über Formalkompetenz, d. h. sie kennen die journalistischen Arbeitstechniken und wissen, wie man sich in neue Themengebiete einarbeitet. Fachjournalisten verfügen darüber hinaus über hohe Fachkompetenz, kennen sich also inhaltlich gut in ihrem Berichterstattungsfeld aus, so dass eine permanente neue Einarbeitung entfällt. Von den Rezipienten werden Fachjournalisten daher als Meinungsführer oder gar als Berater gesehen.[4] Die Regeln des Allgemeinjournalismus werden in dem jeweiligen fachjournalistischen Themen- und Arbeitsgebiet speziell und systematisch weiterentwickelt.[5]

Ausgeprägtes Fachwissen fehlt in der Regel bei Allroundjournalisten, deren klassische Ausbildung auf Breite und nicht Tiefe ausgerichtet ist. Mit ihrer breit angelegten Allgemeinbildung können sie über viele Bereiche schreiben; ihre Grenzen liegen aber dort, wo ihre Allgemeinbildung endet oder die Zeit knapp ist, sich von Null an über den Berichterstattungsgegenstand zu informieren. Für Allroundjournalisten ist es eher schwierig, sich in ca. 200 Wissenschaften genauestens auszukennen. Nur Fachleute ihres Wissensgebietes sind in der Lage, ihr fundiertes Wissen einem interessierten Publikum professionell zu vermitteln.

Fachjournalisten publizieren sowohl in Fach- als auch in Publikumsmedien. Im ersten Fall wenden sie sich an Personen mit beruflichem Interesse an Fachwissen, mit denen sie bereits eine gemeinsame Sprache sprechen. Im zweiten Fall besteht die Zielgruppe aus Laien, für die die Materie in allgemein verständliche Sprache „übersetzt“ werden muss.

Die Bedeutung der Faktoren „medien-“ und „publikumsgerecht“ nimmt stetig zu, sodass das Anforderungsprofil eines Fachjournalisten immer die duale Grundstruktur der Fach- und Sachkompetenz auf der einen Seite und eine zeitgerechte journalistische Kompetenz auf der anderen Seite erfüllen muss.[6] Genau das ist es, was den Fachjournalismus ausmacht und vom Allround-Journalismus abgrenzt.

Was ist der Unterschied zum Wissenschaftsjournalismus?

Nach Ansicht von Prof. Quandt handelt es sich beim Wissenschaftsjournalismus um eine Art Allround-Journalismus für alle Wissenschaften.[7] In ihrem Selbstverständnis konzentrieren sich Wissenschaftsjournalisten vornehmlich auf die Naturwissenschaften (Biologie, Chemie, Physik) und ihren Anwendungsgebieten wie Technik und Medizin. Das Problem: „Eine solche leibnizhafte Universalität ist heute wissenschaftlich und journalistisch illusionär.“[8] Wissenschaftsjournalismus ist daher eher ein Oberbegriff für eine Teilmenge von Fächern. Prof. Quandt fordert: „Die Fachstruktur der Wissenschaft muss mit den Ressortstrukturen sowie den Aufmerksamkeitsregeln der Medien und wichtigen öffentlichen Themenfeldern abgeglichen werden.“[9]

Fachjournalismus auf Wachstumspfad

Fachjournalismus gibt es eigentlich schon viel länger als man denkt. Es ist kein Phänomen der letzten Jahrzehnte, auch wenn der Fachjournalismus seit den 1980er Jahren als Erfolgsbegriff gilt. Fachjournalistische Vereine und Verbände gibt es in Deutschland schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Nicht zuletzt ist dies ein Zeugnis des Bedarfs an Fachjournalisten, wenn es um Wissen geht, das im Zuge des Beschleunigungszeitalters immer detaillierter und gleichzeitig schneller Verbreitung findet. Bis heute ist die Nachfrage von Lesern, Zuschauern und Zuhörern nach fachlich fundierten Beiträgen steigend, wie die beständige Zunahme und Ausdifferenzierung der Fach- und Publikumsmedien beweist. Auch die Nachfrage der Medien nach Fachjournalisten ist nach wie vor groß und wächst. Die Honorare für fachjournalistische Arbeiten liegen im Allgemeinen über der Vergütung für Allroundjournalisten.

Der Hintergrund für das steigende Interesse ist, dass sich moderne Gesellschaften wie unsere unaufhaltsam in Wissensgesellschaften entwickeln, in denen Wissen der zentrale Standort- und Wettbewerbsfaktor ist und wissensintensive Industrien den höchsten Anteil am Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften.

Wissensgesellschaften sind gekennzeichnet durch eine exponentielle Zunahme des Wissens bei seiner gleichzeitigen Fragmentierung. Das betrifft vor allem Fachwissen. Doch selbst das, was früher unter Allgemeinbildung (Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport usw.) gefasst wurde, differenziert sich immer mehr aus und kann schon heute kaum noch überblickt werden.

Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit sind Phänomene wie die Spezialisierung publizistischer Angebote und Segmentierung des Publikums zu beobachten. Die Deutsche Fachpresse hat für das Jahr 2018 allein 5.537 Fachzeitschriftentitel ausgewiesen.

Allroundjournalismus in der Krise

Der Allroundjournalismus befindet sich in der Krise. Das Verhältnis zwischen fest angestellten Redakteuren zu freien Journalisten hat sich seit Ende der 1990er Jahre drastisch zulasten der ersten Gruppe verschoben. Die Arbeitslosenquote ist hoch, Tarifflucht ausgeprägt, Outsourcing und Zeitarbeit nehmen große Ausmaße an. Die Verdienstchancen von freien Allroundern sind äußerst betrüblich – die Konkurrenz ist groß und hart.

 


[1] Vgl. Quandt, S. (1995): Fachjournalistik in Gießen 1984-1994, in: Quandt, S./Schichtel, H. (Hrsg.): Fachjournalismus Geschichte. Das Gießener Modell, Marburg (Hitzeroth), S. 11.

[2] Vgl. Quandt, S. (2010): Fachjournalismus. Expertenwissen professionell vermitteln. 2. überarbeitete Auflage. Konstanz, S. 17.

[3] Meier, K. (2007): Journalistik. Konstanz, S. 221.

[4] Vgl. Szyska, P./Schmitz, H. (2006): Presse-/Medienarbeit für die Zielgruppe Fachmedien, in: Bentele, G./Deutscher Fachjournalisten-Verband (Hrsg.): PR für Fachmedien. Professionell kommunizieren mit Experten, S. 172.

[5] Vgl. Quandt, S. (2010), S. 13.

[6] Vgl. Quandt, S. (2010), S. 33.

[7] Vgl. Quandt, S. (2010), S. 16.

[8] Quandt, S. (1995): Fachjournalistik in Gießen 1984-1994, in: Quandt, S./Schichtel, H. (Hrsg.): Fachjournalismus Geschichte. Das Gießener Modell, Marburg (Hitzeroth), S. 16, Endnote 9.

[9] Quandt, S. (2010), S. 20.

Arbeitsmarkt

Der weltweite Medienwandel hat auch in Deutschland zu erheblichen Veränderungen geführt. Personaleinsparungen und die Einstellung ganzer Titel zeichneten und zeichnen das Bild. Zudem hatten Verlage durch die Wirtschaftskrise in den letzten Jahren eine weitere Herausforderung zu bewältigen, die deutliche Spuren hinterlassen hat. Strategische Schritte haben viele Redaktionen weitreichend beeinflusst: Auslagerungen, Redaktionsfusionen mit Standortwechseln und Redaktionskooperationen waren zentrale Maßnahmen. [1] Aktuell verschärften auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die ohnehin unsichere Arbeitssituation für viele Journalistinnen und Journalisten; viele hatten mit Einkommenseinbußen zu kämpfen.

Die folgenden Zahlen vermitteln ein Bild von der aktuellen Arbeitsmarktsituation im Berufsfeld „Redaktion und Journalismus“:

Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt, dass sich die Zahl der arbeitslosen Journalistinnen und Journalisten sowie Redakteurinnen und Redakteure in der Pandemiezeit erhöht hat: 2020 wurden 5.540 Arbeitslose in diesem Berufsfeld erfasst (Stand 2019: 4.202); 2021 blieb die Zahl mit 5.205 hoch. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich lag 2021 bei insgesamt 89.310.

Der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes weist für 2021 des Weiteren rund 53.000 Selbstständige im Berufsfeld „Redaktion und Journalismus“ aus; dem gegenüber stehen 147.000 abhängige Beschäftigte – somit sind mehr als ein Drittel in diesem Bereich freiberuflich tätig.

Und die Statistik der Künstlersozialkasse meldet für Anfang des Jahres 2021 eine Zahl von 40.926 Versicherten im Bereich „Wort“ mit einem Durchschnittseinkommen von EUR 21.213 pro Jahr.

Viele Journalistinnen und Journalisten wählen ihre freiberufliche Tätigkeit zwar bewusst, gleichermaßen haben die skizzierten Veränderungen aber auch dazu geführt, dass sich Journalistinnen und Journalisten „notgedrungen“ zu diesem Schritt veranlasst sehen. In einigen Bereichen besteht ein Überangebot an Journalistinnen und Journalisten, was dazu führt, dass Auftraggeber und Verlage immer wieder Honorare und Löhne drücken.

Gerade freie Journalistinnen und Journalisten sind – auch, aber nicht nur aufgrund dieser Tatsache – daher ebenfalls für andere Auftraggeber, zum Beispiel Institutionen, Verbände, Vereine oder Unternehmen, tätig – oft beispielsweise im Bereich der PR- oder Öffentlichkeitsarbeit, aber auch als Beraterinnen und Berater, Moderatorinnen und Moderatoren oder als Dozentinnen und Dozenten bei Weiterbildungsinstituten.
Die Verdienstmöglichkeiten sind hier oft attraktiver.

Die Entwicklungen der letzten Jahre zeigen, dass der Arbeitsmarkt für Journalistinnen und Journalisten krisenanfällig ist und unmittelbar mit wirtschaftlichen Entwicklungen zusammenhängt. Gleichzeitig öffnen sich für diese neue Möglichkeiten.

Qualifikation und Qualität als beste Absicherung gegen Arbeitslosigkeit

(Angehende) Journalistinnen und Journalisten müssen heutzutage vor allem bereit sein, crossmedial zu denken und zu arbeiten. Denn viele Veränderungen im Zuge des Medienwandels haben sich bereits etabliert: Neben dem Printjournalismus bieten digitale, innovative und multimediale Formate viele berufliche Möglichkeiten.

Dies gilt sowohl für Absolventinnen und Absolventen, Volontärinnen und Volontäre als auch für berufserfahrene Journalistinnen und Journalisten. Zudem erweist sich eine Spezialisierung auf ein bestimmtes Ressort, Fachthema oder einen speziellen Gegenstand als sinnvoll. Gerade bei Fachmedien ist gleichfalls eine hohe Fach- und journalistische Umsetzungskompetenz .

Es lohnt sich, sich zu qualifizieren. Denn durch den Erwerb gefragter Fähigkeiten können gerade Fachjournalistinnen und -journalisten von der Nachfrage nach fachlich und qualitativ aufbereitetem Journalismus profitieren.

Fachjournalismus als Wachstumspfad

Der Bedarf an Fachkräften ist groß. Und auch die Nachfrage von Leser-, Zuschauer- und Zuhörerschaft nach fachlich fundierten Beiträgen ist gegeben, wie auch der Markt und die Ausdifferenzierung der Fachmedien zeigen. Die Honorare von Fachjournalistinnen und -journalisten liegen in der Regel zudem deutlich über jenen von Allroundjournalistinnen und -journalisten.

Moderne Gesellschaften entwickeln sich weiter zu Wissensgesellschaften, in denen Wissen der zentrale Standort- und Wettbewerbsfaktor ist und wissensintensive Industrien den höchsten Anteil am Bruttoinlandsprodukt erwirtschaften.

Wissensgesellschaften sind gekennzeichnet durch eine exponentielle Zunahme des Wissens bei seiner gleichzeitigen Fragmentierung. Das betrifft vor allem Fachwissen. Doch selbst das, was früher unter Allgemeinbildung (Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport usw.) gefasst wurde, differenziert sich immer mehr aus und kann schon heute kaum noch überblickt werden.

Das BIBB-Projekt „QuBe – Qualifikation und Beruf in der Zukunft“ zeigt, dass innerhalb der Berufshauptgruppe „Werbung, Marketing, kaufmännische und redaktionelle Medienberufe“ der Erwerbstätigenanteil der Berufsgruppe „Redaktion und Journalismus“ von 2020 bis 2040 zwar abnehmen wird, der Anteil jener mit „Spezialistentätigkeiten“ in der Berufshauptgruppe jedoch insgesamt weiterhin am größten bleibt.

[1] Journalistische Qualität in der Wirtschaftskrise, (2010), Konstanz, K. Beck u.a. in Kooperation mit dem DFJV.

Berufsethik

Der Deutsche Fachjournalisten-Verband (DFJV) hat in Abstimmung mit seinen Mitgliedern, Rechtsanwälten und Wissenschaftlern einen Ethik-Kodex entworfen und verabschiedet:

» DFJV-Ethik-Kodex

Infopool Foto­­­journalismus

Was wäre ein guter Text ohne ein passendes Foto? Auch wenn das Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausende Worte“ mitunter etwas überstrapaziert wird, so ist doch eines unstrittig: Ein ausdrucksstarkes Foto kann den Leser in seinen Bann ziehen und ermöglicht es ihm, sich besser in die Situation hineinzuversetzen, die der Redakteur gerade wortgewandt beschrieben hat.

Im Infopool Fotojournalismus erhalten Sie einen fundierten Überblick über die Anfänge des Fotojournalismus bis hin zur heutigen Zeit. Der Illustrierten wird ein eigener Themenpunkt zuteil, da bei ihr der inhaltliche Schwerpunkt auf Bildern liegt. Darüber hinaus erläutert der Infopool ausführlich das fotojournalistische Handwerk und porträtiert die wichtigsten Fotojournalisten der vergangenen Jahrzehnte. Abschließend geht es um die Ethik des Fotojournalismus, die von besonderer Bedeutung ist, da sich Bilder sehr intensiv in das Gedächtnis des Mediennutzers einprägen.

» Infopool Fotojournalismus

Infopool Nachwuchs­­­journalismus

Medienkrise hin oder her: Nach wie vor träumen viele junge Menschen davon, später einmal als Journalist zu arbeiten. Dies hat erst vor Kurzem eine Studie der Universität Maastricht mit dem Zeitarbeitsvermittler Studitemps gezeigt: Demzufolge will fast jeder sechste Student im Medienbereich Karriere machen. Keine andere Branche ist beliebter.

Doch wie gelingt der Einstieg in den Journalismus? Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? Und wie bewirbt man sich erfolgversprechend um eine der begehrten Praktika- oder Volontärsstellen? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der Infopool Nachwuchsjournalismus des Deutschen Fachjournalisten-Verbands:

» Infopool Nachwuchsjournalismus

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